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Der erste Spargel ist da

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Ein Landwirt sticht Spargel auf seinem beheizten Feld. Foto: Ole Spata
Ein Landwirt sticht Spargel auf seinem beheizten Feld. Foto: Ole Spata © dpa-avis

Hoya - Noch ist es bitterkalt, doch der erste Spargel sprießt in Niedersachsen: Die Landwirte beginnen dank Abdeckungen, beheizter Felder oder Gewächshäusern schon jetzt mit der Ernte der ersten Spargelstangen.

Landwirte wie Carsten Bolte aus Lichtenhorst im Kreis Nienburg setzt auf beheizte Felder, die er zusätzlich noch mit Folien abdeckt. Auf seinem Hof wurden am Freitag die ersten Stangen aus der Erde geholt. Nun soll die Ernte des beheizten Spargels schnell losgehen, sagt Bolte.

Allerdings markiert diese Ernte noch nicht den offiziellen Beginn der Spargelsaison. Die im Freiland stehenden Pflanzen brauchen wegen der Kälte der vergangenen Tage noch Zeit. "Die Spargelernte wird sich noch ein bisschen verzögern", sagt Fred Eickhorst, Geschäftsführer und Vorstandssprecher der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer, im niedersächsischen Hoya. Die Spargelanbauer hoffen, zum Osterfest Anfang April die Saison starten zu können. Der scharfe Frost der vergangenen Tage könnte aber für Verzögerungen sorgen.

Die deutsche Begeisterung für die bleichen Stangen ist ein Phänomen. Jedes Frühjahr beginnt der Hype aufs Neue. Dann bewegt Deutschland die Frage: Wann schießt der Spargel? Jahr für Jahr verzehren die Deutschen größere Mengen der Liliengewächse: 2016 waren es nach Angaben der Marktforscher von Agrarmarkt-Information (AMI) in Bonn 120 000 Tonnen - so viel wie nie zuvor. Die Bundesländer mit der größten Anbaufläche sind Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.

Das einstige Königsgemüse ist damit zur Stangenware herabgesunken. Einst war es eine an Dekadenz grenzende Spezialität, erschwinglich nur für die Reichen - ein Mehrgänge-Menu begann man seinerzeit gern mit Drossel auf Spargel. Erst in den letzten Jahrzehnten verlor der Spargel vollends den Nimbus der exklusiven Delikatesse und wurde sozusagen demokratisiert.

Seitdem kann man sich nicht mehr durch den Verzehr an sich profilieren, sondern höchstens noch dadurch, wie man das Gemüse verkostet: immer von der Spitze zum Stiel, sagen Ratgeber.

dpa

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