Der Bildungsbereich leiste so einen relevanten Beitrag bei dem Ziel, Kontakte zu reduzieren, sagte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne: „Mit der Ausweitung unserer bestehenden Regelung von zwei auf fünf Tage freiwilliges Homeschooling kommen eingedenk der Weihnachtsferien rund vier Wochen zusammen, in denen sich die Kontakte auch der Kinder und Jugendlichen deutlich reduzieren werden.“
Es ist davon auszugehen, dass insbesondere höhere Jahrgänge die Homeschooling-Woche nutzen werden; die Befreiungsmöglichkeit gilt aber für alle Schüler, vom Primarbereich, über die weiterführenden bis zu den berufsbildenden Schulen. Allerdings müssen Abschluss- und versetzungsrelevante Klausuren zu den festgelegten Terminen geschrieben werden, sodass betreffende Schüler zu diesen Zeitpunkten in der Schule sein müssen - aber auch nur zu diesen Anlässen und nicht für den gesamten Tag. Nach dem Klausurschreiben kann ins Lernen zu Hause gewechselt werden.
Update, 17. November, 15.15 Uhr: Niedersachsens Schulen können bis zu 5000 Hilfskräfte zur Entlastung einstellen, auch Studenten. Pro Schule soll es mindestens eine solche Kraft geben, kleine Schulen sollen dabei bevorzugt behandelt werden, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) die weiteren Maßnahmen zum Corona-Schutz an Schulen am Dienstag erläuterte. Als Teil des 45-Millionen-Hilfspakets, zu dem sich die Landesregierung nach anhaltender Kritik am Corona-Kurs an den Schulen entschlossen hat, sollen die Helfer ab Anfang Dezember für eine halbes Jahr auf 450-Euro-Basis eingestellt werden.
Die Hilfskräfte sollen die regulären Lehrkräfte bei der Pausenaufsicht, der Beaufsichtigung von Kleingruppen sowie bei anderen Tätigkeiten abseits des Unterrichts entlasten, sagte Tonne. Lehramtsstudenten sollen wiederum im Unterricht unterstützend eingesetzt werden, beispielsweise dort, wo die festen Lehrer zu Risikogruppen gehören und selber nicht unterrichten können. Die Millionen-Unterstützung soll auch der Beschaffung von Schutzausrüstung für die Schulen dienen. Dabei geht es um FFP2-Masken zum Eigenschutz der Lehrkräfte, um Luftfilteranlagen sowie um Plexiglasschutzwände. (dpa)
Update, 17. November, 13.35 Uhr: Die niedersächsische Landesregierung will 45 Millionen Euro für weitere Maßnahmen zum Corona-Schutz an niedersächsischen Schulen bereitstellen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) wollte die Schritte am Dienstag in Hannover erläutern. Es sollen unter anderem pädagogische Aushilfskräfte eingestellt werden, die bei der Beaufsichtigung von Schülern in aufgeteilten Gruppen in der Schule helfen können. Auch die Anschaffung von Raumlüftern soll ermöglicht werden.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte das Festhalten am Präsenzunterricht am Montagabend zwar verteidigt, sagte aber dennoch: „Unabhängig davon werden wir uns in Niedersachsen auch in den nächsten Wochen intensiv für die Sicherheit in den niedersächsischen Kitas und Schulen einsetzen.“
Update vom 17. November, 10 Uhr: Niedersächsische Städte und Gemeinden unterstützen einen entsprechenden Appell der Bundesregierung und Länder zur Vermeidung privater Kontakte. Sie sehen den Schwerpunkt der Corona-Bekämpfung darin, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes am Dienstag in Hannover. „Ein weitergehender Lockdown für die Schulen oder die Wirtschaft muss unbedingt vermieden werden.“
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) verteidigte am Montagabend den Kurs der Länder, die den Wunsch des Bundes nach weiter greifenden Maßnahmen an den Schulen zurückgewiesen hatten. Zum einen sei die Infektionslage in den Regionen unterschiedlich. Andererseits habe sich in Niedersachsen der bisherige Kurs bewährt. An 80 Prozent der Schulen habe in der vergangenen Woche Präsenzunterricht stattfinden können. Unabhängig davon werde Niedersachsen sich auch in den nächsten Wochen intensiv für die Sicherheit in den Kitas und Schulen einsetzen. Weitere Maßnahmen dazu werde Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag vorstellen.
