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Dioxin in niedersächsischemHühnerfutter: Eier schon verzehrt

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Das Umweltgift Dioxin könne nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation auch in geringen Mengen Krebs auslösen, so die Grünen.
Das Umweltgift Dioxin könne nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation auch in geringen Mengen Krebs auslösen, so die Grünen. © dpa

Dinklage - Eine Firma hat leicht erhöhte Dioxinwerte in ihrem Hühnerfutter gefunden. 20 Legehennen-Farmen in Niedersachsen wurden damit beliefert. Die Eier sind bereits gegessen. Die Behörden nennen den Verzehr „unproblematisch“, die Grünen kritisieren das.

Ein Hersteller von Hühnerfutter aus Dinklage (Kreis Vechta) hat bei Eigenkontrollen leicht erhöhte Dioxinwerte in seiner Ware entdeckt. Die Firma habe im November rund 20 Legehennen-Betriebe in Niedersachsen beliefert, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Mittwoch in Hannover und bestätigte damit Medienberichte.

Unklar ist, wie viele Eier von den mit der Dioxin belasteten Ware gefütterten Hühnern in den Handel gelangten. „Es ist äußerst wahrscheinlich, dass die schon verzehrt sind“, sagte der Sprecher. Eine Gefahr für die Verbraucher aber gebe es nicht. Das Essen der Eier sei „unproblematisch, weil die Erhöhung so gering ist“.

Diese Aussage kritisierten die Grünen im niedersächsischen Landtag scharf. Das Umweltgift Dioxin könne nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation auch in geringen Mengen Krebs auslösen, betonten sie. „Deshalb muss aus Vorsorgegründen eine Auslieferung der Eier von den 20 in Niedersachsen betroffenen Betrieben unbedingt unterbunden werden“, forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer. Erst wenn jeder Verdacht ausgeräumt sei, dürfe es wieder Lieferungen geben.

Auch in Nordrhein-Westfalen seien Betriebe betroffen gewesen. Dort hätten die Behörden die Auslieferung von Eiern schon vor Weihnachten gestoppt. Dieser Bann sei nicht nötig, erklärte der Ministeriumssprecher in Hannover. Das belastete Futter sei längst verbraucht. In den 20 betroffenen Farmen gebe es derzeit starke Kontrollen. Keine verunreinigten Eier würden die Höfe verlassen. „Niemand muss sich Sorgen machen.“

Zudem dürfe der Hersteller in Dinklage kein Mischfutter mehr ausliefern, bis die genaue Ursache der Verunreinigung mit dem Umweltgift endgültig geklärt sei. Nach Auskunft des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) sollen Untersuchungsergebnisse zu Futter- und Eierproben nächste Woche vorliegen.

Nach ersten Ermittlungen soll ein versehentlich Dioxin-belastetes Fett im Mischfutter der Grund für die gefundenen Rückstände sein. „Man geht von menschlichem Versagen aus“, erklärte der Ministeriumssprecher.

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