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Coronavirus-Krise in Niedersachsen: Bewohnerin stirbt bei Ausbruch in Altersheim

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Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus nimmt auch in Niedersachsen weiter zu. Der Landkreis Vechta überschreitet den kritischen Inzidenzwert. Im Landkreis Osnabrück gab es einen großen Ausbruch in einem Altenheim.

Update, 11. Oktober, 14 Uhr: In einem Alten- und Pflegeheim in Bad Essen ist es nach Angaben des Landkreises Osnabrück zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Eine 85 Jahre alte Frau sei im Krankenhaus gestorben. Weitere 28 der 124 Bewohner des Vitalis-Wohnparks seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Unter den Mitarbeitern wurden mindestens 13 nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.

Allerdings standen am Sonntag noch 23 Tests der insgesamt 129 Beschäftigten aus. Diese sollten am Nachmittag in der Oberschule in Bad Essen gemacht werden. Auch rund 200 Besucher des Heims sollten zu Tests eingeladen werden.

Update, 11. Oktober: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus nimmt auch in Niedersachsen weiter zu. Wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte, kletterte die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle um 303 auf insgesamt 22.656 (Stand: 10.10.2020 9 Uhr). Der sogenannte 7-Tages-Inzidenzwert, der die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, lag den Angaben zufolge landesweit bei 20,4. Die Entwicklung der Zahlen könnte auch Auswirkungen auf die Entscheidung haben, was mit der ungenutzten Notklinik auf dem Hannoveraner Messegelände passieren soll.

Allerdings gab es von den insgesamt 37 Landkreisen inklusive der Region Hannover mehrere Landkreise, die den kritischen Schwellenwert von 50 teils deutlich überschritten. Dazu zählten am Samstag die Kreise Cloppenburg mit einem Wert von 90,8, Grafschaft Bentheim (53,2) und Wesermarsch (62,1) sowie die kreisfreie Stadt Delmenhorst (67,0).

Auch die Stadt Bremen lag weiter deutlich über dem Schwellenwert von 50. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden von Samstag lag dieser bei 78,2. Die Zahl der bestätigten Falle stieg in Bremen um 108 auf 2765. Der Senat hatte am Freitag als Gegenmaßnahme unter anderem eine Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot zwischen 23.00 und 6.00 Uhr angeordnet.

Update, 9. Oktober: Am Freitag bleiben in Delmenhorst alle Schulen geschlossen. Der Grund: Delmenhorst gilt seit Donnerstag als Corona-Risikogebiet, weil der Inzidenzwert 50 überschritten wurde. Daraufhin hat Oberbürgermeister Axel Jahnz entschieden, dass alle Schulen in der Stadt geschlossen bleiben. Auch alle Delmenhorster Schüler, die eine Schule außerhalb des Stadtgebietes besuchen, dürfen morgen nicht am Unterricht teilnehmen.

Ob eine Stadt oder Region ein Corona-Risikogebiet ist, hängt vom 7-Tage-Inzidenzwert ab. Meint, wie viele Corona-Ansteckungen gab es innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Die Tabelle gibt einen Überblick mit Stand vom 9. Oktober, um 9 Uhr:

LandkreisInzidenzwert
Cloppenburg86,1
Delmenhorst (Stadt)60,6
Diepholz14,7
Nienburg13,2
Oldenburg45,1
Rotenburg23,2
Vechta68,6
Verden20,4

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Emstek sind die Corona-Infektionszahlen im Landkreis Cloppenburg hochgeschnellt. Mit 86,1 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage ist die kritische Marke von 50 deutlich überschritten. Demnach gab es 149 neue Corona-Fälle im Vergleich zum Vortag. In dem Vion-Schlachthof dürfen weiterhin 7.000 Schweine täglich geschlachtet werden, hatte der Landkreis Cloppenburg am Donnerstagabend mitgeteilt. Zuvor waren täglich bis zu 12.000 Schweine geschlachtet worden. Zudem würden bis zu den Osterferien zusätzliche Busse eingesetzt, um das Infektionsrisiko für Schüler zu senken.