Weil kritisierte zudem, dass der Bund seine Vorschläge für weitere Einschränkungen an Schulen am späten Sonntagabend an die Länder übersandt habe. Das habe die Beratungen am Montag nicht erleichtert. „Aber ich setze darauf, dass wir im nächsten Anlauf auch die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.“
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Niedersachsen hat die Schaffung eines bundesweiten Corona-Registers zur Erfassung von Infektionsdaten an Schulen und Kitas gefordert. Diese könnten dann als verlässliche Entscheidungshilfen für Corona-Maßnahmen an Schulen und Kindergärten dienen, teilte der VBE am Montag in Hannover mit. Bisher gebe es nur ein diffuses Bild über das tatsächliche Infektionsgeschehen an Schulen.
Der Verband kritisierte die Ablehnung der Bundesländer und auch Niedersachsens, vom Bund geforderte Maßnahmen wie halbierte Klassen oder eine Maskenpflicht für alle Schüler sowie Abstandsregeln im Schülertransport umzusetzen. Dies sei ein Spiel auf Zeit, die Zeit aber laufe davon, sagte der VBE-Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer.
„Die Politik kann nicht weiter tatenlos zuschauen, wie sich das Virus rasant auch in den Schulen ausbreitet“, sagte Meyer. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) müsse den Infektionsschutz zur Chefsache machen. „Die Politik muss jetzt ihre Handlungsfähigkeit beweisen.“ Die Gesundheit der Lehrkräfte und der Schülerschaft dürfe nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.
Update vom 05. November, 10.00 Uhr: Niedersachsens Schülerinnen und Schüler müssen voraussichtlich auch an den beiden Tagen vor den Weihnachtsferien zum Unterricht in der Schule antreten. Das Kultusministerium teilte am Donnerstag mit, man habe die Idee einer Vorweihnachts-Quarantäne sehr wohlwollend geprüft, könne die Regelung „Stand heute“ aber nicht umsetzen. Hintergrund sei, dass die Zeit zwischen einer Ansteckung mit dem Coronavirus und der Erkrankung nach derzeitigen Erkenntnissen bei 10 bis 14 Tagen liege. Die Vorweihnachts-Quarantäne würde nur fünf Tage ohne Präsenzunterricht vor Heiligabend umfassen.
„Aus unserer Sicht hätten wir das gerne ermöglicht, aber vor dem Hintergrund dieser Informationen wäre eine Vorweihnachts-Quarantäne in der vorgeschlagenen Form nicht vertretbar gewesen, weil sie die Familien und Angehörigen nicht verlässlich schützen würde“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Sollte sich zeigen, dass die Inkubationszeit doch kürzer sei, könne man sich eine Umsetzung aber auch kurzfristig noch vorstellen. Zuvor hatte der NDR bereits über die Einschätzung des Ministers berichtet. (dpa)
Update vom 04. November, 09.47 Uhr: In weiteren Grundschulen in Niedersachsen hat es Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Wie der Landkreis Lüneburg am Mittwoch mitteilte, werden die Grundschulen Barendorf und Wendisch Evern komplett unter Quarantäne gestellt. In Barendorf war bereits seit Freitag der erste Jahrgang betroffen. Für die Grundschule Tündern gelte ab Mittwoch das Szenario B, wie der Landkreis Hameln-Pyrmont mitteilte. Bei diesem Wechselmodell werden die Klassen geteilt und abwechselnd in der Schule und zu Hause unterrichtet.
Update, 2. November, 14.25 Uhr: Das Kultusministerium in Hannover teilt mit, dass mehr als 150 Schulen in Niedersachsen aktuell von Corona-Einschränkungen betroffen sind. Vier Grundschulen und eine Grund- und Hauptschule blieben aufgrund von Infektionsfällen am Montag geschlossen. Einschränkungen im Präsenzunterricht wiederum gab es für einzelne Klassen oder Lerngruppen an insgesamt 137 Schulen.
Das Wechselmodell, bei dem die Klassen geteilt und abwechselnd zu Hause und in der Schule unterrichtet werden, wird derzeit an zwölf Schulen praktiziert. Das als „Szenario B“ festgelegt Modell ist vorgesehen für Regionen, in denen es 100 oder mehr Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gibt, wenn an der jeweiligen Schule außerdem von den Behörden eine Infektionsschutzmaßnahme wie Quarantäne etwa für eine Klasse verordnet wurde.
