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Für einen besseren Gartenboden: So gelingt der Kompost im eigenen Garten

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Was gehört auf einem Kompost, was nicht: So gelingt der Kompost in jedem Garten.
Was gehört auf einem Kompost, was nicht: So gelingt der Kompost in jedem Garten. © Nestor Bachmann/dpa-tmn

Der Kompost ist die einfachste Form des Recyclings. So gelingt der ideale Kompost für einen fruchtbaren Gartenboden.

Schöne Gärten und gesunde Lebensmittel brauchen zum Gedeihen fruchtbare und schadstoffarme Böden. Der einfachste Weg dorthin ist, selbst seinen Kompost zur Bodenverbesserung herzustellen. Kompostieren ist nicht nur die einfachste Methode des Recyclings, sondern zugleich eine der besten und billigsten Humusquellen für den Garten. Praktischer Nebeneffekt: In der Restmüll-Tonne bleibt etwa um ein Drittel mehr Platz.

Nach Angaben von Erika Brunken, Leiterin der Niedersächsischen Gartenakademie in Bad Zwischenahn (Niedersachsen), fallen etwa durchschnittlich 100 Kilogramm Biomüll pro Person und Jahr weniger an, wenn die organischen Abfälle kompostiert werden. Was auf den Kompost gehört und was nicht, hat HNA.de* zusammengefasst.

Biologischer Humus: Das wird dafür benötigt

Wer selbst biologischen Humus herstellen möchte, braucht dafür lediglich einen schattigen Bereich (am besten in der Nähe der Küche) auf dem gewachsenen Boden, der nebeneinander Platz bietet für die drei Entwicklungsstadien:

  1. Frischer Kompost,
  2. halb fertiger, ruhender Kompost und
  3. gut verrottete Komposterde.

Der Kompost lässt sich in einem selbst gezimmerten oder gekauften Holz- oder Metallbehälter oder einfach als loser Haufen anlegen.

Das gehört auf einen Kompost

Auf den Kompost können, so Brunken, fast alle Gartenabfälle gegeben werden. Bedenklich sind Laub und Grasschnitt in größeren Mengen, da diese nur schwer verrotten – Abhilfe kann man hier mit der Zugabe von Kalk (1 kg pro Kubikmeter Kompost) schaffen. Keinesfalls auf den Kompost geworfen werden sollten Unkräuter mit Samenständen sowie Wurzelunkräuter wie Quecke oder Giersch und kranke Pflanzen.

Grobe Grünzeug-Abfälle und frische oder vertrocknete Pflanzenreste und alte Kräuter können bis zu einer fingerdicken Stärke unzerkleinert bleiben. Harte Kohlstrünke oder Gehölz- und Heckenschnitt sollte man dagegen schreddern oder anderweitig zerkleinern. Von den Küchenabfällen können verwendet werden: Kaffee- und Teesatz, Eierschalen, Gemüse- und Obstabfälle. Auf Zitronen- und Apfelsinenschalen sollte man wegen einer möglichen Fungizidbelastung verzichten.

Auch zubereitete und gekochte Speisereste, besonders Fleisch und Käsereste, gehören nicht auf den Kompost, da sie leicht Ratten anlocken können. Tabu ist auch der Inhalt von Staubsaugerbeuteln. Auch größere Mengen von Holzasche sind nicht geeignet wegen möglicher Schwermetallbelastung. Dagegen passen natürliches Stroh und unbehandelte, feine Holzspäne als Strukturgeber gut auf den Kompost.

Neuer Kompost im Frühling

All diese Abfälle werden im Laufe des Gartenjahres locker aufgeschichtet (frischer Kompost). Im Höhenabstand von etwa 30 Zentimetern gibt man nun immer wieder einige Schaufeln Erde dazwischen und wässert bei großer Trockenheit. Idealerweise wechselt beim Aufschichten nasses Material mit trockenem und grobes mit feinstrukturiertem. Nach der Gartensaison erhält der frische Kompost einen faustdicken Erdmantel.

Im Frühling wird dann daneben ein neuer Kompost begonnen. Den ruhenden (halb fertigen) Kompost sollte man im zweiten Jahr ein- bis zweimal umsetzen, um die Schichten zu vermischen. Nach einem bis anderthalb Jahren ist die gut verrottete Komposterde fertig – zu jeder Jahreszeit und für alle Böden und Pflanzenarten im Garten ein wertvoller Humuslieferant. Zu dieser Zeit beginnt der zweite, zuletzt begonnene Kompost mit seinem Rotteprozess durch Mikroorganismen und Bakterien und kann wieder ein neuer Kompost angefangen werden – gemäß dem natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen.

Laub kompostieren?

Herbstlaub enthält weniger Stickstoff als viele andere Grünabfälle und wird daher zu einem vergleichsweise stickstoffärmeren Kompost, der sich gut als Langzeitdünger für Moorbeetpflanzen wie Azaleen, Skimmien, Rhododendren und Heidekrautgewächse eignet“, erläutert Andreas König vom Botanischen Garten in Frankfurt am Main. Ohne Aufbereitung dürfen die Blätter von Obstbäumen, Eschen, Ebereschen, Weiden, Birken, Haseln und Hainbuchen auf den Kompost. Schwer zersetzende Blätter von Eiche, Walnuss oder Platane eignen sich wegen ihres zumeist niedrigen pH-Wertes ebenfalls zum Kompostieren, benötigten aber mehr Zeit und sollten daher gehäckselt werden.

Von Gisela Busch 

*HNA.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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