Von Sixt selbst war am Dienstag zunächst keine Stellungnahme zu dem Proteststurm zu erhalten. In einem Blog wies das Unternehmen lediglich daraufhin: „Sixt ist derzeit bemüht, Kontakt mit Herrn Mollath aufzunehmen, um diesem ein Honorar für Werbung anbieten zu können“. Das hatte das Unternehmen bereits am Vortag angekündigt.
Kritisch sieht auch die Medienethikerin Professor Johanna Haberer die Sixt-Anzeige. Sollte Mollaths Bild tatsächlich ohne dessen Einverständnis verwendet worden sein, läge eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte vor. „Das wäre ein satirisches Spiel mit seiner möglichen Erkrankung“, sagte die Hochschullehrerin, die an der Universität Erlangen christliche Publizistik lehrt. Mollath unterscheide sich in jedem Fall von Prominenten. „Im Unterschied zu Lafontaine und Bohlen ist Herr Mollath - unabhängig vom Ausgang eines weiteren Verfahrens - gerade bescheinigt worden, dass er Opfer eines Gerichtsverfahrens wurde, bei dem seine Grundrechte verletzt wurden.“
dpa