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Online-Supermärkte liefern Ware teils ungekühlt

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Wer sich Lebensmittel liefern lässt, muss die Ware nicht selber nach Hause tragen - besonders praktisch bei schweren Gegenständen sowie für ältere Menschen. Foto: Christin Klose
Wer sich Lebensmittel liefern lässt, muss die Ware nicht selber nach Hause tragen - besonders praktisch bei schweren Gegenständen sowie für ältere Menschen. Foto: Christin Klose © Christin Klose

Online-Supermärkte sind praktisch: Ein paar Klicks im Internet reichen aus und schon bringen Lieferanten frische Lebensmittel nach Hause. Doch nicht immer für alle Waren ist dies empfehlenswert - das zeigt ein Test der Stiftung Warentest.

Berlin (dpa/tmn) - Meistens pünktlich, vollständig und ohne Schäden: So ist online bestellte Supermarktware am Bestimmungsort angekommen. Dennoch hat keiner der zehn auf die Probe gestellten Online-Dienste mit den Noten «sehr gut» oder «gut» abgeschnitten, wie die Zeitschrift «test» (10/2018) berichtet.

Das Test-Ergebnis zeigt Schwachstellen: Nicht immer ist die Bestellung von Lebensmitteln empfehlenswert. Während es gerade für ältere Menschen eine große Erleichterung ist, sich etwa Wasserkästen liefern zu lassen, ist dies etwa bei verderblicher Kühlware nicht in jedem Fall sinnvoll.

Denn die Warentester begründen ihr Testurteil unter anderem damit, dass bei vielen Lieferanten die Ware schlecht gekühlt war. Von 246 kühlungspflichtigen Lebensmitteln waren 136 bei der Anlieferung zu warm. In Extremfällen zeigte das Thermometer nach der Lieferung mehr als 20 Grad an. Bei Produkten wie Sahne, Hühnerbrust, Räucherlachs, Mozzarella oder Salat in Tüten ist das nach Angaben der Tester ein Risiko: Denn bei einer unterbrochenen Kühlkette können sich Keime vermehren und Ware verderben. Im schlimmsten Fall macht das krank.

Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte bereits in einer früheren Untersuchung Schwachstellen in der Kühlkette festgestellt. Insgesamt fiel das Fazit der Verbraucherschützer über E-Food aber positiv aus.

Kunden, die auf der Suche nach Bio-Produkten sind, rät der vzbv darauf zu achten, ob der Online-Shop eine entsprechende Zertifizierung für Bio-Produkte hat. Nur dann dürfen Händler laut EU-Öko-Verordnung Bioprodukte verkaufen. Und erst dann können Kunden sicher sein, dass die Händler alle Pflichtvorgaben für Bio-Lebensmittel einhalten. Jüngst mahnte der vzbv vier Online-Händler ohne Bio-Zertifizierung erfolgreich ab. Zwei davon nahmen die Bio-Produkte aus dem Sortiment, die anderen beiden ließen sich nachträglich zertifizieren.

Die Warentester kritisieren bei einigen Anbietern nicht nur die unterbrochene Kühlkette, sondern auch die Datenschutzbestimmungen sowie den zusätzlichen Verpackungsmüll. Zudem fielen die Kosten für Lieferung und Waren sehr unterschiedlich aus. Jeder zweite Online-Supermarkt hatte einen Mindestbestellwert.

Somit vergaben sie im Test fünfmal die Note «befriedigend» und fünfmal «ausreichend». Insgesamt lag MyTime.de im Test vorne - mit der Note «befriedigend» (2,7), ebenso bewerteten die Tester Bringmeister (2,9), Rewe Lieferservice (3,0), AmazonFresh sowie Getnow Supermarkt (beide 3,3).

Test: Online-Supermärkte

VZBV: Marktüberblick zu E-Food (01/2017)

VZBV: Marktüberblick zu E-Food (04/2018)

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