Update, 2. November, 12.06 Uhr: Zunächst nur in Bremen, ab heute aber auch in Niedersachsen: Bis mindestens Ende November müssen Schüler ab der fünften Klasse auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die neue Maskenregelung gilt für Schulen in den Landkreisen, in denen es mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangen sieben Tagen gab. Erwartet wird, dass in den kommenden Tagen Schulen auch wieder in den Wechsel von Präsenzunterricht und Homeschooling übergehen, wenn die Werte bei über 100 liegen und zusätzliche Corona-Schutzmaßnahmen für mindestens eine Klasse angeordnet werden.
Update, 1. November, 15.30 Uhr: Der Landeselternrat Niedersachsen und weitere Elternverbände haben die Bundesregierung mit Blick auf die sich verschärfende Corona-Pandemie aufgefordert, den Krisennotstand auch für Schulen anzuerkennen. In einer am Freitag bekanntgemachten Petition verlangen sie unter anderem einen verbindlichen Plan mit abgestuften Hygienemaßnahmen in den Schulen.
Lerngruppen müssten schnellstmöglich verkleinert werden, um das Einhalten der sogenannten „AHA-Regeln“ (Abstand-Hygiene-Alltagsmasken) zu gewährleisten. Gefordert wird weiterhin die Möglichkeit des Hybridunterrichts im Schichtbetrieb, eine Betreuung der Kinder von berufstätigen Eltern müsse dabei sichergestellt sein.
„Durch die Pandemie entstehende Wissenslücken müssen durch gezielte Fördermaßnahmen geschlossen werden“, heißt es in der Petition weiter. In den Klassenräumen, Mensen und Sporthallen sollten moderne mobile Raumfilteranlagen sowie Plexiglastrennscheiben aufgestellt werden.
Zur Begründung seines Vorstoßes verwies der Landeselternrat auf entsprechende Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes. Diese Empfehlungen fänden bislang keine Anwendung in den Schulen, die Kultusminister hielten trotz exponentiell ansteigender Infektionszahlen am Regelbetrieb fest. Dies müsse sich sofort ändern. (epd)
Update, 31. Oktober, 11.30 Uhr: Die erste Schulwoche nach den Herbstferien ist aus Sicht des niedersächsischen Kultusministeriums in Niedersachsen gut verlaufen. Die große Mehrheit der rund 3000 Schulen meldete demnach keine Corona-Fälle, wie Ministeriumssprecher Ulrich Schubert mitteilte. Eingeschränkt war der Betrieb am Freitag demnach an 52 Schulen, das sind knapp zwei Prozent. Nach den Zahlen des Ministeriums hatten zu diesem Zeitpunkt 38 Klassen, 20 klassenübergreifende Kohorten und vier Jahrgänge vorübergehend keinen Präsenzunterricht.
Wegen der hohen Fallzahlen in der Stadt Delmenhorst werden Schülerinnen und Schüler dort abwechselnd in der Schule und zu Hause unterrichtet - so wird die Zahl der Menschen in einer Klasse verkleinert. Berufsschüler sind dort ausschließlich in ihren Ausbildungsbetrieben oder lernen zuhause, wie aus einer Verordnung der Stadt hervorgeht.
„Es ist uns weiterhin gelungen, trotz der schwierigen Gesamtentwicklung die Schulen offenzuhalten und damit dem Anspruch auf das Recht auf Bildung junger Menschen gerecht zu werden - bei maximalem Schutz der Schülerinnen, Schüler und Beschäftigten in den Schulen“, so das Kultusministerium. (dpa)
Update vom 30. Oktober, 16.15 Uhr: Liegt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis über 100 und werden gleichzeitig an einer Schule konkrete Quarantäneverfügungen ausgesprochen, so sieht die neue Niedersächsische Corona-Verordnung vor, dass der Unterricht die nächsten 14 Tage in geteilten Lerngruppen, dem sogenannten Wechselmodell oder Schichtbetrieb, erteilt wird. Diese Maßnahme wurde am 30. Oktober für die Berufsbildenden Schulen Verden ausgesprochen, nachdem ein dortiger Corona-Fall dem Gesundheitsamt gemeldet worden war. „Wir können vor dem Hintergrund des aktuell rasanten Infektionsgeschehens im Landkreis diesen Umstieg auch bei weiteren Schulen nicht ausschließen“, so Landrat Peter Bohlmann.
Update vom 28. Oktober, 14.15 Uhr: Die Gewerkschaft GEW überreicht eine Petition an Bremens Bildungssenatorin Claudia Bogedan. Darin sprechen sich die Lehrer gegen den Regelbetrieb an Schulen aus. Laut butenunbinnen soll die Petition 1.300 Unterschriften haben. Ihr Ziel: Halbgruppen-Unterricht statt des normalen Regelbetriebs an Bremer Schulen.
