1. Startseite
  2. Leben
  3. Wohnen

Brauche ich für einen Pool eine Baugenehmigung?

KommentareDrucken

Ein Pool im eigenen Garten - wie viel Aufwand bringt das mit sich?
Ein Pool im eigenen Garten - wie viel Aufwand bringt das mit sich? © dpa/Patrick Pleul

Der Traum vom eigenen Pool war bei vielen Deutschen wohl noch nie so groß wie bei der derzeitigen Hitze. Doch braucht es dafür eine Baugenehmigung?

Im kühlen Nass relaxen, ohne weit laufen oder fahren zu müssen, klingt bei der momentanen Hitzewelle wie ein Traum. Noch dazu braucht man den heimischen Pool* nicht mit anderen Leuten zu teilen und kann ganz entspannt die Ruhe genießen. Doch wie einfach lässt sich dieser Wunsch erfüllen? Was müssen Sie bei einem solchen Vorhaben beachten?

Pool im Garten: Bei diesen Bauvorhaben bekommen Sie kaum Gegenwind

Generell ist es immer ratsam, sich an die zuständige Baubehörde zu wenden, sobald Sie vorhaben, bauliche Veränderungen an Ihrem Grundstück vorzunehmen. In jedem Bundesland gelten nämlich andere Regelungen, was den Poolbau betrifft. Die richtige Auskunft bekommen Sie also nur vor Ort.

Trotzdem lässt sich im Groben sagen, dass Pools mit einer Größe von bis zu 50 Kubikmetern in den meisten Fällen keine Baugenehmigung benötigen. Viele Pools weisen die Standardmaße 4 x 8 x 1,5 Meter vor, was einem Gesamtvolumen von 48 Kubikmetern entspricht - sie würden also in diese Kategorie fallen.

Badespaß im Quick-Up-Pool

Schnell aufgebaut und für die ganze Familie: Mit einem Quick-Up-Pool (werblicher Link) sorgen Sie garantiert für unbeschwerte Nachmittage unter der Sommersonne.

Trotzdem sind Sie dazu verpflichtet, das zuständige Bauamt über Ihre Absichten zu informieren, indem Sie die sogenannte Baumeldung und Baufertigmeldung einreichen. Dazu gehört meist eine Planzeichnung vom Grundstück und Fotos. In der Regel stimmt das Bauamt dem Poolbau nach kurzer Durchsicht zu oder weist auf nötige Abstände zu Grundstücksgrenzen oder die richtige Wasserentsorgung hin.

Kurios: Familien müssen Planschbecken abbauen - damit Einbrecher nicht darin ertrinken.

Ab dieser Poolgröße braucht es eine Baugenehmigung

Sobald es sich um einen Pool handelt, der eine Größe zwischen 50 und 100 Kubikmetern aufweist, wird es schon schwieriger. Dann hängt es vom Bundesland ab, ob Sie ohne Baugenehmigung loslegen dürfen. Wenden Sie sich in diesem Fall also dringend an das zuständige Amt.

Ab einer Größe von 100 Kubikmetern oder mehr kommen Sie um eine Baugenehmigung nicht mehr herum. Da diese einige Zeit in Anspruch nehmen kann, sollten Sie rechtzeitig mit der Planung beginnen sowie geforderte Unterlagen einreichen, damit Sie zur Sommerzeit auch das kühle Nass genießen können. Sollte mit den Bauplänen alles in Ordnung sein, können Ihnen eigentlich nur noch diese Punkte einen Strich durch die Rechnung machen:

Beachten Sie außerdem, dass eine erteilte Baugenehmigung nur für eine bestimmte Zeitspanne gültig ist - meist drei bis vier Jahre. Wer in diesem Zeitraum sein Bauvorhaben nicht umsetzt, muss einen Antrag auf Verlängerung stellen.

Plantschen im Garten: Diese Pools gibt es

Der Klassiker unter den Pools wird unter dem Begriff „Frame Pool" zusammengefasst: Dazu gehören Aufstell-Pools, die sich dank Luftring, Stahlwandbecken oder Holzschwimmbecken leicht aufbauen lassen. Für diese braucht es keine Baugenehmigung, da sie sich genauso schnell wieder abbauen und verstauen lassen wie sie aufgestellt worden sind. Pools dieser Kategorie sind sofort nutzbar, kostengünstig und oft auch leichter zu pflegen.

Wer es Dauerhaftes will, wählt einen Pool, dessen Becken in die Erde eingelassen wird. Geschickte Handwerker können diesen auch selbst aufbauen, allerdings ist das Ausheben eines Erdloches doch zeitintensiv. Auch ein Pool aus Polysterol-Steinen fällt in diese Kategorie. Hier müssen Sie oft mehr Geld ausgeben und mehr Zeit einplanen - das kühle Nass kann also erst zeitversetzt genossen werden.

Besonders edel und individuell wird das private Badeerlebnis mit einem Einstückbecken. Diese werden von Fachunternehmen über mehrere Wochen genau den eigenen Vorstellungen entsprechend für den heimischen Garten angefertigt. Sie können aus PVC, Edelstahl, glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK), Polypropylen oder Beton hergestellt werden. Je nach Bedarf sind auch Extras, wie zum Beispiel eine Gegenstromanlage, möglich.

Pool richtig reinigen - so funktioniert's

Ein größerer Pool bedarf mehr Aufwand bei der Reinigung. Während ein einfaches Planschbecken abends einfach geleert wird, braucht es bei ihnen spezielle Reinigungssets, die von den Herstellern angeboten werden. „Zu den Sets, die von Baumärkten oder Discountern angeboten werden, gehören häufig einfache Pumpen und Filter. Ist das nicht der Fall, sollte man sie zusätzlich kaufen", so Daniela Toman, Landschaftsarchitektin aus Verl bei Gütersloh gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Des Weiteren brauche es Desinfektionsmittel, das Keime und Pilze in Schach hält - im Speziellen habe sich hier Chlor bewährt, so die Expertin.

Um den Pool vor Verschmutzung zu schützen und sich selbst damit Arbeit zu sparen, ist es außerdem ratsam, eine Abdeckplane darüber zu spannen. Gleichzeitig verhindert dies, dass der Pool zu schnell auskühlt. (fk) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

Passend dazu: Abkühlung im Garten fast für lau: Diese Pools gibt es schon ab 15 Euro.

Auch Interessant: Muss das Wasser eigentlich gewechselt werden? Tipps für den heimischen Pool

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links.

Auch interessant

Kommentare