Daher ist es für ihn vor allem wichtig, dass sich die Gemeinden vor Ort darum kümmern und Maßnahmen treffen, die den Gardasee und seine Umgebung schützen. "In einigen europäischen Touristenorte wie etwa Barcelona herrscht bereits ein regelrechter Hass gegen Besucher. Damit dies nicht auch in Sirmione geschieht, müssen die Verantwortlichen rechtzeitig handeln", so La Magra.
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Sirmione hat zum Beispiel Fahrverbote erlassen. Autos dürfen schon länger nicht in den Ort. Aber ab 1. August 2018 dürften auch Fahrräder nicht in das historische Zentrum, so der Gemeinderat für Entwicklung und Wirtschaft, Alessandro Mattinzoli. Das Auto- und Fahrradverbot betreffe auch die Bürger Sirmiones, die außerhalb der Altstadt wohnten. Ausgenommen von der Regel seien lediglich Bewohner des Zentrums sowie Hotelgäste der Altstadt und Menschen, die dort arbeiteten.
"Die meisten Besucher sind zu Fuß im Zentrum unterwegs. Wenn da noch zahlreiche Autos und Fahrräder rumfahren, herrscht das totale Chaos, besonders zur Hochsaison", sagte Mattinzoli. Wer gegen das Gesetz verstößt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 80 Euro rechnen. Ob mit oder ohne Fahrrad: An der Zahl der Touristen in Sirmione wird das Verbot wohl nichts ändern.
Und mit dem Fahrrad sind Touristen gern an der Küste unterwegs. Am Samstag sollte in der Gemeinde Limone ein neuer spektakulärer Fahrradweg eröffnet werden, der am Berghang befestigt ist.
Was die Massen anzieht, ist für einige Einheimische zu einem Problem geworden: die etwas abgeschottete Lage von Sirmione macht das Wohnen in der Altstadt immer unattraktiver. „Die Jugend von hier geht fort, denn es ist alles sehr limitiert. Es gibt keinen Parkplatz, und man darf mit dem Auto nur bis zu einer bestimmten Zeit ins Zentrum reinfahren. Es gibt auch keinen Supermarkt“, sagte Alba aus Sirmione. Alles sei sehr auf die Touristen ausgerichtet, so seien etwa die kleineren Läden mit italienischen Spezialitäten alle zu teuer.
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Zudem droht einem frisch verlobten Paar eine üppige Geldstrafe, weil sie den Heiratsantrag mit einem Nacktbad im Gardasee besiegelt haben. Statt an einem blickgeschützten Ort sei der 29-jährige Österreicher mit seiner Freundin in der Nähe von Bars, Restaurants und Eisdielen in Gargnano ins Wasser gesprungen, berichtete die Zeitung „Giornale di Brescia“ am Dienstag. Ein Augenzeuge verständigte die Polizei. Dem Blatt zufolge droht den beiden nun eine Geldstrafe in Höhe von mehreren tausend Euro.
An vielen Stränden und in vielen Hotel am Gardasee sind Hunde zwar erlaubt. Jedoch sollten sich Hundebesitzer vorher informieren, ob der Vierbeiner auch wirklich erwünscht ist und welche Voraussetzungen es für die Mitnahme gibt.
Hundestrände am Gardasee sind etwa folgende:
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sca / dpa