Update vom 17. Dezember 2020: Vor wenigen Tagen hat Teneriffa den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche überschritten. Am Dienstag berichtete Teneriffa News sogar schon von einer Inzidenz von 115,1. Üblicherweise kommen Gebiete mit solchen Fallzahlen auf die Liste der Risikogebiete des RKI – solange keine Besserung der Lage in Sicht ist. Schon im Vorfeld hatte die Regierung der Kanaren eine Ausgangssperre für die späten Stunden auf Teneriffa verhängt. Doch die verschärften Maßnahmen scheinen nur mäßigen Erfolg zu bringen.
Obendrein sehen sich auch die übrigen Inseln der Kanaren nun mit einer Reisewarnung bedroht – schließlich steht der Archipel als Solidargemeinschaft füreinander ein. Hier sind die Fallzahlen aber weitaus geringer als auf Teneriffa. Vor allem seitens Gran Canaria sollen nun Stimmen laut werden, dass man sich von Teneriffa lösen sollte, um einer Reisewarnung zu entgehen. Dabei war ausgerechnet Gran Canaria im Sommer der Infektionsherd der Kanaren und plädierte damals noch für die Solidarität, wie Teneriffa News weiterhin berichtet.
Trotzdem sollen nun einige Geschäftsleute auf Gran Canaria darauf plädieren, sich von Teneriffa abzukoppeln. Dann würden Gran Canaria mit einer Inzidenz von 23, Lanzarote (16), Fuerteventura (9), La Palma (36) und El Hierro (0) weiterhin von einer Reisewarnung verschont werden, während Teneriffa und La Gomera mit einer Inzidenz von circa 116 zum Risikogebiet werden würden.
Ob sie damit Erfolg haben werden, ist aber fraglich. Die regionale Tourismusministerin Yaiza Castilla ist kategorisch gegen eine Trennung der Kanarischen Inseln. Es handle sich um eine „regionale Marke“, der die Trennung schaden würde.
Laut Fuerteventura Zeitung hat Ángel Víctor Torres, Präsident der kanarischen Regierung, hingegen die Corona-Maßnahmen auf Teneriffa weiterhin verschärft. Die Ein- und Ausreise soll demnach nur noch aus wichtigen Gründen erlaubt sein. Dazu gehört unter anderem die Rückkehr an den Wohnsitz – Touristen können also ohne Probleme ausreisen. Es werden aber keine weiteren Urlauber mehr auf der Insel erlaubt. Zudem sind auch Reisen von den anderen Kanarischen Inseln nach Teneriffa von diesen Maßnahmen betroffen. Die neue Regelung soll voraussichtlich ab Freitag oder Samstag gelten und vorerst für 15 Tage gelten.
Update vom 08. Dezember 2020: Aufgrund steigender Corona-Fallzahlen auf Teneriffa gilt seit dem 5. Dezember eine nächtliche Ausgangssperre. Seither dürfen die Menschen das Haus zwischen 23 und 6 Uhr nicht verlassen, wie das Online-Portal Teneriffa-News berichtet. Zusätzlich dürfen sich nur noch maximal vier Personen privat treffen. Auch in Restaurants und Bars sind vorerst nur vier Personen an einem Tisch erlaubt. Auf den anderen Inseln der Kanaren dürfen sich aktuell noch acht Personen treffen.
Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres räumte laut einem kanarischen Amtsblatt ein, dass es sich um „drastische Maßnahmen“ handle. Allerdings seien diese in Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage enorm wichtig. Zudem hätten im Sommer ähnliche scharfe Regeln zu einer starken Verbesserung der Corona-Lage auf der Insel Gran Canaria gesorgt. Diese hätte man sich zum Vorbild genommen.
Aber damit nicht genug: Um die Ausbreitung des Coronavirus während der Ferienzeit einzudämmen, sieht die Kanaren-Regierung auf allen Inseln zwischen dem 23. Dezember und 6. Januar eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 1 Uhr und 6 Uhr vor. Außerdem sind bei Familientreffen nicht mehr als sechs Teilnehmer erlaubt. Kinder bis sechs Jahren werden hier nicht mitgezählt.
Update vom 25. November 2020: Schon seit dem 14. November gelten verschärfte Einreise-Regelungen für die Kanaren. Zunächst waren ein negativer PCR- oder Antigentests erforderlich, um die spanischen Inseln zu besuchen. Seit dem 23. November heißt es aber nun, dass es keine Ausnahme für Schnelltests mehr gäbe: Allein PCR-Tests seien für international Reisende noch erlaubt, wie das Fremdenverkehrsamt Turespaña verlauten ließ. Der Test muss innerhalb von 72 Stunden vor der Einreise gemacht werden, um auf die Inseln reisen zu dürfen.