Update, 6. Oktober: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Sögel liegt der Landkreis Emsland bei einem Wert von 46,8 Fällen und damit deutlich näher an den kritischen Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bezogen auf sieben Tage. Das teilte das niedersächsische Sozialministerium am Dienstag, 9 Uhr, mit. Aus dem Kreis Vechta wurden 55,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gemeldet. Hierfür sind Infektionen in einem Pflegeheim in der Stadt verantwortlich. Sinkende Zahlen gibt es aus dem Nachbarkreis Cloppenburg und dem Landkreis Wesermarsch. Landesweit wurden im Vergleich zum Vortag am Dienstag 114 neue Infektionen mit Covid-19 gemeldet. Insgesamt stieg die Zahl der laborbestätigten Fälle damit auf 21.348.

Das Gesundheits- und Innenministerium hat am Montag ein neues Konzept vorgestellt. Es richtet sich an die zuständigen Behörden vor Ort und beinhaltet Handlungsempfehlungen anhand von verschiedenen Szenarien und Warnstufen. Maßstab sind weiterhin die Zahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den Landkreisen innerhalb einer Woche. Ab einer Inzidenz von 20 sei es demnach empfehlenswert über die in der Corona-Verordnung vorgeschriebenen Maßnahmen hinaus die weiteren Kontaktbeschränkungen und Restriktionen für private wie öffentliche Veranstaltungen zu prüfen. 

Niedersachsens Landesregierung will zudem erstmalig auch private Treffen in den eigenen vier Wänden beschränken. Je nach Infektionsgeschehen können die Obergrenzen dabei regional unterschiedlich ausfallen.  In den verschiedenen Szenarien gelten jedoch immer die Vorgaben zum Abstandhalten und Tragen einer Maske. Währenddessen haben die Grünen eine Ausweitung der Corona-Tests an Niedersachsens Schulen und Kitas gefordert. Demnach sollten sich nicht nur Landesbeschäftigte, sondern alle Mitarbeiter der Schulen auf das Virus testen lassen können, heißt es in einem Antrag der Fraktion. Der Landtag wird sich mit dem Antrag am Mittwoch beschäftigen.

Update, 4. Oktober: Corona-Krise in Niedersachsen: Im Landkreis Vechta hat die Zahl der Coronavirus-Infektionen nach dem Ausbruch in einem Pflegeheim einen wichtigen Grenzwert überschritten. Dem niedersächsischen Gesundheitsministerium zufolge gab es in dem Kreis in der vergangenen Woche pro 100.000 Einwohner rund 56 neue Fälle. Als Kriterium für eine mögliche Ausweitung der Corona-Schutzmaßnahmen gelten 50 Fälle.

Der Landkreis Vechta hatte am Freitag mitgeteilt, dass sich in dem Alten- und Pflegeheim Haus St. Hedwig 31 Bewohner sowie 19 Mitarbeiter angesteckt hätten. Weil sich der Covid-19-Ausbruch klar verorten lasse, sehe man von Einschränkungen des öffentlichen Lebens aber noch ab.

Coronavirus in Niedersachsen: Landkreis Vechta überschreitet Grenzwert pro 100.000 Einwohner - Cloppenburg nahe dran

Ein für den 4. Oktober geplanter verkaufsoffener Sonntag in Vechta war ohnehin schon vorher abgesagt worden - auch wegen der vielen Corona-Infektionen im benachbarten Landkreis Cloppenburg. Dort lag die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 45,7, wie das Land am Sonntag mitteilte.

Der Landkreis Vechta hatte seinen Neuinfektionswert am Samstagabend selbst mit 53,15 angegeben. Aktuell seien dort 105 Menschen infiziert, hieß es. Die Angaben von Land und Kreis variieren wegen unterschiedlicher Meldezeiten.

