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"Makabre Touristenattraktion": Dieses Film-Haus wird überrannt

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Ein Paar kaufte das "Murder House" in Los Angeles, das bekannt ist aus der ersten Staffel der Serie "American Horror Story". Hätten sie gewusst, was sie erwartet...

Ein Paar kauft sich ein Haus, um darin ihr gemeinsames Leben zu leben. So weit, so gut. Doch nicht irgendein Haus: Das Paar erstand das "Murder House". Es ist bekannt aus der Serie "American Horror Story". In der ersten Staffel der Horrorserie gehen darin die Geister um.

"Murder House": Paar verklagt Makler

Dr. Ernst von Schwarz und Pier Angela Oakenfold verklagen nun die Makler, die ihnen das Haus für 3,2 Millionen Dollar (knapp vier Millionen Euro) verkauft hatten. Der Kauf der "Rosenheim Mansion" fand im Jahr 2015 statt. Damals hätten die Makler "wichtige Informationen" bezüglich der Immobilie unterschlagen, heißt es nun laut der Klage, die am 7. Februar beim Los Angeles County Superior Court eingereicht wurde.

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Die Hauseigentümer behaupten, dass das Haus große Mängel aufweise, so etwa die Beschädigung des Dachs und der Dachrinnen. Das viel Schlimmere aber: "Die Rosenheim Mansion ist für die Fans der Fernsehshow zu einer makabren Touristenattraktion geworden", heißt es in der Klage. Hunderte von Fans würden auf das Grundstück kommen, sich verbotenerweise Zutritt verschaffen und sogar versuchen, in das Haus einzubrechen. Das stelle nicht nur für die Bewohner des Hauses, sondern auch für die Nachbarn erhebliche Belästigungen dar.

Gruselhaus wirklich gruselig?

Grusel-Fans besuchen mit Vorliebe Schauplätze von Horrorfilmen oder Orte, an denen wirkliche Verbrechen stattgefunden haben. Sogar geführte Touren an derartige Orte werden Horror-Fans angeboten.

In Wirklichkeit ist aber die "Rosenheim Mansion" mit sechs Schlafzimmern, die zwischen 1902 und 1903 vom Architekten Alfred Rosenheim gebaut wurde, alles andere als gruselig. Alfred Rosenheim war ein deutsch-amerikanischer Architekt, der mit seiner Familie in dem Haus wohnte. Rosenheim zeichnete sich nicht nur durch architektonische Gestaltung von Villen aus, er entwarf zum Beispiel auch neun Achterbahnen.

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Die Rosenheims lebten elf Jahre in diesem Haus und verkauften es schließlich an Kaliforniens reichsten Mann, einen Bergbau-Magnaten namens A.J. McQuatters. Später, in den frühen 1930er Jahren, lebte der Schauspieler Edward Everett Horton in der Villa. Nach ihm nutzten die Schwestern des Sozialdienstes das Haus als Kloster und fügten dem Gelände sogar eine Kapelle hinzu.

Das "Murder House" diente als Schauplatz der ersten Staffel von "American Horror Story", aber auch in Staffel fünf ("Hotel") kommt das Haus zum Einsatz, als Lady Gaga als Gräfin ihren Termin mit einem geistesgestörten Arzt wahrnimmt.

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Die "Rosenheim Mansion" steht in der Nähe einer Gegend namens "Millionaire Row" in L.A., eine der reichsten Gegenden Kaliforniens. Bevor es von Dr. Ernst von Schwarz und Pier Angela Oakenfold erworben wurde, konnte man es tatsächlich über Airbnb als Ferienhaus mieten. 1.450 Dollar, also knapp 1.800 Euro pro Nacht kostete der Horror-Spaß für 16 Personen, die in dem Haus übernachten konnten, also etwa 110 Euro pro Kopf.

Wer weiß: Sollten die aktuellen Besitzer das Haus nach der Klage wieder verkaufen wollen, steht es Grusel-Fans am Ende vielleicht doch wieder zur Verfügung.

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sca

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