Doch wie in anderen Ländern Europas blieb es nicht dabei. Nach der Urlaubs-Saison im Sommer stiegen die Corona-Zahlen in der Schweiz kontinuierlich. Nach einem kurzen Rückgang in der zweiten September-Hälfte erreichten sie Anfang Oktober wieder bedrohliche Maße - vor allem in zwei Risikogebieten.
Das Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz meldete am Dienstag (6. Oktober) 700 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden - das war der höchste Wert seit dem 7. April (715). Seit Beginn der Pandemie wurden 55.932 Corona-Fälle registriert. 1.787 Infizierte sind seither gestorben.
Das neuerliche Aufflammen der Corona-Krise hat auch die Schweizer Nationalmannschaft erreicht: Der frühere FC-Bayern-Profi Xherdan Shaqiri wurde positiv getestet.
Die Lage spitzt sich aktuell besonders in zwei beliebten Kantonen in der westlichen Schweiz an der Grenze zu Frankreich zu. Die Zahl der Neuinfektionen betrug im Kanton Genf zuletzt 65,3 pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage („7-Tage-Inzidenz“) gerechnet. Im Kanton Waadt (Vaud) - gelegen zwischen Genfersee und Neuenburgersee - mit den Städten Lausanne und Montreux waren es sogar 75,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Schweizweit liegt der Wert bei 25,7.
Die Kantone Genf und Waadt (Vaud) gelten für Deutschland damit als Risikogebiete. Rückkehrer aus dem Urlaub müssten nach einem Besuch oder Urlaub dort ohne negativen Corona-Test in die Quarantäne.
Für die Grenzregion zu Deutschland, von Basel bis St. Gallen unweit des Bodensees, und für die Herbstwandergebiete in Graubünden, im Wallis und im Berner Oberland gelten keine Einschränkungen. Deutsche können nach Angaben des Auswärtigen Amtes grundsätzlich wieder uneingeschränkt in die Schweiz einreisen. Grenzen zu allen EU-Mitgliedstaaten sind wieder vollständig geöffnet.
Für viele andere beliebte Urlaubsländer der Deutschen gelten wegen der Corona-Krise Reisewarnungen und Einschränkungen. Einreiseverbot, Quarantäne oder negative Corona-Tests: Auch für Reisende aus Risikogebieten gelten innerhalb Deutschlands verschiedene Regeln in den Bundesländern.
Die außerordentliche Lage ist gemäß Epidemiegesetz seit dem 19. Juni 2020 beendet. Allerdings gibt es wegen des Coronavirus nicht nur in den Risikogebieten Genf und Waadt zahlreiche Einschränkungen in der Schweiz - nicht nur für Urlauber. Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen dürfen trotz steigender Fallzahlen mit kantonaler Bewilligung und unter Einhaltung strenger Schutzkonzepte ab dem 1. Oktober 2020 wieder durchgeführt werden. Alle öffentlich zugänglichen Orte müssen über ein Schutzkonzept verfügen.
Das sind die wichtigsten Corona-Hygieneregeln in der Schweiz:
Für Fragen rund um das Coronavirus in der Schweiz hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Telefon-Hotline unter (+41) 58-4630000 geschaltet. Wie in Deutschland gibt es auch in der Schweiz eine Corona-App für Smartphones: „SwissCovid“ ist erhältlich für Android- und iOS-Systeme (Apple). - *WA.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.