Mitunter lässt sich ein Bad mit einem Landgang verbinden - etwa in den Höhlen auf der Insel Sawa-i-lau. Fünf Fidschi-Dollar (knapp zwei Euro) kostet der Eintritt, dafür helfen die Einheimischen den Touristen beim Aufstieg über die Steintreppen, halten schützend ihre Hände am Höhleneingang über die Köpfe und überwachen die Badenden, die sich ins Wasser getraut haben. Es wird von oben durch ein Loch in der Höhle beschienen und glitzert dunkelblau.
Die Bewohner der Fidschi freuen sich über jeden Gast, vor allem auf den einsameren Yasawas. Meistens kommen sie per Schiff, etwa mit der „Fiji Princess“. Der Katamaran macht Rundreisen durch die Inselwelt und legt einmal pro Woche nahe des Dorfes Tamusua im Norden der Yasawas an. Die rund 60 Passagiere stöbern dann vor einem gemeinsamen Abendessen mit den Einheimischen in den Angeboten der Dorffrauen, die mit Frangipani- oder Hibiskusblüten im Haar und in farbenfrohen Gewändern auf der Dorfwiese sitzen.
Selema, Häuptling des Dorfes Kali auf Matacawalevu, lädt eine Gruppe Touristen in seine Hütte ein. Sie dürfen sich im Kreis auf die Bastmatten auf den Boden setzen und Fragen stellen. Selema, dessen Sohn in New York bei den Vereinten Nationen arbeitet, wohnt in einer Holzbaracke mit Blechdach, die aus einem großen Raum und einer kleinen Kammer mit Waschgelegenheiten besteht. In dem Raum stehen eine Anrichte aus dunklem Holz als Raumteiler und mehrere kissenüberhäufte Betten. So wohnt der gut situierte Fidschianer.
Selema macht sich Sorgen über die Klimaveränderung. „Als ich jung war, da waren die Strände noch richtig breit“, sagt der 78-Jährige. „Heute reicht das Wasser fast hoch zu den ersten Kokospalmen.“ Weg will er trotzdem nicht aus seiner Heimat, auch wenn er schon gereist ist - nach New York zu seinem Sohn, und den Niagarafällen. New York hat ihm überhaupt nicht gefallen. „Zu viele Menschen. Und die hohen Häuser!“ Er schüttelt den Kopf. Aber warum sollte auch verreisen, wer auf Fidschi wohnt. Eher kommt die Welt dorthin.
Von Hilke Segbers, dpa
Reiseziel: Die Hauptinseln Viti Levu und Vanua Levu umfassen den Großteil der gut 18 000 Quadratkilometer Landfläche. Auf Vitu Levu ragt auch der höchste Berg empor: Der Tomanivi ist immerhin 1324 Meter hoch.
Anreise: Aus Deutschland gibt es keine Direktflüge. Flüge führen meist über die USA, Australien oder Neuseeland. Auch die Anreise über Asien, zum Beispiel mit Korean Air über Seoul ist eine Möglichkeit.
Sprache: Die offizielle Sprache auf Fidschi heißt Bau, aber es wird überall Englisch verstanden und auch gesprochen.
Währung: Ein Fidschi-Dollar entspricht rund 0,40 Euro (Stand: Februar 2014).