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Urlaub 2021 in Venedig geplant? So überwacht die Stadt jede Bewegung von Touristen

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Boote fahren in einem Kanal in Venedig.
In der Lagunenstadt Venedig wird jeder Schritt von Touristen überwacht. © imago images / UIG

Wussten Sie, dass in Venedig die Touristen auf Schritt und Tritt überwacht werden? Jede Bewegung wird beobachtet – und es hat nichts mit der Corona-Pandemie zu tun.

Sobald Sie Venedig* betreten, werden alle ihre Bewegungen überwacht – ob Sie nun eine Pause einlegen, das Tempo beschleunigen oder es ein bisschen langsamer angehen. Ziel dieser Überwachung ist es, den Tourismus zum Positiven verändern zu können, heißt es.

Venedig will Besuchermassen in den Griff bekommen – durch Überwachung

Vor der Corona-Pandemie wurde Venedig jährlich von rund 30 Millionen Touristen überflutet – und das bei insgesamt nur 50.000 Einwohnern. In den Hauptstraßen bewegten sich riesige Menschenmassen und die Wasserbusse waren völlig überladen. Einheimische haben damit Schwierigkeiten, sich normal fortzubewegen und der Arbeitsweg wird zum Spießrutenlauf. Darum werden die Ticketpreise für Touristen auch immer weiter erhöht. Nun wollen die Behörden aber ein probates Mittel gefunden haben, um den Tourismus in Venedig besser zu monitoren.

Seit September 2020 existiert zu diesem Zweck ein neues digitales Kontrollzentrum im Polizei-Hauptquartier auf der Insel Tronchetto westlich von Venedig. Während zum einen wie üblich die Aufnahmen der städtischen Überwachungskameras beobachtet werden können, werden zum anderen im sogenannten „Smart Control Room“ auf riesigen Bildschirmen viele weitere Daten in Echtzeit angezeigt, wie der Sender CNN berichtet.

Mit den gesammelten Informationen sollen nicht nur Besucherzahlen aufgezeichnet werden, sondern auch Möglichkeiten erörtert werden, Menschenansammlungen zu vermeiden – zum Beispiel, indem an stark frequentierten Tagen Eintritt verlangt wird. So sollen die Besucherströme besser geleitet und auf die Stadt verteilt werden.

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Venedig-Urlaub nicht ohne Überwachung: Woher kommen die Daten?

„Wir erfahren in Echtzeit, wie viele Menschen sich in welchem Teil der Stadt aufhalten und aus welchen Ländern sie kommen“, erklärt Marco Bettini. Seine Firma Venis hat das System entwickelt, dass die Überwachung dieser Daten möglich macht. Laut CNN-Bericht erhalten die Behörden ihre Daten über eine Kooperation mit Telecom Italia, dem größten Internet- und Mobilfunkanbieter Italiens. Die Telefondaten werden demnach automatisch aggregiert, sodass keine persönlichen Daten weitergeben werden, heißt es. (fk) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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