Doch einer der Betroffenen, Narender Singh Yadav, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass er 2016 oben gewesen sei und entsprechende Fotos und Videos gezeigt worden wären. Er wirft seinem Gruppenführer vor, sich aus Eifersucht an das Tourismusministerium gewandt zu haben. Denn Yadav sollte etwas später die höchste Auszeichnung seines Landes für Bergsteiger erhalten, den Tenzing Norgay Adventure Award, wie es von der indischen Bergsteigervereinigung hieß. Wegen der Kontroverse habe er den Preis schließlich nicht erhalten. Yadav sagte, er wolle gegen den Gruppenführer gerichtlich vorgehen.
Den Gruppenführer strafte auch das nepalesische Tourismusministerium - ebenfalls mit einem sechsjährigen Verbot, seine Berge zu besteigen - mit der Begründung, dass er den Betrug nicht schon früher gemeldet habe, wie es aus dem Ministerium hieß. Die Bergsteigerfirma Seven Summit Treks, die den Aufstieg organisiert hatte, müsse ein Bußgeld zahlen - rund 355 Euro - und der Sherpa-Bergführer eines von etwa 71 Euro. Der Behördenmitarbeiter, der damals zertifizierte, habe eine schriftliche Warnung erhalten.
Betrugsfälle sind relativ selten
«Wenn Bergsteiger einen Aufstieg faken, wie soll die Bergsteigerfirma davon wissen?», sagte der Chef von Seven Summit Treks, Mingma Sherpa, dazu der Zeitung «The Indian Express». «Die zwei indischen Bergsteiger zeigten uns die Bilder ihres Aufstiegs und wir schrieben, dass sie aufgestiegen wären.»
Andere Schummler hatten schon härtere Strafen von Nepal erhalten. 2016 belegte das Tourismusministerium ein indisches Polizisten-Ehepaar mit einem zehnjährigen Verbot, ihre Himalaya-Berge zu besteigen, da sie ebenfalls gefälschte Bilder verwendet haben sollen. Indien entließ die beiden Beamten anschließend. Laut Bergsteiger Arnette ist es jedoch erstaunlich, dass trotz der Einfachheit des Betrügens bekannte Betrugsfälle relativ selten seien.
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Mitteilung Tourismusministerium