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Auf diese Dinge müssen Sie beim Pikieren der Tomaten achten

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Ein wichtiger Schritt, um an schöne Tomatenpflanzen im Garten zu kommen, ist das Pikieren.
Ein wichtiger Schritt, um an schöne Tomatenpflanzen im Garten zu kommen, ist das Pikieren. © dpa/Hendrik Schmidt

Damit Tomaten gut heranwachsen und schnell Früchte tragen, müssen sie nach dem Säen pikiert werden. Was das bedeutet und wie es funktioniert, erfahren Sie hier.

Wer seine Tomatenpflanzen selbst sät, macht dies meistens in kleinen Anzuchttöpfen, wo mehrere Samen gleichzeitig Platz finden. Diese Methode spart nicht nur Arbeit, sondern auch Wasser. Doch nach einiger Zeit brauchen die jungen Pflanzen mehr Platz, um kraftvoll gedeihen zu können. Dann kommt es zum "Pikieren". Damit ist nichts anderes gemeint, als die Tomatenpflanzen zu vereinzeln.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Tomaten zu pikieren?

Um einen perfekten Zeitpunkt auszuwählen, brauchen Hobbygärtner eigentlich keine genauen zeitlichen Vorgaben - ein gutes Auge reicht meist. Sobald über den beiden Keimblättern das erste Blattpaar erscheint, dürfen die Pflanzen pikiert werden. In der Regel passiert dies drei bis fünf Wochen nach Aussaat. Der Zeitpunkt variiert je nachdem, wann die Samen ausgesät wurden und wo sie gedeihen: Im beheizten oder unbeheizten Gewächshaus oder auf dem Fensterbrett? Beim beheizten Gewächshaus sind die Keimlinge eventuell früher bereit fürs Pikieren.

Hinweis: Achten Sie zudem darauf, dass die beiden Laubblätter ausreichend grün sind. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Tomatenpflanze gesund genug ist, um auch in einem einzelnen Blumentopf zu überleben.

Vor dem Pikieren steht das Säen: Hier eine Anleitung, wie Sie Tomatensamen selbst pflanzen.

Tomaten pikieren: Das sagt der Mondkalender

Wer seine Gartenarbeiten nach dem Mondkalender ausrichtet, hofft darauf, dass der Einfluss des Mondes das Wachstum der Pflanzen fördert. Sobald die ersten Blätter an den Keimlingen erscheinen, können Sie also einen Blick in den Kalender werfen, um herauszufinden, welche Tage den Wuchs fördern. Diese variieren von Jahr zu Jahr, belaufen sich aber laut dem Online-Portal Plantopedia immer auf folgende zeitliche Rahmen:

Wenn Sie Ihre Tomatenpflanzen im beheizten Gewächshaus anbauen, ist der Mai vermutlich zu spät zum Pikieren, während der März bei Keimlingen in unbeheizten Gewächshäusern meist zu früh ist. Es gilt also immer, auch die Anbaubedingungen bei der Wahl des richtigen Zeitpunkts zu beachten.

Welche Erde brauchen Tomaten nach dem Pikieren?

Tomatensamen begnügen sich meist mit einem mageren Substrat, während die ersten Keimlinge eine etwas nährstoffreichere Erde brauchen. Wenn es also an das Vereinzeln der Pflanzen geht, gilt es, die richtige Erde zu finden, um das Wachstum der Keimlinge zu fördern. Dazu kommt Gemüseerde aus dem Baumarkt oder dem Gartencenter infrage sowie Einheits-Pikiererde, die auf Grüngutkompost basiert. Wer seine Pikiererde lieber selbst herstellt, kann auf dieses Grundrezept zurückgreifen: Ein Drittel Gartenerde, ein Drittel reifer Kompost und ein Drittel Sand. Je nach eigenen Präferenzen können weitere "Zutaten" hinzugefügt werden. Wichtig ist nur, dass Sie die selbst gemischte Erde sterilisieren. Es können sich nämliche Krankheiten oder andere Schädlinge darin verbergen. Deshalb wird die Erde in eine feuerfeste Schale gegeben und für rund 30 Minuten bei 150 Grad in den Backofen gegeben.

Erfahren Sie hier: Wann und wo werden Hortensien gepflanzt?

Neben der Erde müssen Sie zudem auf ein angemessenes "Zuhause" für die Tomatenpflänzchen achten. Infrage kommen Töpfe aus Ton oder Kunststoff, die mindestens einen Durchmesser von sieben bis zehn Zentimetern vorweisen. Achten Sie darauf, dass die Töpfe eine Bodenöffnung besitzen, damit das Wasser ablaufen kann. Tontöpfe müssen zudem vor dem Pikieren gewässert werden, damit sie den Keimlingen nicht die Feuchtigkeit entziehen. Noch praktischer sind Torfquelltöpfe, die sich nach dem Pikieren ganz einfach zusammen mit den Tomaten ins Freiland setzen lassen.

Schritt für Schritt: So pikieren Sie Tomaten richtig

Bereiten Sie die Keimlinge ordentlich vor, indem Sie sie ungefähr drei Stunden vor dem Pikieren bewässern. Danach lassen sich die Tomatenpflanzen einfacher umpflanzen. Die Töpfe füllen Sie zudem zu zwei Dritteln mit Substrat. Für eine bessere Entwässerung sollten Sie in Ton- oder Kunststofftöpfen über dem Boden eine Schicht aus Kieselsteinen oder Splitt anlegen.

Nun greifen Sie zu einem Pikierstab. Diesen gibt es für wenig Geld im Handel und erleichtert Ihnen das "Ausgraben" der jungen Pflanzen. Mit ihm lockern Sie die Erde um den Keimling auf, sodass sich diese einfach herausnehmen lässt - ziehen Sie nicht an den Pflanzen, da Sie ihnen damit schaden könnten. Achten Sie außerdem darauf, nicht alle Pflanzen gleichzeitig herauszuheben, da sonst deren Wurzeln austrocknen könnten.

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Sollte Ihnen auffallen, dass die Wurzeln einer Pflanze zu lang sind, kürzen Sie diese mit den Fingern auf rund zwei Zentimeter. Anschließend drücken Sie ein kleines Pflanzloch in den Topf und setzen den Keimling darin ein. Die Wurzeln sollten nicht zerdrückt oder eingeknickt werden. Der Topf wird nun bis unter den Blattansatz mit Substrat gefüllt. Auf diese Weise pikieren Sie jeden Keimling einzeln in seinen eigenen Topf.

Das Pikieren ist auch die optimale Gelegenheit, um Tomatenpflanzen, die weniger vielsprechend sind, auszusortieren. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass auch die schwächeren Pflanzen bei mehr Freiraum besser gedeihen.

Nach dem Pikieren: So pflegen Sie die Keimlinge

Nach dem Pikieren bewässern Sie die Keimlinge erneut - am besten mit einem Handsprüher. Dann dürfen die jungen Keimlinge drei bis vier Tage an einen kühleren, schattigeren Standort gestellt werden. Einen Dünger sollten Sie in dieser Zeit nicht anwenden.

Anschließend geht es für die jungen Pflanzen wieder in sonnigere Gefilde, an eine Fensterbank in etwa. Nur die Südseite sollte vorerst noch tabu bleiben, da die Keimlinge erst kräftiger werden müssen. Damit sie nicht verdursten, aber auch nicht übersättigt werden, benutzen Sie weiterhin eine Sprühflasche zum Bewässern.   

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