Die Züchter, die allein durch den Verkauf der Schnitttulpen einen Jahres-Umsatz von insgesamt rund 300 Millionen Euro erwarten, sehen eine Trendwende. Wie schon lange in Holland werden nun auch in Deutschland immer mehr Blumen statt Zwiebeln verkauft. «Discounter und Baumärkte haben die Tulpen entdeckt», sagt Hoogendijk. «Sie sind nicht teuer, fröhlich und locken Kunden in die Läden».
Auch in Russland steigt die Nachfrage, sagt Hoogendijk. «Wegen der wirtschaftlichen Probleme kaufen Russen nun lieber die günstigeren Tulpen statt Rosen.» Doch der bevorstehende Brexit macht den Züchtern Sorgen. Schon jetzt sind holländische Tulpen durch den Wertverlust des Pfundes für die Briten teurer geworden. Das könnte noch zunehmen, durch mögliche Einfuhrzölle. Dramatisch aber könnten Grenzkontrollen werden. Denn Blumen müssen schließlich frisch sein.
Die Zucht von Tulpen, Zwiebeln und Co. wird aber ein stabiler Faktor der niederländischen Wirtschaft bleiben, so erwartet es der Verband. Auch wenn sie längst nicht mehr die Export-Rangliste anführt, die Tulpe bleibt auch unangefochten die wichtigste Ikone Hollands.
Wie zum Beweis rollen die rund 1000 Züchter jedes Jahr im Frühling einen gigantischen Blumenteppich aus vor allem im Westen des Landes. Rot, lila, gelb, orange leuchten die Tulpenfelder - von Amsterdam bis zur Nordsee.
Informationen der Universität Wageningen