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Wie werde ich Kosmetiker/in auf einem Kreuzfahrtschiff?

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Um die Welt reisen und parallel ein wenig arbeiten: Das verspricht ein Job auf einem Kreuzfahrtschiff. Die Realität sieht etwas anders aus.

Traumhafte Aussicht: Auf Kreuzfahrtschiffen sind nicht nur Mitarbeiter aus dem Gastronomiebereich gefragt. Es braucht auch Spa-Mitarbeiter wie Florence Schneider.
1 / 5Traumhafte Aussicht: Auf Kreuzfahrtschiffen sind nicht nur Mitarbeiter aus dem Gastronomiebereich gefragt. Es braucht auch Spa-Mitarbeiter wie Florence Schneider. © Andrea Warnecke
Eine Maniküre für den Gast: Die Arbeit als Kosmetikerin ist an Bord die gleiche wie an Land. Doch die Arbeitszeiten sind andere. Florence Schneider ist auf dem Schiff sieben Tage die Woche im Einsatz.
2 / 5Eine Maniküre für den Gast: Die Arbeit als Kosmetikerin ist an Bord die gleiche wie an Land. Doch die Arbeitszeiten sind andere. Florence Schneider ist auf dem Schiff sieben Tage die Woche im Einsatz. © Andrea Warnecke
Bei einer Bewerbung sind neben der Ausbildung auch einige Jahre Berufserfahrung auf jeden Fall von Vorteil. Foto: Andrea Warnecke
3 / 5Bei einer Bewerbung sind neben der Ausbildung auch einige Jahre Berufserfahrung auf jeden Fall von Vorteil. Foto: Andrea Warnecke © Andrea Warnecke
Wer wie Florence Schneider auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten möchte, braucht neben einer Ausbildung vor allem gute Englischkenntnisse. Ohne sie klappt die Kommunikation mit den vielen internationalen Gästen auf dem Schiff nicht.
4 / 5Wer wie Florence Schneider auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten möchte, braucht neben einer Ausbildung vor allem gute Englischkenntnisse. Ohne sie klappt die Kommunikation mit den vielen internationalen Gästen auf dem Schiff nicht. © Andrea Warnecke
Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Florence Schneider arbeitet als Kosmetikerin auf einem Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises.
5 / 5Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Florence Schneider arbeitet als Kosmetikerin auf einem Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises. © Andrea Warnecke

Der Blick aus dem Fenster von Florence Schneiders Arbeitsplatz könnte auch ein Postkartenmotiv sein. Das Meer erstreckt sich bis zum Horizont, am Himmel blaue Wolken, im Wasser spiegelt sich die Sonne.

Schneider arbeitet seit zweieinhalb Jahren als Kosmetikerin im Spa-Bereich auf einem Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises. Wer auf dem Behandlungsstuhl sitzt, guckt aus dem Fenster und hat Meerblick. «Bezahlt werden, obwohl man herumreist, das ist schon toll», sagt Schneider über ihren Job.

Gesucht werden die unterschiedlichsten Berufe

Schneider ist 26 Jahre alt und ausgebildete Kosmetikern. Sie ist eine von Tausenden Beschäftigten, die auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten. «Die Kreuzfahrtindustrie boomt», sagt André Nickel, Arbeitsvermittler bei der Arbeitsagentur Suhl und spezialisiert auf Kreuzfahrtschiffe. Jedes Jahr werden neue Kreuzfahrtschiffe in den Dienst gestellt, für die es Personal braucht. Und gesucht sind längst nicht nur Fachkräfte im Bereich Gastronomie und Hotellerie. Es braucht auch Spa-Mitarbeiter wie Kosmetiker, Masseure, Frisöre oder Sport- und Fitnesstrainer. Es gibt Bedarf an Mitarbeitern im Bereich Gästebetreuung oder im Verkauf, es werden Krankenpfleger und Schiffsärzte eingestellt.

Privatsphäre? Die ist auf dem Kreuzfahrtschiff Mangelware

Wer sich für einen Job auf einem Kreuzfahrtschiff interessiert, sollte sich nichts vormachen: «Immer am Gast sein, immer präsent sein: Das stellen sich viele zu einfach vor», sagt Daniela Fahr, Inhaberin von Connect, einer Recruiting Agentur für Kreuzfahrtschiffe. Viele kommen an Bord an ihre Leistungsgrenze. Hinzu kommt, dass man auf dem Schiff nur wenig Privatsphäre hat. Abends fährt man nicht nach Hause, sondern bleibt auf dem Schiff und damit am Arbeitsplatz.

Attraktiver Verdienst möglich

Aber bei der Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff gibt es auch sehr viel zu gewinnen. «Wer auf einem Schiff tätig war, hat danach an Land die besten Aussichten», sagt Nickel. Denn Beschäftigte haben fachlich enorm dazu gelernt. Auch die Englisch-Kenntnisse verbessern sich oft stark. Attraktiv ist unter Umständen auch der Verdienst. Durch die Sieben-Tage-Woche arbeiten Beschäftigte relativ viele Stunden am Stück. Außerdem haben sie an Bord kaum Ausgaben: Unterkunft und Verpflegung auf dem Schiff sind frei.

Kurze Verträge sind auf dem Kreuzfahrtschiff die Regel

Doch das intensive Arbeiten auf dem Schiff und die kurze Dauer der Arbeitsverträge sind längst nicht jedermanns Sache. «Es gibt definitiv einen Fachkräftemangel auf den Schiffen», sagt Fahr. Die Reedereien suchten zum Teil intensiv nach geeigneten Kandidaten, könnten aber nicht ausreichend gutes Personal finden.

Gute Englisch-Kenntnisse sind ein Muss

Um einen Job auf einem Kreuzfahrtschiff zu bekommen, braucht es neben einer Ausbildung und guten Englisch-Kenntnissen zumindest bei der Hochseeschifffahrt in der Regel ein Mindestalter von 21 Jahren, sagt Nickel. Auf den Flusskreuzfahrtschiffen kann das anders aussehen. Wichtig sei außerdem interkulturelle Kompetenz. Wer sich bewerben möchte, kann zum Beispiel auf den Karriereportalen der Reedereien schauen. Eine andere Möglichkeit sind Recruiting Days, die etwa in Hamburg oder Bremerhaven stattfinden.

An Bord knüpft man Kontakte in die ganze Welt

Florence Schneider will auf jeden Fall noch eine Zeit lang weiter auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten. Sie hat den Eindruck, dass sie sich durch die Zusammenarbeit mit Menschen aus so vielen verschiedenen Nationen auch persönlich weiterentwickelt. «Bei jeder Reise haben sich bis jetzt noch richtige Freundschaften entwickelt», erzählt sie. Und so knüpft sie nach und nach ein Netz von Kontakten in der ganzen Welt.

dpa/tmn

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