Auch Strobel empfiehlt, viel Wert auf die richtige Kommunikation zu legen. Vor allem im Umgang mit Mitarbeitern, die gleichzeitig Freunde sind: «Ich sollte immer artikulieren, aus welcher Rolle ich gerade spreche.» Am besten ist es, das tatsächlich ganz klar zu machen: «Als dein ehemalige Kollegin würde ich dir diesen Rat geben» oder «Als deine Führungskraft sage ich...»
Manche Freundschaften halten, andere nicht
Ob eine Freundschaft unter Kollegen trotz Beförderung zur Führungskraft anhält, hängt der Expertin zufolge davon ab, worauf diese Beziehung fußt: «Wenn ein zentraler Aspekt der Freundschaft war, dass man gemeinsam über den Chef oder die Arbeit lästert, dann können Beziehungen zerbrechen», sagt sie. Das könne genauso passieren, wenn jemand in den Betriebsrat oder Personalrat wechselt und dadurch plötzlich in einer anderen Rolle handelt.»
Unabhängig von engen Freundschaften ist es möglich, nach dem Wechsel in den Chefsessel die Mittagspause mit den Mitarbeitern zu verbringen: «Wenn Sie vorher mit Ihren Kolleginnen und Kollegen zum Essen gegangen sind, dann sollten Sie das auch weiterhin tun», rät Freisler. «Es wäre kontraproduktiv, sich in den Elfenbeinturm zurückzuziehen, nur weil Sie Führungskraft sind.» Es könne allerdings passieren, dass sich die Anwesenden anders verhalten als früher - wer befördert wird, muss das aushalten können.