Mehr Eile ist bei Kindern, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen geboten. Bei ihnen müsse schneller gehandelt werden, sagt Wedemeyer. «Wenn die Symptome sich hier nicht innerhalb des ersten Tages bessern oder Schwindel und Orientierungslosigkeit hinzukommen, sollten die Erkrankten direkt zum Arzt.»
Vorsicht bei diesen Lebensmitteln
Aber wie kann ich verhindern, dass es überhaupt so weit kommt? «Es gibt ein paar Lebensmittel, bei denen ich besonders aufpassen muss», sagt Gomm, die beim Bundeszentrum für Ernährung arbeitet.
Dazu gehören Fleisch, Fisch, Milch, Milchprodukte und rohe Eier. «Ich wäre also zum Beispiel vorsichtig bei Speiseeis, Sahnebackwaren, Feinkostsalaten, Marinaden und Soßen», sagt Gomm. Speisen, die rohe Eier enthalten oder wie Tartar oder Sushi roh serviert werden, sollten nur mit frischen Zutaten hergestellt werden. Außerdem sollten Verbraucher bei der Zubereitung besondere Sorgfalt walten lassen.
«Regelmäßiges Händewaschen ist wichtig, saubere Arbeitsflächen, das Einhalten der Kühlketten», zählt Gomm auf. Wenn die Lebensmittel nicht roh weiterverarbeitet werden, sollten sie ausreichend und vollständig erhitzt werden.
Zudem rät die Expertin, heikle Lebensmittel möglichst separat zu lagern und zuzubereiten. Wer also Fleisch im Kühlschrank auftaut, sollte darauf achten, dass das Tauwasser nicht in Berührung mit anderen Lebensmitteln kommt. Das lässt sich zum Beispiel verhindern, indem das Fleisch ins unterste Fach gestellt wird.
Unterschiedliche Daten
Wer sich beim Aussortieren von Lebensmitteln an Daten orientiert, sollte zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum unterscheiden können. Das Mindesthaltbarkeitsdatum zeigt an, wie lange Lebensmittel ungeöffnet bei richtiger Lagerung mindestens haltbar sind. Das Verbrauchsdatum dagegen gibt Auskunft darüber, wann ein Lebensmittel spätestens verzehrt werden sollte.
Während man den Stichtag also beim Verbrauchsdatum ernst nehmen sollte, ist er beim Mindesthaltbarkeitsdatum nicht unbedingt in Stein gemeißelt. Originalverpackter, gekühlter Joghurt beispielsweise hält sich laut Ute Gomm in der Regel sogar Wochen länger als angegeben.
Schimmelnde Lebensmittel sollten in der Regel komplett entsorgt werden. Denn selbst wenn man den sichtbaren Schimmel wegschneidet, durchzieht oft noch ein unsichtbares Schimmelpilzgeflecht die Speise. Das führt zwar normalerweise zu keiner körperlichen Reaktion. Auf Dauer aber können sich solche Schadstoffe im Körper sammeln und beispielsweise Leber oder Nieren schädigen.
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