Was wird weggeschnitten?
Grundsätzlich lässt sich sagen, beim Winterschnitt werden die Gehölze ausgelichtet und in Höhe und Durchmesser reduziert. «Bei Obstgehölzen sollte ein regelmäßiger, dafür moderater Schnitteingriff erfolgen», erklärt Siegler. Hobbygärtner sollten unbedingt kranke, vertrocknete oder kahle sowie alle nach innen wachsenden Triebe entfernen. Durch letzteres kommt wieder ausreichend Licht und Luft ins Innere der Baumkrone.
Außer bei Hecken und Formgehölzen werden die Triebe nicht eingekürzt. Stattdessen entfernt man Kronentriebe sowie am Boden liegende Triebe komplett. Der Schnitt erfolgt direkt oberhalb einer Verzweigung, deren Seitentrieb nach außen zeigt. «Keine Stummel belassen, weil dies zum Eintrocknen der Schnittstelle oder einem unerwünschten übermäßigen Neuaustrieb führen kann», rät Siegler.
Gibt es Ausnahmen bei der Schnittweise?
«Vor allem bei Obstbaumhochstämmen ist in den ersten Jahren nach der Pflanzung ein jährlicher sogenannter Erziehungsschnitt entscheidend, damit er optimal wächst», erläutert Oliver Fink vom Verband der GartenBaumschulen. Um das Wachstum und die Verzweigung der Leitäste und der Stammverlängerung zu fördern, werden diese jährlich um rund ein Drittel eingekürzt. Buschbäume - sie haben kurze Stämme - und Obstbäume auf schwachwachsenden Unterlagen sowie Säulenobst benötigen keinen Erziehungsschnitt.