Beide Tanzschulen haben sich dazu entschlossen, den Start der Kinder- und Jugendkurse noch nach hinten zu schieben. „Bei Kindern und Jugendlichen ist es natürlich sehr schwierig auf die korrekte Umsetzung aller Regeln zu achten“, gibt Melanie Bormann zu bedenken. Zudem seien besonders die Jugendkurse oft sehr voll, sodass die derzeitige Durchführung unmöglich sei, sagt Krüger-Drescher. „Da müssten wir die Kurse splitten.“ Beide Tanzschulen planen, mit den Kursen im Herbst zu starten. „Natürlich nur, wenn die Lage dies dann zulässt.“
Tanzschulen blieben lange gänzlich unerwähnt in den Öffnungsplänen der Bundesregierung. Dies sei wohl auch der unklaren Einordnung von Tanzschulen geschuldet, vermuten die Tanzschulbetreiber.
Gilt eine Tanzschule als Indoor-Sportanlage, Kultureinrichtung oder Bildungsinstitution? Bei den wenigsten Tanzschulen sei dies klar definiert, erklärt Krüger. Außerdem würde bei vielen immer noch die Vorstellung existieren, dass in einer Tanzschule lediglich klassischer Paartanz unterrichtet werde, ergänzt Krüger-Drescher. Das Angebot der Tanzschulen gehe jedoch weit darüber hinaus. Hip Hop, Agilando oder Dance-Fitness seien beispielsweise auch völlig kontaktlos möglich.
Die Kommunikation zwischen den beiden Nienburger Tanzschulen sei sehr gut gewesen, betont Rainer Bormann. „Wir haben uns regelmäßig mit Peter und Claudia ausgetauscht und super zusammen gearbeitet“ Unter Tanzlehrern gebe es einen starken Berufsverband erklärt Peter Krüger. „Um auf dem neuesten Stand zu sein, haben wir zahlreiche Telefonkonferenzen abgehalten und penetrant immer wieder bei allen Institutionen und der Politik nachgefragt.“
Auch die Tänzer freuen sich, dass sie wieder aufs Parkett dürfen. „Wir haben schon zahlreiche Anrufe bekommen und Anfragen, wann es wieder losgeht“, erzählt Rainer Bormann. „Dass unsere Kunden so hinter uns stehen und ihren Tanzschulen die Treue gehalten haben, ist schön und motivierend“, sind sich die Nienburger Tanzschulenbetreiber einig.
Natürlich ist Tanzsport in so einer Zeit nicht das Wichtigste, gibt Peter Krüger zu Bedenken. „Trotzdem versuchen wir, jetzt wieder etwas Normalität zu vermitteln und die Leute durchs Tanzen glücklich zu machen.“