Coronavirus in Niedersachsen: Infektionszahlen steigen landesweit an - Lemwerder macht Schulen und Kitas dicht

Vechta und Cloppenburg haben zwar die höchsten Werte, Ausnahmen sind sie aber nicht: Landesweit nehmen die Corona-Fälle in Niedersachsen wieder zu. Am Sonntag gab es 121 neue bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2, die Gesamtzahl der Fälle erreichte damit 21.059. Die Zahl der Genesenen stieg schwächer um lediglich 84 auf 17.793. Seit Beginn der Pandemie sind 690 mit dem Virus infizierte Menschen im Land gestorben.

In der Gemeinde Lemwerder (Landkreis Wesermarsch) entschied das Gesundheitsamt am Wochenende nach mehreren bestätigten Infektionen, alle Schulen, Kindergärten und Kitas zu schließen. Zuvor seien am Freitag eine Kita-Erzieherin und ein Sechstklässler positiv auf Corona getestet worden, tags darauf seien weitere Fälle hinzugekommen. Mittlerweile gebe es zehn bestätigte Infektionen, die in Zusammenhang mit dem Gymnasium und der Kita stünden, sagte Blohm. Die Schließung der Einrichtungen sei daher „alternativlos“.

Coronavirus in Niedersachsen: Steigende Infektionszahlen - Landesregierung plant neue Einschränkungen

Die Landesregierung Niedersachsen plant vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen neue Einschränkungen. Die bisherige Corona-Verordnung läuft am 8. Oktober aus, das neue Regelwerk soll am Mittwoch vorgestellt werden. Unter anderem sollen private Treffen in den eigenen vier Wänden auf 25 Teilnehmer begrenzt werden - unabhängig von der Zahl der Corona-Fälle in der jeweiligen Region. Die Obergrenze für Feiern in der Gastronomie soll dafür auf 100 Teilnehmer steigen.

Pflegeheime waren, wie jetzt in Vechta, auch zu Beginn der Coronavirus-Pandemie in Niedersachsen besonders betroffen - ein halbes Jahr später stehen erste Ermittlungsverfahren dazu nun vor dem Ende. In Wildeshausen im Kreis Oldenburg stellt die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen nach der Infektion zahlreicher Bewohner eines Altenheims voraussichtlich bald ein. Auch in den Ermittlungen zu einem Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Bramsche bei Osnabrück hält die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung für unwahrscheinlich. (dpa)

Coronavirus-Ausbruch im Landkreis Vechta: Alten- und Pflegeheim betroffen - verkaufsoffener Sonntag fällt aus

Update, 3. Oktober: Die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis Vechta ist über den als kritisch betrachteten Wert von 50 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gestiegen. Dies war nach einem Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim erwartet worden. Nach Daten des Landesgesundheitsamtes liegt die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner bei 51,8. Gemeldet im Landkreis Vechta waren 727 Fälle, 46 mehr als am Vortag (Stand 3. Oktober, 9.00 Uhr).

Am Freitag hatte die Kommune mitgeteilt, dass in einem Heim 31 Bewohner und 19 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Ein für den 4. Oktober geplanter verkaufsoffener Sonntag in Vechta fällt aus - auch wegen der vielen Infektionen im benachbarten Landkreis Cloppenburg. Dort lag die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 47,5. Gemeldet wurden 661 Fälle, 40 mehr als am Vortag. (dpa)

Corona-Ausbruch in Vechta: Wert dürfte steigen

Update, 2. Oktober: In einem Alten- und Pflegeheim in Vechta haben sich Dutzende Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Es gebe 50 bestätigte Fälle, sagte Landrat Herbert Winkel am Freitag. Betroffen seien 31 Bewohner und 19 Mitarbeiter. Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Region seien zurzeit aber nicht geplant, da sich der Corona-Ausbruch klar verorten lasse.

Das Land Niedersachsen gab die Zahl der Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche im Kreis Vechta am Freitagvormittag mit 23,8 an. Mit dem neuen Ausbruch dürfte der Wert aber deutlich in Richtung des Schwellenwertes von 50 steigen, der als Indikator für eine mögliche Ausweitung von Schutzmaßnahmen vereinbart wurde.

