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Weil sie irres Gehalt kassierte: Geschäftsführerin fristlos gefeuert

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Die Chefin der Duisburger Behindertenwerkstätte wurde nun fristlos gekündigt, weil sie "unangemessen" viel verdient haben soll - das doppelte vom sonst üblichen Gehalt.

Roselyne Rogg ist Geschäftsführerin der Düsseldorfer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WFBM). Zumindest war sie das bis zum letzten Mittwoch (8. August 2018), denn der Aufsichtsrat hat der Chefin fristlos gekündigt. Und das aus gutem Grund: Rogg soll sich nämlich selbst ein Mega-Gehalt zugeschustert haben, das weit über dem Üblichen für ihre Position liegt. 

Geschäftsführerin kassiert das Doppelte vom üblichen Gehalt

Wie die NRZ berichtet, soll die 54-Jährige nach einer Gehaltserhöhung satte 376.000 Euro pro Jahr eingestrichen haben. Normal sei in dieser Position jedoch lediglich ein Gehalt von 150.000 bis 180.000 Euro, wie Wirtschaftsprüfer meinen. 

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Noch am Tag vor ihrer Entlassung hatte sie jedoch erklärt, sie halte ihr Gehalt für "angemessen" - was sich nach der Untersuchung durch die Wirtschaftsprüfer jedoch als falsch herausgestellt hatte. Damit habe Rogg laut Aufsichtsratchef Thomas Krützberg "ihre persönlichen Interessen über die der Werkstatt für Menschen mit Behinderung gestellt und somit nicht nur den Aufsichtsrat und seinen Vorsitzenden, sondern auch das Vertrauensverhältnis zu ihren Mitarbeitern nachhaltig gestört."

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Vergütungsanhebung wurde dem Aufsichtsrat offenbar mutwillig verschwiegen

Doch es gibt noch einen zweiten, schwerwiegenden Grund für ihre Entlassung: Dem Aufsichtrat wurde im Jahr 2013 offenbar "bewusst" die Vergütungsanhebung unterschlagen, die von Rogg und dem damaligen Aufsichtsratschef Reinhold Spaniel unterschrieben wurde - ein klarer Verstoß gegen die Statuten der WFBM. Der Aufsichtsrat soll so von ihrem unverhältnismäßig hohem Gehalt nichts mitbekommen haben. 

Zum Weiterlesen: Gehaltsranking: So viel verdienen Geschäftsführer.

Von Andrea Stettner

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