Update vom 28. Oktober 13 Uhr: Der Landesschülerrat Niedersachsen hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen eine Maskenpflicht im Unterricht ab der 5. Klasse gefordert. „Da die Infektionsketten nicht mehr vollständig nachvollzogen werden könnten, müsse der Infektionsschutz an Schulen ausgeweitet werden“, sagte Marike Leder, stellvertretende Vorsitzende des Landesschülerrates. Sollten in den kommenden Wochen trotz einer Maskenpflicht vermehrt Infektionen in Schulen auftreten, rät der Landesschülerrat zum Wechsel zwischen Präsenz- und Onlineunterricht.
„Dass die Schulen geöffnet bleiben, zeigt die Anerkennung der Verantwortlichen für den besonders hohen Wert der Bildung. Das ist ein sehr gutes Zeichen“, sagte der Vorsitzende des Landesschülerrates, Florian Reetz. „Schulen waren bisher keine Infektionsherde.“ Die strikten Regeln hätten Wirkung gezeigt. „Dennoch müssen auch die Schulen sich nun der zunehmend ernsten Lage anpassen“, meinte Florian Reetz.
Update vom 28. Oktober, 15.40 Uhr: Aus einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Video-Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch geht hervor, dass der Bund mit drastischen Kontaktbeschränkungen noch vor Weihnachten die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen will. Davon wären dann auch Niedersachsen und Bremen betroffen. Schulen und Kindergärten sollen jedoch weiterhin geöffnet bleiben. Allerdings sollen die Länder weitere Schutzmaßnahmen einführen.
Niedersachsen/Bremen - Deutschland steckt mitten in der zweiten Corona-Welle, der Unterricht in Niedersachsen und Bremen hat nach den Herbstferien dennoch ohne große Veränderungen begonnen. Niedersachsen spricht nur eine Maskenempfehlung für die Städte und Landkreise aus, die als Hotspot gelten, Bremen setzt auf eine Maskenpflicht im Unterricht zumindest für die älteren Schüler der Oberstufen. In den Kitas wird weiter der Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen aufrechterhalten. Was sind die Hintergründe der Regelungen und wie sieht das im Alltag aus?
Am 26. Oktober startete sowohl in Bremen als auch in Niedersachsen die Schule wieder. Mit den teilweise extrem steigenden Coronazahlen war nicht immer klar, wie die Rückkehr in den Unterricht aussehen würde. Vorerst steht fest, wie der Alltag der Schüler in den beiden Bundesländern aussehen soll.
Bremen gilt noch immer als Risikogebiet. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist weiterhin steigend. Aus diesem Grund wurde zumindest für Oberstufen- und Berufsschulschüler eine Maskenpflicht im Unterricht beschlossen. Die Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz gilt außerdem wie zuvor im restlichen Schulgebäude. Die Schüler der Sekundarstufe I sind ebenfalls zum Tragen einer Maske auf den Gängen und an Orten, wo das Abstandhalten schwierig wird, verpflichtet. Grundschüler bleiben von dieser Regel entbunden.
Mit Änderung der Corona-Verordnung gilt außerdem, dass die Kohorten der Sekundarstufe I nicht mehr größer als 60 Schüler sein dürfen. Aufgrund des Kurssystems in der Oberstufe gelte diese Regelung dort nicht. Ausflüge oder Klassenfahrten sind aktuell nicht erlaubt. Festgelegt wurde weiterhin, dass der Sportunterricht zwar stattfinden könne, sofern der Mindestabstand eingehalten werde, die Umkleidekabinen sind jedoch gesperrt. Es gilt außerdem, dass neben des Lüftens alle 20 Minuten für mindestens fünf Minuten, dass die Schüler regelmäßig die Möglichkeit haben müssen, an der frischen Luft die Masken abzusetzen.
Der Betrieb in der Kindertagesstätten Bremens wird aufrechterhalten, heißt es auf der Homepage des Bildungsressorts. Begründet wird dies zum einen damit, dass die Unsicherheiten in der Betreuung für alle belastend seien und zum anderen damit, dass im Kita-Bereich das Infektionsgeschehen „vergleichsweise gering“ sei. Ein weiterer Grund seien die Auswirkungen der Isolation auf Kinder, aber auch Jugendliche, während der Einschränkungen im Frühjahr.