Offenbar sehen das einige Reisende gar nicht gern: Die Verordnungen der Behörden haben bei der Hotelkette Rui zu einem enormen Buchungseinbruch geführt, wie das Fachblatt fvw berichtet. Das liegt wohl daran, dass der verpflichtende PCR-Test in der Regel teurer ist und Reisende länger auf das Ergebnis warten müssen. „Alle Verordnungen der vergangenen Wochen hatten einen großen Einfluss auf die Buchungslage“, sagt Yvonne Swiezawski, Sprecherin der Riu-Kette bezüglich der neuen Entwicklungen.
Zunächst hätte es „ein exponentielles Buchungswachstum“ gegeben, als die Kanarischen Inseln von Deutschland und Großbritannien nicht mehr als Risikogebiet eingestuft wurde. „Die Anzahl der Buchungen verdreifachte sich im Vergleich zur Vorwoche“, so Swiezawski. Das Interesse der Reisenden wäre also da – und Maßnahmen wie die schnelleren und zugänglicheren Antigentests würden den Urlaubern nichts ausmachen.
Darum wünschen sich Hotelverbände, Reiseveranstalter und der Deutsche Reiseverband (DRV) den Antigentest zurück. Um die neue Verordnung zu kippen, haben sie eine Petition ins Leben gerufen. „Wir hoffen, dass die spanische Regierung die Schnelltests wieder zulassen wird, um die Wintersaison, die noch einige Monate vor uns liegt, wieder aufnehmen zu können“, sagt Swiezawski.
Update vom 9. November 2020: Seit dem 24. Oktober zählen die Kanarischen Inseln nicht mehr zu den Risikogebieten. Bei der Rückreise von Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote oder den kleineren Inseln La Gomera, La Palma und El Hierro brauchen Sie also in Deutschland nicht in Quarantäne zu gehen. Doch auf der Inselgruppe selbst sollen ab dem 14. November verschärfte Einreiseregeln gelten.
Dazu gehört laut Auswärtigem Amt, dass alle Besucher, die sich in einem touristischen Beherbergungsbetrieb aufhalten möchten, an der Rezeption einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Dieser darf nicht älter sein als 72 Stunden und ist entweder in Papierform oder auf dem Smartphone vorzuweisen. Der vollständige Name der getesteten Person, der Name des Labors sowie Datum und Uhrzeit des Tests müssen darauf angegeben sein. Sowohl PCR- als auch Antigentests sind erlaubt.
Nach Möglichkeit sollte noch im Herkunftsland getestet werden, allerdings könne dies auch noch im Anschluss an die Einreise in einer autorisierten Teststation gemacht werden. Die Kosten sind selbst zu tragen. Zudem müssen Touristen während ihres Aufenthalts die spanische Corona-App „Radar Covid“ aktivieren und diese erst 15 Tage nach der Rückreise wieder deaktivieren.
Als Inseln des ewigen Frühlings werden die Kanaren bezeichnet. Vieles haben sie gemeinsam, zum Beispiel das milde Klima. Doch in etlichen Punkten gibt es Unterschiede. Welche der sieben Inseln passt am besten zu welchem Urlaubstyp? Diese Frage stellt sich umso mehr, nachdem die Kanaren nun kein Risikogebiet mehr sind – damit ist auch die Reisewarnung entfallen. Die Inselgruppe könnte eines der wenigen, wärmeren Winterziele für deutsche Urlauber sein.
Endlose Sandstrände sind wohl das erste, an das man bei Fuerteventura denkt. Im Norden sind es die Dünenstrände rund um den Hauptort Corralejo, der ein angenehmes Flair hat. Im Süden der Insel* - egal ob an der Costa Calma, bei Jandia oder Esquinzo - gibt es das in dem Maße nicht. Dort verbringen die Urlauber ihre Ferien oft die ganze Zeit in ihren Hotels. Während die Strände der meisten anderen Kanareninseln schwarzen Sand haben, punktet Fuerteventura bei vielen Urlaubern mit seinem weißen Sand. Der längste Strand der ganzen Kanaren ist mit 14 Kilometern der Cofete. Zum Baden eignet sich der Strand aber nur bedingt.
Fuerteventura ist eine sehr langgestreckte Insel, vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt sind es knapp 100 Kilometer. Kleiner Minuspunkt für Urlauber, die ein Hotel im Süden gebucht haben: Der Flughafen liegt eher im Norden der Insel. Der Transfer mit dem Bus dauert recht lange. Die Temperaturen auf Fuerteventura liegen das ganze Jahr über selten unter 20 und so gut wie nie über 30 Grad. Etwas unangenehm kann mitunter der starke Wind sein, der wiederum ideale Voraussetzungen für alle Kite- und Windsurfer bietet. Nicht umsonst gilt Fuerteventura als Surfhotspot.
