Die Regierung hat die Mallorca-Flucht der Deutschen mit Schrecken beobachtet: „Der Appell ist, auf jede nicht unbedingt notwendige Reise zu verzichten“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Auch der Tourismusforscher Jürgen Schmude von der Universität München fürchtet ein „zweites Ischgl“. Für den Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß, ist diese Entwicklung traurig: „Für mich wäre es schwer vorstellbar, dass auf Mallorca Urlaub möglich ist, aber im Schwarzwald Hotels noch geschlossen bleiben. Das wäre eine ganz bittere Botschaft.“ Seine Forderung lautete, Hotels in Deutschland auch an Ostern öffnen zu lassen – aber ohne Erfolg.
Ein Appell an die Bürger, nicht zu reisen, ist aber kein striktes Verbot. Darum sind Urlaubsreisen ins Ausland auch an Ostern nicht verboten. Reisende müssen sich aber darauf einstellen, sich bei der Rückkehr in eine zehntägige Quarantäne begeben zu müssen. Diese gilt aktuell für jeden, der aus einem Risikogebiet, Hochinzidenzgebiet oder aus einem Virusvarianten-Gebiet einreist. Je nach Bundesland können sich hier die Regelungen aber ein wenig unterscheiden. Zudem müssen Einreisende aus einem Hochinzidenz- oder Virusvarianten-Gebiet schon vor der Beförderung einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Wer aus einem Risikogebiet einreist, muss den Corona-Test spätestens 48 Stunden nach der Einreise durchführen.
So sieht die Corona-Lage in beliebten Urlaubsdestinationen in Europa aktuell aus
Mallorca: Die Balearen zählen zu den wenigen Regionen und Ländern, für die aktuell keine Reisewarnung vonseiten der Bundesregierung besteht. Das erleichtert die Rückreise nach Deutschland enorm. Nur für die Einreise braucht es einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Auf Mallorca sind zudem seit Anfang März wieder die Außenbereiche der Restaurants geöffnet. Trotzdem gelten noch strenge Corona-Maßnahmen – zum Beispiel eine Ausgangssperre von 22 Uhr bis 6 Uhr.
Italien: Eine Reise nach Italien ist zwar grundsätzlich möglich, aber ebenfalls mit vielen Regeln behaftet. So darf aktuell nur einreisen, wer einen negativen PCR- oder Schnelltest vorlegen kann. Zudem darf in Italien bis zum 27. März nicht zwischen den verschiedenen Regionen gereist werden. Bei der Rückkehr müssen Reisende in Deutschland in die Quarantäne, weil Italien als Corona-Risikogebiet gilt.
Österreich: Ein Urlaub in Österreich ist aktuell eher unmöglich. Nicht nur, dass Reiserückkehrer in die Quarantäne müssen, auch bei der Einreise nach Österreich müssen Urlauber sich erst einmal für 10 Tage in Quarantäne begeben, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen PCR- oder Antigentest verkürzt werden kann. Zudem müssen sich alle Reisenden vorher elektronisch registrieren und schon bei der Einreise einen negativen PCR- oder Antigentest vorlegen.
Kanaren: Die Corona-Lage auf den Kanaren beruhigt sich allmählich. Trotzdem befinden sie sich noch auf der Liste der Risikogebiete, was eine Quarantäne bei der Reiserückkehr zur Pflicht macht. Zudem müssen Urlauber auch beim Einchecken im Hotel einen negativen PCR-Test vorlegen können.
Kroatien: Die Einreise ist grundsätzlich gestattet. Reisende müssen sich aber mit ihren Kontaktdaten registrieren. Zudem muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 48 Stunden ist. Aus Sicht der Bundesregierung zählen die Gespanschaften Istrien, Požega-Slawonien, Bjelovar-Bilogora und Krapina-Zagorje aktuell nicht zu den Corona-Risikogebieten, sodass bei der Rückkehr aus diesen Regionen keine Quarantäne fällig ist. Ein Transit durch Österreich ist aber nur ohne Zwischenstopp erlaubt.