Zudem habe das angeführte mittlere Einkommen der einzelnen Gruppen keine wirkliche Aussagekraft. «Es berücksichtigt zum Beispiel nicht, wie viele unattraktive Menschen gar keinen Job finden», sagt Bauer. Auf Deutschland übertragbar seien US-Ergebnisse ohnehin nicht. «Die Situation ist hier eine andere.» Es gebe Tarifverträge, Gleichstellungsbeauftragte und in vielen Fällen auch Betriebsräte, die bei Einstellungsgesprächen dabei seien.
Eva Sierminska hat die Frage 2015 in Deutschland untersucht. Die Ökonomin, die unter anderem am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) tätig ist, bilanziert darin: «Für Frauen haben wir eine durchschnittliche "Schönheitsprämie" von zwei bis vier Prozent am unteren Ende der Gehaltsverteilung gefunden.» Für Männer liegt das Einkommensplus für gutes Aussehen demnach sogar bei fünf bis sieben Prozent und zieht sich durch alle Gehaltsstufen.
dpa