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Schnee auf dem Dach: Das sollten Hausbesitzer unbedingt beachten

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Schnee auf dem Dach kann zu einer Bedrohung werden.
Schnee auf dem Dach kann zu einer Bedrohung werden. © Helmut Fohringer/APA/dpa

Schnee auf dem Dach kann nicht nur Schäden verursachen, sondern auch zu einer Gefahr werden. Worauf Hausbesitzer achten sollten, erfahren Sie hier.

Wenn es im Winter viel schneit, freut das vor allem Kinder. Viel Schnee kann aber nicht nur auf den Straßen für Probleme sorgen, sondern auch auf den Hausdächern zu einer Bedrohung werden. Dachlawinen, Schäden und sogar Lebensgefahr drohen.

Schneelast auf dem Dach: Auf diese Warnsignale sollten Sie achten

Als Hausbesitzer sollten Sie bei Schneefall nicht nur auf die Räumpflicht, sondern auch auf Ihr Dach achten. Umso mehr Schnee auf dem Dach liegt, umso mehr Last hat das Dach logischerweise zu tragen. Und das kann zu Schäden oder gar zum Einsturz führen. Prof. Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, empfiehlt im Obergeschoss auf Warnzeichen zu achten. So zeigen Risse in Verkleidungen oder klemmende Türen und Fenster Gefahr im Verzug an. Weist das Gebäude Anzeichen für Schäden auf, sollte der Schnee auf dem Dach von Fachleuten geräumt werden. Aber auch bei geräumten Schneedecken sollte das Dach von außen kontrolliert und gegebenenfalls repariert werden.

Bei Schnee außerdem wichtig: Fakten und Tipps zur Räumpflicht im Winter.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die tragbare Schneelast des Daches

Wann der Schnee auf dem Dach zu viel wird, hängt von einigen Faktoren ab. So beeinflusst die Bauweise des Daches die Traglast. Die hängt auch von der Höhenlage und der vorgegebenen Schneelastzone ab. Denn in schneereichen Gebieten muss die mögliche Traglast höher sein. Prof. Gebbeken nennt als Beispiel Dächer in München, die ungefähr 110 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter aushalten, während im Voralpenland die tragbare Last durchaus höher ist. Hierbei ist aber zu beachten, dass bereits vorhandene Schäden und ältere Dächer die Werte beeinträchtigen.

Schnee auf dem Dach kann gefährlich werden: 2006 stürzte im niederbayerischen Bernried eine Reithalle unter der Schneelast ein und forderte Todesopfer.
Schnee auf dem Dach kann gefährlich werden: 2006 stürzte im niederbayerischen Bernried eine Reithalle unter der Schneelast ein und forderte Todesopfer. © Armin Weigel dpa/lby

Ältere Dächer können in München beispielsweise nur um die 75 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter tragen. Weiterhin verursachen größere Schneeanhäufungen eine höhere Traglast an einzelnen Stellen. Und während bei schrägen Dächern Regen und Tauwasser abfließen können, kann es auf flachen Dächern stauen und zu Feuchteschäden führen.

Wie Sie die Traglast Ihres Daches herausfinden

Wie viel Last ihr Dach genau aushalten sollte, kann in den Bauunterlagen des Hauses (Abschnitt Lastannahmen) nachgeschaut werden, so Prof. Gebbeken. Im Zweifel können Sie auch beim örtlichen Bauamt oder Statiker nachfragen. Generell gilt: Muss das Dach zu viel Schnee und damit eine zu hohe Last aushalten, können Risse entstehen. Im schlimmsten Fall kann dadurch das Dach früher oder später einstürzen.

Außerdem gut zu wissen: Wann müssen Mieter eigentlich Schnee räumen?

So ermitteln Sie die Schneelast auf Ihrem Dach

Wie viel Schnee Ihr Dach aushalten muss, können am besten Fachleute ermitteln. Um die Schneelast aber selbst grob einzuschätzen, gibt Prof. Gebekken eine Methode vor:

Stechen Sie dafür ein Schneequadrat von zehn mal zehn Zentimeter aus. Wiegen Sie diese Schneeprobe und multiplizieren Sie das Gewicht mit 100. Daraus ergibt sich das Schneegewicht pro Quadratmeter, das Ihr Dacht stemmt.

Wichtig hierbei: Gehen Sie niemals ungesichert auf das Dach um Schnee zu holen. Sie können auch Schnee vom Boden für die Berechnung verwenden. Außerdem muss bei Schrägdächern das Ergebnis noch auf die schräge Fläche umgerechnet werden, so Prof. Gebbeken.

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