Originaltext, 27. September: Hannover - Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Niedersachsen am Wochenende um 268 Fälle gestiegen. Insgesamt seien bis Sonntag um 9 Uhr 19.838 Covid-19-Infektionen gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Samstag waren es 186, Sonntag 82 neue registrierte Corona-Fälle. Somit gab es am Sonntag 2259 akute Corona-Fälle in Niedersachsen, der 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag bei 10,9.

Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten wie in Holland oder Frankreich müssen in Quarantäne.
Ministerpräsident Stephan Weil warnt vor Reisen außerhalb von Niedersachsen in den Herbstferien. © Philipp von Ditfurth/dpa

Niedersachsen stehe derzeit um einiges besser da als der Bundesdurchschnitt, sagte Ministerpräsident Stephan Weil am Samstag bei „Hallo Niedersachsen“ im NDR-Fernsehen. Dennoch müssten alle weiterhin sehr vorsichtig sein. „Am besten wir bleiben alle in den Herbstferien bei uns zu Hause in Niedersachsen“, sagte der SPD-Politiker.

Landkreise Cloppenburg und Friesland liegen bei Neuinfektionen an der Spitze

Am höchsten liegen die Fallzahlen im Landesvergleich weiter im Landkreis Cloppenburg. Allerdings sinken sie, am Sonntag waren es 34,0 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - am Freitagmorgen hatte der Wert noch bei 47,5 gelegen. Im Landkreis Cloppenburg bleiben sämtliche Sportanlagen für den Vereins- und Freizeitsport gesperrt, Schulen sollen aber nicht komplett geschlossen werden. Die Einschränkungen gelten nach Behördenangaben zunächst bis zum 11. Oktober.

Der Landkreis Friesland hat mit 29,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner die landesweit zweithöchste Fallzahl. Zwölf neue Fälle gehen auf eine private Feier von Jugendlichen zurück, wie der Landkreis am Freitagabend mitteilte. Vorsorglich wurden Einschränkungen für private Treffen, Gastbetriebe und den Vereinssport verfügt. Die Schulen im Landkreis Friesland sollen spätestens ab Donnerstag bis zu den Herbstferien in ein Schichtmodell wechseln. Das bedeutet, dass nur kleine Gruppen zur Schule kommen dürfen werden und es wieder mehr Unterricht zu Hause gibt. Der letzte Schultag vor den Herbstferien ist der 9. Oktober.

Wegen positiver Corona-Testergebnisse schließt in Lohne im Landkreis Vechta eine Schule am Montag und Dienstag. Am Sonntag wurde nach Behördenangaben das positive Testergebnis einer Lehrerin bekannt. Bereits am Freitag war das Coronavirus bei einem Jungen und einem Mädchen aus der Schule nachgewiesen worden. Die neu Infizierte sei keine enge Kontaktperson der beiden Schüler gewesen.

Disco-Feier in Osnabrück verstößt gegen Corona-Regeln

In Osnabrück war es am Wochenende trotz der Warnungen durch Politik und Wissenschaft zu eklatanten Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen gekommen. In einer Diskothek feierten rund 250 Menschen und tanzten größtenteils ausgelassen, ohne sich an die Corona-Regeln zu halten. Der Club wurde geschlossen, die möglichen Folgen für die Ausbreitung der Corona-Pandemie standen am Sonntag noch nicht fest.

Im Bundesland Bremen ist die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt ebenfalls deutlich gestiegen. Laut Gesundheitssenat wurden am Samstag in der Stadtgemeinde 44 neue Infektionen erfasst. Bereits am Freitag waren 40 Neuinfektionen registriert worden.

An diesem Dienstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder darüber beraten, wie man angesichts der anhaltenden Pandemie in den Herbst und Winter gehen soll. Niedersachsen hatte eigentlich weitere Lockerungen der landeseigenen Corona-Verordnung zum 1. Oktober anvisiert. Diese stehen nach Angaben von Ministerpräsident Stephan Weil allerdings auf dem Prüfstand. Eine Entscheidung darüber wird nach dem Gespräch in Berlin erwartet. (dpa/kom)

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