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Kommentar zum Verkauf des Stadionnamens: Der clevere Vornamen-Trick

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Künftig wird bei Werder Bremen im „Wohninvest Weserstadion“ gespielt.
Künftig wird bei Werder Bremen im „Wohninvest Weserstadion“ gespielt. © imago images / Christoph Worsch

Ein Kommentar von Björn Knips. Jetzt verkauft also auch der SV Werder seinen Stadionnamen. Für nicht wenige Werder-Fans war diese Nachricht gewiss ein Schlag in die Magengrube. Da macht sich jetzt schon so ein unwohles Gefühl breit, dass Werder eben doch nur ein Bundesligist ist wie jeder andere und praktisch alles zu Geld macht.

Aber jetzt mal ehrlich: Es wird doch kein Mensch sagen, „morgen gehe ich ins Wohninvest Weserstadion“. In Dortmund heißt das Westfalenstadion seit Jahren Signal-Iduna-Park, doch der Name der Versicherung geht keinem BVB-Fan über die Lippen. Die Schwarz-Gelben Anhänger waren kurz erzürnt, dann haben sie wieder ihre Mannschaft bejubelt.

Werder Bremen: Weserstadion wird trotz Verkauf des Namens Weserstadion bleiben

Das Weserstadion wird Weserstadion bleiben – neuer Vorname hin oder her! Dass ein Unternehmen trotzdem dafür 30 Millionen Euro in zehn Jahren bezahlt, ist das eigentlich Verrückte an dieser Geschichte. Aber das gilt inzwischen für so viele Dinge im Fußball. Nutznießer sind vor allem die Spieler und deren Berater, die immer mehr verdienen. Umgerechnet bringt Werder der Verkauf des Stadionnamens gerade mal das Jahresgehalt eines seiner Topspieler ein. Wenn überhaupt. Das ist die Realität. Wer Werder in der Bundesliga sehen will, muss das akzeptieren.

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Die Lösung mit dem Vornamen ist clever und neu in der Liga. Eine Bremer Besonderheit. Genauso wie die Wahl des Sponsors. Mitten in der Imagekrise der deutschen Immobilien-Branche wirbt Werder bald für ein Unternehmen, das Gebäude kauft, um sie sehr schnell wieder für viel mehr Geld loszuwerden. Es hätte nur noch gefehlt, dass es dabei auch um große Mietshäuser in Bremen geht, deren Bewohner gerade zum Auszug gezwungen werden. Aber nach den Erfahrungen mit kik, bwin, Targobank/Citibank und Wiesenhof wäre der Bundesligist zumindest gut vorbereitet gewesen, um sich gegen Kritik zu wehren. Umstrittene Sponsoren haben bei Werder Tradition. Club und Fans hat es trotzdem nicht entzweit. So wird es auch diesmal sein, weil Werder den Namen Weserstadion erhalten und den Bogen somit nicht überspannt hat.

Und was sagen die Hardcore-Fans zum Millionen-Deal? Viele Anhänger sind mit der Wahl des Partners nicht glücklich. Die Ultras rund um Werder Bremen schlagen Alarm wegen des neuen Namens für das Weserstadion. Jetzt planen Werder-Fans sogar eine Demo gegen den Verkauf der Namensrechte am Weserstadion.

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