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Kuriose Forderung zur Gender bei den Tagesthemen: Gendern mit „ens“ am Ende

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Sprachforscher Lann Hornscheidt fordert ein Umdenken in der Gender-Debatte. Anstelle des Sternchens soll nun die Endung „-ens“ auf die Gender-Sprache hinweisen.

Berlin – Bereits seit Monaten schlägt die Gender-Debatte bundesweit große Wellen. Doppelpunkte, Sternchen oder die sogenannte „Gender Gap“ sollen die Gleichberechtigung aller Geschlechter auch in der Sprache ausdrücken. Doch Umfragen zufolge stößt die gendergerechte Sprache noch auf viel Widerstand*. Der Sprachwissenschaftler Lann Hornscheidt stellt sich nun der öffentlichen Kritik. Im selben Atemzug fordert der ehemalige Gender-Studies-Professor der Berliner Humboldt-Universität eine Änderung der geschlechtssensiblen Sprache – für viele wird sein Vorschlag allerdings absurd klingen.

„Käufens“ statt „Käufer“ – Sprachforscher mit skurriler Gender-Forderung

Auch wenn die gendergerechte Sprache bereits vielerorts angewendet wird, können längst nicht alle Menschen den sprachlichen Wandel nachvollziehen. Dass etwa der Hamburger Stadtteil Eimsbüttel auch Frauen auf Straßenschildern forderte*, dürfte den Unmut der Gleichstellungsgegner noch größer werden lassen.

So entgegnen Kritiker der Gender-Sprache, dass ihre Anwendung im Alltag zu komplex sei. Darüber hinaus würde die gendergerechte Sprache Menschen verunsichern und somit kulturelle Konflikte auf den Plan rufen. Diese Meinung vertritt zumindest Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß, der die Gender-Sprache in Deutschland gar verbieten möchte.

Ähnlich kritisch bewertet die Literaturkriterien Elke Heindenreich die Gender-Sprache. Doch Sprachforscher Lann Hornscheidt hat nun einen Vorschlag, wie die Gender-Sprache auch ohne „Gender Gap“ oder Sternchen funktionieren könnte: Werden nun etwa aus „Käufer*innen“ einfach nur noch „Käufens“? Für diese absurd-anmutende sprachliche Neuschöpfung spricht sich der Sprachwissenschaftler in der Tagesschau jedenfalls aus.

Sprachwissenschaftler Lann Hornscheidt steht vor einer Kamera.
Sprachforscher Lann Hornscheidt fordert ein Umdenken in der Gender-Debatte. (Screenshot Tagesthemen, ARD) © Tagesthemen, ARD

Sprachwissenschaftler möchte „genderbezogene Diskriminierung überwinden“

Die Wortendung „-ens“ sei für ihn eine logische Schlussfolgerung aus dem bisherigen Diskurs der Gendersprache, die Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank auch in Hamburgs Behörden etablieren möchte*. „Wenn wir genderbezogene Diskriminierung überwinden wollen, dann müssen wir auch Sprachmöglichkeiten schaffen, die nicht die ganze Zeit Gender aufrufen“, so Hornscheidt. Abgeleitet vom Wort „Mensch“ schaffe Hornscheidt nun also eine sprachliche Variante, die nicht auf Gleichberechtigung hinweist, sondern sie bereits verinnerlicht hat.

Lann Hornscheidt geht mit seinem Vorschlag sogar noch einen Schritt weiter. Auch Pronomen, die auf ein Geschlecht aufmerksam machen, sollen seiner Idee zufolge auf der Wortendung „-ens“ enden. So wird aus dem Satz „ein Käufer und sein Einkaufskorb“ „ens Käufens und ens Einkaufskorb“ – eine sprachliche Wendung, die wohl nur mit langer Gewöhnungszeit gut von den Lippen gehen könnte. Ob das Modell des Sprachforschers gesellschaftlichen Anklang findet, bleibt aktuell mehr als fraglich. *24hamburg.de, kreiszeitung.de und merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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