Die Entscheidungen für den Kita-Betrieb seien zudem nicht an Inzidenzwerte gekoppelt. Die Begründung dafür ist, dass das Infektionsgeschehen dort nicht „analog zum Gesamtgeschehen“ verlaufe. Insgesamt sei es in den 435 Kitas der Stadt Bremen zu elf Infektionen bei Kindern und 21 bei pädagogischen Kräften gekommen. Die Zahlen beschreiben die Situation seit den Sommerferien mit Stand 23. Oktober.
Festgelegt für den Betrieb unter Corona-Bedingungen ist, dass jedes Kind eine Betreuung von mindestens 20 Wochenstunden erhalten soll. Die Eingewöhnung der Kinder in die Kita-Situation findet unter Berücksichtigung eines Hygieneplans statt. Erwachsene haben sich an das Abstandsgebot zu halten. Bei der Betreuung soll von gruppenübergreifenden und offenen Konzepten abgesehen werden.
Das Bildungsressort betont, dass die Zusammenarbeit mit Eltern zentral ist und diese notfalls auch mit neuen Formaten erfolgen wird. Sprachbildung und -förderung bleibe eine Priorität. Zum Alltag gibt es die Hinweise, dass Ausflüge auch weiterhin möglich sein werden, dass der Besucht von Spielplätzen oder Parks aber unter Corona-Bedingungen stattfinde. Der Einsatz von persönlichen Assistenzen und die Frühförderung sind ebenfalls weiter möglich und auch notwendig.
Auch in Niedersachsen gilt für Kitas der Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen. Das Niedersächsische Kultusministerium teilt auf seiner Homepage mit, dass der Umfang der Betreuung dem vor der Ausbreitung des Coronavirus entspreche. Jede Einrichtung müsse jedoch ein Hygienekonzept vorlegen können und sich an dieses halten.
Niedersachsen geht das Thema Schule noch etwas anders an. Nur für Städte und Landkreise, die Hotspots sind, gibt es eine Empfehlung für Schüler ab der fünften Klasse, auch innerhalb des Klassenraums eine Maske zu tragen. Hinzu kommt, dass die Gesundheitsämter vor Ort oder auch die jeweilige Schule selbst eine Maskenpflicht beschließen können. Gleiches gilt für andere Auflagen, wie etwa eine Rückkehr zum Wechselbetrieb, bei dem die Hälfte der Klassen in bestimmten Zeitabschnitten zu Hause unterrichtet wird.
Das Kultusministerium in Hannover teilte mit, dass der Unterricht weitgehend ohne Einschränkungen gestartet sei. Ausnahme ist Delmenhorst. Dort entschied man sich zunächst für die Rückkehr in den Wechselbetrieb, da die Zahl der Corona-Infektionen besonders hoch ist. Insgesamt werden einzelne Klassen von landesweit drei Schulen vorerst zu Hause unterrichtet.
Landesweit erhielten an drei Schulen einzelne Klassen wegen Infektionsfällen Unterricht zu Hause. Zum Unterrichtsstart nach den Ferien besuchten Kultusminister Grant Hendrik Tonne und Ministerpräsident Stephan Weil (beide SPD) die Otfried-Preußler-Schule in Hannover. Die Grundschule wurde im September zum Hauptpreisträger beim Deutschen Schulpreis gekürt, insbesondere für ihr inklusives, innovatives Schulkonzept.
Niedersachsen versuche, eine erneute Schließung der Schulen zu vermeiden, sagt Tonne. Auch wenn Klassen, Jahrgänge oder ganze Schulen nicht in der Schule seien, könnten Leistungen bewertet werden, betonte Tonne. „Es besteht also kein Grund zu der Sorge, dass Gelerntes nicht mehr abgetestet werden kann, sobald kein Präsenzunterricht stattfindet.“
Eine wichtige Regel für den Schulunterricht ist, dass alle 20 Minuten die Fenster im geöffnet werden. „Die Temperatur im Raum sinkt dadurch nur um etwa zwei bis drei Grad, da wird niemand zu sehr frieren, aber auch nicht im dicken Mantel in der Klasse sitzen müssen“, schrieb der Minister. Auch Bremen setzt auf das Lüftungskonzept, neben der Möglichkeit spätestens nach 45 Minuten draußen die Maske abzusetzen, um durchzuatmen.
Der Landeselternrat in Niedersachsen hatte zuletzt betont, dass das regelmäßige Lüften der Klassenräume und warme Kleidung nicht die Antwort auf die steigenden Infektionszahlen sein könne. Die Eltern dürften nicht wieder mit dem Homeschooling allein gelassen werden.