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Schritt-für-Schritt-Anleitung: So kalken Sie Ihren Rasen richtig

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Moos im Rasen ist ein Hinweis darauf, dass er Kalk benötigt.
Moos im Rasen ist ein Hinweis darauf, dass er Kalk benötigt. © pixabay/bernswaelz

Jeder will einen gepflegten Rasen. Doch es gibt so viele Möglichkeiten das satte Grün wiederherzustellen – wie sieht es zum Beispiel mit Kalken aus?

Beim Kalken des Rasens können viele Fehler passieren - deshalb sollten Sie sich vorher gut darüber informieren. Hier geben wir Ihnen eine Anleitung zum richtigen Kalken an die Hand.

Moos und Co.: Woran erkenne ich, ob der Rasen Kalk braucht?

Ob der Rasen Kalk benötigt, können Sie über mehrere Wege herausfinden. Der sicherste ist eine Bodenanalyse für die Sie sich ein Test-Set im Baumarkt kaufen können. Dieses schicken Sie dann in ein entsprechendes Labor oder Institut, um die Auswertung vorzunehmen. Der Kostenpunkt liegt bei rund 10 bis 30 Euro. Bei dem Test wird genau analysiert, welchen pH-Wert ihr Boden hat, sodass Sie exakt darauf reagieren können und nicht womöglich aus Unwissenheit ein falsches Düngemittel besorgen.

Rein augenscheinlich gibt Ihnen der Rasen allerdings auch einige Hinweise darauf, ob ein Mangel an Kalk herrscht: So ist extrem viel Moos ein Anzeichen dafür, dass Ihr sattes Grün auf einem sauren Boden wächst. Das heißt, es wird dringend Kalk benötigt, um für einen Ausgleich zu sorgen. Wächst hingegen viel Klee auf Ihrem Rasen, ist dies ein Hinweis auf einen alkalischen Boden - in diesem Fall können Sie getrost auf das Kalken verzichten.

So interpretieren Sie den pH-Wert:

Was ist besser: Rasen kalken oder düngen?

Generell können Sie beides tun, da Kalk und Düngemittel unterschiedliche Mängel am Rasen beheben. Allerdings sollten Sie das Kalken vor dem Düngen vornehmen. Der zugeführte Kalk sorgt nämlich für eine optimale Basis, sodass das Düngemittel erst so richtig gut anschlagen kann.

Passend dazu: Wann und wie oft muss ich den Rasen düngen?

Welches ist der richtige Kalk für meinen Rasen?

Es gibt zwei wichtigen Kalkarten, die Sie unbedingt unterscheiden sollten: Den Branntkalk mit der chemischen Bezeichnung CaO und eine Kalkmischung aus Calciumcarbonat (CaCO3). Ersterer ist extrem schädlich für den Rasen, weil er stark ätzend wirkt. Deshalb wird er auch eher im Bau verwendet und sollte von Gräsern ferngehalten werden. Stattdessen verwenden Sie die zweite Option, welche sich perfekt für die Anwendung am Rasen und Garten eignet.

Frühjahr und Herbst: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kalken des Rasens?

Oft empfehlen Hobbygärtner den Rasen schon im Februar zu kalken. Generell ist es aber das ganze Jahr über möglich, dem Boden Kalk beizufügen - sowohl im Frühjahr als auch im Herbst. Das heißt: Sobald Sie feststellen, dass es Ihrem Boden an Kalk mangelt, können Sie Abhilfe schaffen. Allerdings gibt es Perioden - wie Sie im nächsten Punkt erfahren werden -, in denen sich das Kalken besonders lohnt. 

Erfahren Sie hier, wie Sie aus einem gelbverfärbten Rasen ein grüne Oase schaffen.

Anleitung: So kalken Sie den Rasen mit einem Streuwagen

Um den Rasen auf Vordermann zu bringen, gilt es einige Schritte zu beachten. Sollten Sie zum Beispiel vorhaben, ihn zu vertikutieren, sollten Sie dies vor dem Kalken erledigen. Hier lesen Sie ausführlich alles Wichtige zum Vertikutieren*. Nach dem Vertikutieren braucht der Boden etwas Zeit, um sich von den Strapazen zu erholen. Danach ist er allerdings besonders aufnahmefähig für Kalk, weshalb Experten oft empfehlen ihn rund vier Wochen nach dem Vertikutieren auszugeben. Beim Kalken im Herbst ist vorher kein Vertikutieren nötig.

Danach können Sie ans Werk gehen: Den Kalk streuen Sie ganz einfach von der Hand oder mit einem Streuwagen aus. Beachten Sie dabei nur, dass Sie Handschuhe tragen. Außerdem gibt es bestimmte Pflanzen - wie Koniferen zum Beispiel - die keinen Kalk vertragen. Informieren Sie sich also vorher, ob und wieviel Kalk Ihre Pflanzen vertragen und halten Sie demnach ein wenig Abstand von ihnen.

Ansonsten können Sie sich an folgende Faustregeln halten, was die Bodenbeschaffenheit angeht:

Wenn Sie den Rasen gekalkt haben, sollte der Zustand des Bodens zwei bis drei Jahre lang anhalten, bevor Sie erneut kalken müssen. Falls Sie sich nicht sicher sind, nehmen Sie nach einiger Zeit einfach eine neue Bodenprobe, um den pH-Wert festzustellen. Sollte er immer noch nicht im optimalen Bereich liegen, können Sie immer noch nachkalken.

Auch interessant: Vermeiden Sie unbedingt diese Fehler mit Ihrem Rasen.

Kann ich bei Regen den Rasen kalken?

Direkt bei Regenwetter sollte der Rasen nicht gekalkt werden. Dafür sollte der Boden trocken sein. Allerdings schadet es nicht, wenn kurz nach dem kalken regnerisches Wetter angesagt ist, da der Kalk so gut in den Boden einsickern kann. Wählen Sie zum Kalken am besten die Abendstunden, damit die Pflanzen in der prallen Sonne keine Verbrennungen erleiden.

Vor oder nach dem Kalken: In welchem zeitlichen Abstand kann ich nachsäen und düngen?

Es wird empfohlen den Rasen schon vor dem Kalken, aber kurz nach dem Vertikutieren nachzusäen. Wann Sie Rasen am besten ansäen und eine Anleitung zum Rasen säen finden Sie hier. Danach warten Sie rund vier Wochen mit dem Kalken. Das Düngen des Rasens sollten Sie dann wiederum drei bis vier Wochen nach dem Kalken vornehmen. Die zeitlichen Abstände können allerdings je nach Strapazierfähigkeit Ihres Rasens variieren - auch das Wetter spielt eine Rolle. Was Sie vor dem ersten Frost im Garten erledigt haben müssen, verrät 24garten.de*. Oft müssen sich Hobbygärtner deshalb auch auf ihr eigenes Gefühl verlassen und den Rasen genau beobachten. Lesen Sie hier, wann und wie oft der Rasen eine Düngung braucht.(fk) *Merkur.de und 24garten.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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