Lesen Sie hier: Tui trotzt Corona-Reisewarnung - und bringt Urlauber in Risikogebiet.
Lanzarote ist die kleinste der vier großen Kanareninseln. Neben Lavalandschaften gibt es viele Stellen zum Baden, aber auch Aktivurlaubern und Kulturbegeisterten wird einiges geboten. Letztere kommen vor allem wegen des Künstlers César Manrique, der viele Spuren hinterlassen hat. Entsprechend ist das Publikum etwas anders als zum Beispiel auf Fuerteventura. Es gibt zwar auch Familien, der Fokus liegt aber eher auf Paaren. Auch das Preisniveau ist etwas höher als auf den Masseninseln. Außerdem ist die Fluganbindung nicht ganz so gut. Die Insel ist vor allem bei Spaniern sehr beliebt.
Lesen Sie hier: Mallorca öffnet Clubs und Discos - jedoch mit dieser massiven Einschränkung.
Teneriffa ist die größte der Kanarischen Inseln und gilt vielen auch als die abwechslungsreichste. Im Grunde ist die Insel zweigeteilt: in Nord und Süd. Das zeigt sich zum Beispiel beim Klima, bei der Landschaft, aber auch beim Publikum. Im Süden ist vor allem klassischer Badeurlaub angesagt. Im deutlich grüneren Norden gibt es kaum Sandstrände, dort ist Wandern angesagt. Neben Wandern und Sonnenbaden bietet Teneriffa noch vieles mehr, etwa mit Santa Cruz eine spannende Hauptstadt und Golfplätze. Überragt wird die Insel vom Teide, Spaniens höchstem Berg. Er ist für viele allein schon ein Grund, auf die Insel zu kommen - im Nationalpark rund um den Berg kann man gut wandern. Die Anreise nach Teneriffa ist problemlos. Die Insel verfügt über zwei Flughäfen, wobei fast alle internationalen Flüge zum Flughafen im Süden führen. Die Straße in den Norden ist gut ausgebaut.
Lesen Sie hier: So können Sie jetzt zuhause Urlaub machen - und sich nicht unterkriegen lassen.
Bei Urlaubern aus Deutschland ist Gran Canaria die beliebteste Kanareninsel. Ähnlich wie Teneriffa ist auch Gran Canaria in Nord und Süd unterteilt. Der Norden ist kühler und feuchter, hat dafür aber auch eine größere Vegetation. Der Süden ist trockener, wärmer und sonniger. Den deutschen Urlauber zieht es ganz klar in den Süden, wegen der dortigen Strände, allen voran bei Maspalomas. Dank zahlreicher Apartments ist der Süden der Insel vor allem bei Familien sehr beliebt. Daneben zieht die Insel ein junges Partypublikum an, seit Jahren kommen auch Schwule und Lesben gerne hierher zum Urlaub. Der Norden dient meist nur für einen Ausflug - zum Beispiel in die Inselhauptstadt Las Palmas. Im Inneren der Insel gibt es viel Natur, unter anderem 33 Naturschutzgebiete.
Lesen Sie hier: Reiseziele in Europa mit kristallklarem Wasser - für die Zeit nach der Corona-Krise.
Wer keine Lust auf Massentourismus hat und nicht die ganze Zeit am Strand liegen möchte, kommt nach La Palma. Wanderer lieben La Palma. Es gibt nur einige wenige größere Hotels, die Unterbringung erfolgt meist in kleinen Anlagen. Ein Tipp ist das Observatorium am Roque de los Muchachos. Aufgrund der klaren Luft und des stabilen Wetters lassen sich von hier besonders gut die Sterne beobachten.
Anders als La Palma hat Gomera keinen internationalen Flughafen. Die Insel profitiert aber von ihrer Nähe zu Teneriffa. Von dort aus fahren Boote. Deshalb buchen einige Urlauber auch eine Kombination der beiden Inseln. La Gomera hat tolle Golfplätze.
El Hierro ist die kleinste und ursprünglichste der Kanareninseln - und sicher auch die speziellste. Die Seele baumeln lassen und wandern: Das geht gut auf El Hierro. Im Gegensatz zu La Palma sind die Berge jedoch deutlich niedriger. Auch Taucher kommen auf El Hierro auf ihre Kosten. (dpa / sca) - *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks.
Auch interessant: Strand-Geheimtipps: Atemberaubende und einsame Orte weltweit.