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Überbucht: Easyjet wirft Passagiere raus - Start mit freien Plätzen

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Eine Easyjet-Maschine stufte Passagiere gegen ihren Willen herunter - und hob dann mit freien Plätzen ab.
Eine Easyjet-Maschine stufte Passagiere gegen ihren Willen herunter - und hob dann mit freien Plätzen ab. © pixabay

Überbuchungen sind bei Fluggesellschaften keine Seltenheit. In diesem Fall wurden Passagiere auf einem Easyjet-Flug gegen ihren Willen aus dem Flugzeug geworfen.

Großbritanniens größte Fluggesellschaft Easyjet hat Passagiere gegen ihren Willen aus der Maschine geworfen. Fast 30 Menschen durften am 18. Juni von Glasgow nach Luton ihren Flug nicht antreten. Das Absurde: Das Flugzeug hob schließlich mit einigen freien Platz ab.

Kleinere Maschine eingesetzt - 30 Plätze weniger

Auf dem Flug von Glasgow nach Luton musste aufgrund eines technischen Problems statt dem geplanten Airbus A320 eine kleinere Maschine, eine A319 eingesetzt werden. Die A319 verfügt aber über 30 Plätze weniger, als die größere Maschine. "Deshalb konnten leider weniger Passagiere mitgenommen werden als geplant", so ein Sprecher von Easyjet gegenüber dem Newsportal Independent.de.

Joe Bond aus Brighton war in einer Gruppe von zwölf Personen unterwegs von Glasgow zurück nach Luton, nachdem sie den 90. Geburtstag seiner Großmutter gefeiert hatten. "Als sich die Warteschlange bildete, wurde mein Name, der meiner Freundin, meines Cousins und die einiger anderer Passagiere durch den Lautsprecher aufgerufen und bekannt gegeben, dass wir herabgestuft wurden, wodurch wir nicht die Erlaubnis bekämen, an Bord zu gehen", so Bond gegenüber Independent.

Passagiere gegen ihren Willen von Passagierliste gestrichen

"Der Rest meiner Familie war in der Warteschlange und viele Menschen sahen uns verwirrt an. Uns wurde gesagt, man hätte uns aufgrund der Art, wie wir eingecheckt haben, nicht früher Bescheid geben können, und das sei auch der Grund, warum wir ausgewählt wurden."

Zu keiner Zeit sei versucht worden, sich freiwillig für einen späteren Flug zu melden, so Bond. "An Bord sprach mein Stiefvater mit anderen Passagieren, auch von ihnen wurden niemand gefragt, ob sie freiwillig einen späteren Flug antreten würden."

Als dann bekannt wurde, dass das Flugzeug noch einige freie Plätze hat, fragte Joe Bond nach eigener Aussage höflich nach, ob sein Cousin noch an Bord gehen könne. Dies lehnte das Personal jedoch ab - und die Maschine startete mit zwei freien Plätzen.

Fluggesellschaft sieht Schuld bei Passagieren

Die Fluggesellschaft besteht darauf, es sei in diesem Fall das richtige Prozedere angewandt worden: Es wurde nach Freiwilligen gefragt, die bereit seien, zu einem späteren Zeitpunkt zu fliegen. Die europäischen Fahrgastrechte-Regeln sehen vor, dass Freiwillige gefunden werden müssen, die durch bessere Angebote und entsprechende Entschädigungen bereit sind, einen späteren Flug zu nehmen.

Easyjet beharrt darauf, dass sich die Familie irre. So ein Sprecher: "Wir fragen immer nach Freiwilligen bei der Gepäckaufgabe und am Gate, im Gegenzug bieten wir eine Entschädigung an."

Entschädigung steht Passagieren zu

Sobald Passagiere gegen ihren Willen herabgestuft werden, ist es die Pflicht der Fluggesellschaften, sie über ihre Rechte aufzuklären. Ebenso müssen die Passagiere auf den nächsten freien Flug gebucht werden. Passagieren steht in derartigen Fällen eine Entschädigung zu. Im Fall des Easyjet-Flugs von Glasgow nach Luton wären das etwa 250 Euro gewesen.

Joe Bond und die anderen Passagiere, die zurückblieben, sollten schließlich auf einen Flug nach Gatwick umgebucht werden. Es habe jedoch weitaus bessere Möglichkeiten gegeben, sie zurückzufliegen, so Bond. "Es wurde kein Versuch unternommen, uns auf einen anderen Flug umzubuchen, der eine bessere Anbindung nach Luton darstellt."

Als Bond fragte, wie sie von Gatwick nach Luton kommen sollten, habe er als Antwort des Personals bekommen: "Nehmen Sie den Ferrari, einen Zug oder einen Fernbus - ich weiß es nicht." Erst nach einer Stunde Wartezeit wurde ihnen zugesichert, sie bekämen ein Taxi von Gatwick nach Luton erstattet.

Der Flug, auf den die Gruppe umgebucht wurde, hatte schließlich 80 Minuten Verspätung. Das Gepäck von Joe Bonds Cousin war nicht mit an Bord.

Auch interessant: Erst kürzlich sollte eine Easyjet-Maschine trotz eines erheblichen Defekts starten, Passagiere wurden in Panik versetzt. Erfahren Sie hier außerdem alles, was Sie zu Flugbuchung und Sicherheit an Bord wissen sollten.

sca

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