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Dieses Dorf besteht nur aus Mini-Schlössern - und trotzdem ist es völlig ausgestorben

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Eine Immobilienfirma baute in der Türkei eine Luxus-Stadt, die an Disney-Filme erinnert. Das Ende der Geschichte ist aber nicht so zauberhaft... (Symbolbild)
Eine Immobilienfirma baute in der Türkei eine Luxus-Stadt, die an Disney-Filme erinnert. Das Ende der Geschichte ist aber nicht so zauberhaft... (Symbolbild) © dpa/Jens Kalaene

Ein Mini-Schloss nach dem anderen: Bei einem scheinbaren Disney-Paradies in der Türkei handelt es sich in Wahrheit um eine Geisterstadt. Das ist passiert.

Die einen fühlen sich durch die 587 Villen im Château-Stil an Disney-Filme erinnert, die anderen finden die Ansammlung an gleichaussehenden Häusern eher befremdlich. Doch was genau steckt hinter dem kuriosen Dorf?

Luxus-Siedlung endet als Geisterstadt - weil das Geld nicht reicht

Die Siedlung befindet sich in der nordwestlichen Provinz Bolu in der Türkei und nennt sich Burj Al Babas. Neben den opulenten, baugleichen Schlössern gibt es in der Luxus-Stadt noch türkische Bäder, Hotels, Kongress-Zentren, ein Spa, Einkaufszentren und eine Moschee. Hinter dem Projekt steckt die Sarot Group, die mit den Mini-Schlössern vor allem Investoren aus den arabischen Golf-Staaten anlocken wollte. Seit dem Beginn des Baus im Jahre 2014 hat das Projekt schon 200 Millionen US-Dollar verschlungen.

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Luxus-Stadt ist der Bevölkerung ein Dorn im Auge

Doch nun ist dem Immobilienunternehmen das Geld ausgegangen. Von den gebauten 587 Villen (insgesamt waren 732 geplant) wurden nur rund 350 verkauft. Zudem fehlen der Sarot Group 7,5 Millionen Dollar für Villen, die sie an Golf-Staaten verkauft haben.

Obendrein ist die benachbarte Stadt Mudurnu nicht gut auf das Projekt zu sprechen: Diese bewirbt sich mit ihrer denkmalgeschützten Altstadt im osmanischen Baustil gerade für den Status als UNESCO-Weltkulturerbe und hält die verspielten Schlösser für einen zu harten Kontrast.

Vor Gericht wurde das Unternehmen nun für bankrott erklärt und zu einem Baustopp aufgefordert. Der türkischen Zeitung "Hürriyet" erklärte der Bauherr aber, dass der Verkauf von hundert weiteren Villen reichen würde, um die Schulden zu bezahlen. Ob und wann also weitergebaut wird, bleibt offen. Bis das entschieden ist, bleibt Burj Al Babas eine Geisterstadt.

Video: Crowdfunding hat diesem Schloss 25.000 Besitzer gebracht

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