Auch Gehr findet: «Menschen haben unterschiedliche Facetten und eine Partnerschaft muss nicht alle solche tangieren.» Manchmal stelle sich eben auch heraus, dass der Partner mindestens eine Facette hat, mit der man selbst nichts anfangen kann. «Das muss einem aber nicht zwangsläufig die Partnerschaft vermiesen.» Und es könne ja auch passieren, dass einem etwas gefällt, was man vorher für uninteressant gehalten hat, wenn man sich nur darauf einlässt, so Bielesch.
Nur dem Partner zuliebe bei Treffen dabei sein?
Wichtig sei aber, dass man vorher ganz tief in sich hinein fühlt. Was brauche ich, damit es mir mit der Situation gut geht? Wäre es für mich okay, Zeit mit den Freunden meines Partners zu verbringen? Würde ich es wirklich wollen oder ihm zuliebe tun?
Bei den Treffen nur dabei zu sein, um seinem Partner einen Gefallen zu tun, sei nicht unbedingt hilfreich und könne leicht in Konflikten enden. «Wichtig ist es, ehrlich zu sich und seinem Bedürfnis zu stehen und dies seinem Partner mitzuteilen.»
Wenn es dann zu Begegnungen mit den Freunden des Partners kommt, sei Offenheit wichtig - vor allem beim ersten Treffen. «Wenn meine Meinung zu vorgefertigt ist, verhindere ich, dass es wider Erwarten gar nicht so schlimm ist», warnt Gehr. «In jedem Fall sollte ich damit rechnen, dass mein Partner im Umfeld seiner Freunde andere Verhaltensweisen an den Tag legt, als ich gewohnt bin. Dies kann auch erschrecken.»
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