1. Startseite
  2. Leben
  3. Reisen

ICE zwischen Hannover und Göttingen braucht länger

KommentareDrucken

Vom 11. Juni bis 14. Dezember sollen auf Strecke Göttingen-Hannover Gleise, Weichen, Schwellen und Schotter erneuert werden. Fahrgäste müssen mit längeren Fahrzeiten rechnen. Foto: Julian Stratenschulte
Vom 11. Juni bis 14. Dezember sollen auf Strecke Göttingen-Hannover Gleise, Weichen, Schwellen und Schotter erneuert werden. Fahrgäste müssen mit längeren Fahrzeiten rechnen. Foto: Julian Stratenschulte © Julian Stratenschulte

Die Bahn hat mit dem Ruf zu kämpfen, oft unpünktlich zu sein. Auf der ICE-Strecke zwischen Hannover und Göttingen sind die Verspätungen nun Teil des Plans. Dort wird ab Juni umfangreich gebaut.

Hannover (dpa) - Bahnkunden müssen sich wegen der aufwendigen Sanierung der ICE-Strecke zwischen Hannover und Göttingen ab dem 11. Juni auf längere Fahrzeiten einstellen.

Dauert die Fahrt auf der knapp 89 Kilometer langen Strecke mit dem ICE oder dem IC zurzeit etwas mehr als 30 Minuten, benötigen Reisende künftig knapp eine Stunde. Bis zum 14. Dezember sollen alle ICE- und IC-Züge wegen der Bauarbeiten über eine Nebenstrecke umgeleitet werden, auf der sonst Regional- und Güterbahnen fahren, teilte die Bahn mit.

«Die reguläre Strecke ist für Fahrgeschwindigkeiten von 280 Stundenkilometer gebaut, die Umleitung durch das Leinetal aber nicht», sagte Sven Meyer von der Deutschen Bahn. Die Streckensperrung wirke sich auch auf andere Gebiete aus. Wer etwa von Bremen nach München fährt, braucht nun insgesamt eine Stunde länger.

Es gebe aber auch Städte, die von den Bauarbeiten profitieren: «Celle, Uelzen und Lüneburg werden als Ersatzhaltestellen nun jede Stunde von einer ICE-Linie nach München angefahren», sagte Meyer. Weil sich alle Bahnen und der Güterverkehr eine Strecke teilen, kommt es aber auch zu Einschränkungen für den regionalen Bahnverkehr.

«Wir wissen, dass die Sanierung den Kunden Geduld und Verständnis abverlangt», sagte die Konzernbevollmächtigte für die norddeutschen Bundesländer, Manuela Herbort. Die Bahn habe seit 2010 die Hälfte ihres Schienennetzes erneuert. Es gebe aber noch viel zu tun.

Nach fast 30 Jahren Betrieb ist nun der ICE-Abschnitt zwischen den beiden niedersächsischen Städten dran: Gleise, Weichen, Schwellen und Schotter werden erneuert. Neun Tunnel und acht Talbrücken werden der Bahn zufolge erneuert. Für die Arbeiten hat der Konzern 175 Millionen Euro veranschlagt. Der weitere südliche Verlauf der ICE-Trasse bis nach Würzburg soll zu einem späteren Zeitpunkt saniert werden, zwischen Göttingen und Kassel geht es planmäßig im April 2021 los.

Die Sanierung der gesamten Strecke von Hannover nach Würzburg kostet voraussichtlich 640 Millionen Euro. Auf der 327 Kilometer langen Trasse fahren täglich 110 Fernzüge durch Niedersachsen, Hessen und Bayern.

Mitteilung der Bahn

Auch interessant

Kommentare