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Kachelmann bleibt in Haft - "Bin unschuldig!"

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Mannheim - Deutschlands bekanntester TV-Wetterexperte Jörg Kachelmann bleibt vorerst im Gefängnis. Vor dem Haftrichter beteuerte er seine Unschuld. Sein Anwalt leitete einen taktischen Rückzug ein.

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Deutschlands bekanntester TV-Wetterexperte Jörg Kachelmann bleibt vorerst im Gefängnis. Das sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Mannheim am Mittwoch. Laut Staatsanwaltschaft wird er von seiner früheren langjährigen Freundin beschuldigt, sie Anfang Februar nach einem Beziehungsstreit in ihrer Wohnung im Rhein-Neckar-Kreis gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben. Kachelmann war am frühen Morgen zum Gerichtsgebäude gebracht worden.

Die ersten Fotos aus der Haft

Der Anwalt der 36-Jährigen, die TV-Wetterexperte Jörg Kachelmann wegen Vergewaltigung angezeigt hat, will die Aussagen des Moderators sorgfältig prüfen. “Wir hatten noch keine Akteneinsicht“, sagte Thomas Franz am Mittwoch nach dem Haftprüfungstermin von Kachelmann im Amtsgericht Mannheim. Franz selbst war bei der Anhörung nicht dabei.

Seinen Angaben zufolge ist seine Mandantin in psychotraumatologischer Behandlung, sie gehe derzeit nicht zur Arbeit. Die Moderatorin bei einem privaten Radiosender habe Kachelmann im Februar unmittelbar nach der Tat angezeigt. Es gebe zahlreiche Beweise. “Meine Mandantin war auch in der Gynäkologie in Heidelberg“, sagte Franz. Die 36-Jährige habe mit Kachelmann eine langjährige Beziehung gehabt. Der Moderator bestreitet die Tat.

Taktischer Rückzug von Kachelmanns Anwalt

Kachelmanns Anwalt Reinhard Birkenstock zog bei dem Termin vor dem Haftrichter seinen Antrag auf Haftprüfung zurück. Damit entfiel eine richterliche Entscheidung über die Fortdauer der U-Haft. Zuvor hatte Birkenstock eine umfassende Aussage Kachelmanns vor dem Richter angekündigt. Kachelmann bezeichnet sich in einer Erklärung seiner Anwälte als unschuldig.

Hätte der Richter über den Haftprüfungsantrag entschieden und die Fortdauer der U-Haft angeordnet, hätte Kachelmanns Anwalt frühestens in drei Monaten erneut einen Antrag stellen können, verlautete aus Justizkreisen.

Kachelmann wirkte siegessicher und entspannt

Birkenstock kritisierte am Mittwoch im Sender N24: “Man ist in Deutschland, wenn ein solcher Verdacht an einem hängt, schnell verhaftet. Die Enthaftung dauert in der Regel länger.“ Der Rechtsanwalt fügte hinzu: “Aber wenn Herr Kachelmann heute seine Sicht der Dinge darstellt, wird sicherlich bei der Objektivität der Staatsanwaltschaft dort und auch bei Gericht neu nachgedacht. Und es wird alles überprüft werden, was Herr Kachelmann der Justiz mitzuteilen hat.“

Auf dem Weg vom Gerichtsgebäude zum Polizeitransporter wirkte der Wetterfrosch entspannt. Er scherzte, schien vom ganzen Trubel fast unberührt und verabschiedete sich von seinen Anwalt mit Handschlag. Der 51-Jährige trug eine Jeans, ein gestreiftes Shirt sowie eine Lederjacke und hatte seinen Bart abrasiert.

Der Moderator war am vergangenen Wochenende auf dem Frankfurter Flughafen verhaftet worden. Sowohl seine Anwälte als auch eine Sprecherin seines Schweizer Unternehmens meteomedia hatten die Vorwürfe dementiert und angekündigt, Kachelmann werde sich dagegen juristisch zur Wehr setzen.

dpa/DAPD

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