Der Wechsel zu Frankreich bescherte der Stadt an der Engelsbucht einen unverhofften wirtschaftlichen Boom. Bald entwickelte sich Nizza zur ersten modernen europäischen Touristenmetropole. Heute besitzt die von komfortablen Straßenbahnen erschlossene Hauptstadt der Côte d'Azur nach Paris die zweithöchste Museumsdichte Frankreichs. Die breiten Boulevards, die Promenade des Anglais und der weitläufige Kiesstrand am Mittelmeer üben nach wie vor eine starke Anziehungskraft aus.
Das Quartier um die Avenue Jean Médecin in der verträumten Alstadt hat sich zu einer mondänen Einkaufsmeile gemausert. Während des berühmten Karnevals in Nizza (12. bis 28. Februar 2010) werden regelmäßig die Hotelbetten knapp. Nizza ist und bleibt Domizil für viele Prominente. Darunter sind seit jeher auch viele Deutsche.
Nietzsche, der hier am Ende des 19. Jahrhunderts fünf Winter verbrachte, soll seinem Ziel, die Welt zu verändern, in Nizza am nächsten gekommen sein. Nach dem Philosophen ist ein Bergpfad hinauf ins mittelalterliche Dorf Éze benannt. Während der Zeit des Nationalsozialismus lebten in Nizza viele deutsche und österreichische Emigranten wie Heinrich Mann, Joseph Roth oder Hermann Kesten. Auch Flüchtlinge und Verfolgte aus vielen anderen Ländern haben hier Zuflucht gesucht und gefunden - und sie haben Spuren hinterlassen, die Reisende bei Streifzügen zum Beispiel über die Friedhöfe von Nizza entdecken können.
Rolf Liffers, dpa
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