Familienministerin kündigt Fachkräfte-Offensive für Kitas an
Hannover - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will dem Fachkräftemangel bei der Kinderbetreuung entgegensteuern. „Wir werden zum nächsten Jahr eine Fachkräfte-Offensive des Bundes starten“, kündigte sie am Dienstag bei einem Kita-Besuch in Hannover an, ohne weitere Details zu nennen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach sich für bessere Ausbildungsbedingungen aus: „Für mich ist ein Schlüssel eine verbesserte Ausbildungsvergütung“, sagte er. Obwohl sie anspruchsvoll sei, bekämen Erzieher während ihrer vierjährigen Ausbildung keinen Cent. „Da muss man schon sehr fest im Glauben sein, um diesen Weg zu gehen“, betonte Weil.
Giffey versprach finanzielle Unterstützung durch das geplante Kita-Gesetz, das Anfang September im Bundeskabinett beraten wird. Bis zum Jahr 2022 sollen dabei bundesweit 5,5 Milliarden Euro in die frühkindliche Bildung fließen. „Niedersachsen wird einen dreistelligen Millionenbetrag daraus erhalten“, sagte die Ministerin. Niemand müsse sich die Frage stellen müssen, ob er sich den Kita-Besuch seines Kindes leisten könne. Sie wolle mit jedem Bundesland auszuloten, was gebraucht werde. Angesichts eines steigenden Bedarfs müssten Bund, Länder und Kommunen gemeinsam dafür sorgen, den Eltern ein gutes und finanzierbares Kita-Angebot zu machen.
Weil betonte, dass die Einführung kostenfreier Kindergärten im Land nur ein Zwischenschritt sei - nun stünden weitere Investitionen in den Ausbau der Qualität an, etwa bei der frühkindlichen Sprachförderung.
dpa