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ADAC-Hubschrauber bläst Fußballplatz in Braunschweig trocken

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Ein Hubschrauber des ADAC ist in Braunschweig dazu genutzt worden, einen unter Wasser stehenden Fußballplatz mit dem Wind seiner Rotorblätter trocken zu blasen.
Ein Hubschrauber des ADAC ist in Braunschweig dazu genutzt worden, einen unter Wasser stehenden Fußballplatz mit dem Wind seiner Rotorblätter trocken zu blasen. © dpa

Hannover  - Ein Hubschrauber des ADAC ist in Braunschweig dazu genutzt worden, einen unter Wasser stehenden Fußballplatz mit dem Wind seiner Rotorblätter zu trocknen.

Der Hubschrauber sei vor der Zweitliga-Partie gegen Dresden im Jahr 2006 mit Zustimmung des damaligen ADAC-Vorsitzenden in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Reinhard Manlik, im Einsatz gewesen, teilte der ADAC am Mittwoch in Laatzen mit. Manlik sitzt für die CDU im Braunschweiger Stadtrat.

Das für die Sicherstellung der Luftrettung zuständige Innenministerium habe den Flug damals gerügt, woraufhin der Einsatz von der Stadt Braunschweig bezahlt worden sei, sagte Ministeriumssprecherin Vera Wucherpfennig. Für den Hubschrauber habe es während des Einsatzes keine Reservemaschine gegeben, die gegebenenfalls zu einem Notfall hätte fliegen können. Mehrere Medien hatten zuvor über den Hubschrauberflug berichtet.

„Natürlich ist es so, dass die Rettungshubschrauber nur für ihre ureigensten Zwecke gebraucht werden dürfen. Das ist ganz klar, und daran darf es auch keinen Zweifel geben“, sagte Wucherpfennig. „Insofern haben wir ein Auge darauf, dass die Einsatzbereitschaft gegeben ist. Der Zweck ist die Hilfe von Verletzten und nicht ein Flug in den Urlaub.“ Problemlos sei ein Flug des damaligen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) mit einem ADAC-Hubschrauber 2004 von Hannover nach Uelzen gewesen. Dabei habe es sich um die offizielle Überstellung des neuen Hubschraubers zu seinem Einsatzort gehandelt, während der alte noch für den Notfall parat stand.

Dass bei dem Flug nach Uelzen auch ADAC-Regionalchef Manlik an Bord war, ist aus ADAC-Sicht unproblematisch. Der Hubschrauber sei nicht für den Vorstand eingesetzt worden, sondern Manlik sei zu dem Termin in Uelzen im Hubschrauber mit angereist. Genauso sei es bei dem Mitflug eines Vorstandsmitglieds zum Tag der Luftrettung 2006 in Halberstadt gewesen. Auch damals habe ein Reservehubschrauber bereit gestanden. Aus Sicht des Ministeriums ebenso nicht zu beanstanden ist, dass 2007 zum ADAC-Flugrettungstag in Braunschweig ein Hubschrauber vor dem Tagungsgelände stand. Das sei eine Reservemaschine gewesen.

Der ADAC steht in der Kritik, nachdem Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ bekannt wurden. Unter anderem wegen umstrittener Hubschrauberflüge hat sich die Staatsanwaltschaft München eingeschaltet. Zudem prüft das Münchner Amtsgericht, ob der ADAC mit seinen rund 19 Millionen Mitgliedern künftig noch den Status eines Vereins haben darf.

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