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Gefeierter Saisonauftakt des Zirkus Charles Knie

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Das Känguru gehört ebenso zum Programm, wie Darbietungen mit Tigern und Seelöwen.
Das Känguru gehört ebenso zum Programm, wie Darbietungen mit Tigern und Seelöwen. © dpa

Osnabrück - Ein schillerndes Feuerwerk traditioneller Zirkuskunst hat der Großzirkus Charles Knie bei seinem Saisonauftakt in Osnabrück gezündet.

Brüllende Raubtiere und fliegende Artisten begeisterten am Mittwoch das bis auf wenige Plätze ausverkaufte Rund. Gut 1400 Zuschauer sahen die Deutschland-Premiere des neuen Programms „Eine Reise um den Globus in 150 Minuten“.

Ballett aus Indien und Spanien, Tiere aus Thailand, Flugkünstler aus Brasilien, Handstandartistik aus Moldawien - die ganze Welt war zu Gast bei der exotisch-faszinierenden Zirkusrevue, die von einem Live-Orchester aus der Ukraine mit klassischen und modernen Klängen untermalt wurde. Rund ein Jahr lang haben Zirkusdirektor Sascha Melnjak und seine 96 Mitarbeiter aus 13 Nationen die 21 Darbietungen des Programms entwickelt.

Stars des Abends waren Löwe Massai und seine Gespielinnen Gill, Kaiara und Stella, die bei der gemischten Raubtiernummer des Briten Alexander Lacey gemeinsam mit vier Tigern auftraten. Fauchend, Zähne-fletschend und scheinbar widerwillig gehorchten diese ihrem vielfach ausgezeichneten Dompteur. Er hatte 2003 beim internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo für das Programm den Zirkus-„Oscar“ erhalten. Vielen stockte der Atem, als Lacey zur Krönung dem König der Tiere die Mähne richtete und ihn küsste.

Deutlich friedfertiger und gar komödiantisch wurde es, als zwei Seelöwen in die Manege watschelten. Die beiden charmanten Gesellen erfüllten Tierlehrerin Mona jeden Wunsch, um an einen Fischhappen zu gelangen: Sie balancierten Bälle auf dem Kopf, stiegen dabei noch Stufen hinab, tanzten, klatschten um Applaus bettelnd in die Flossen und verpassten ihrer Chefin nasse Schmatzer.

Bilder vom Saisonstart

Vor Beginn der Show hatten sich 30 Tierschützer auf dem Zirkusgelände versammelt, um gegen Tier-„Dressur“ zu protestieren. Sie verteilten Handzettel und forderten schriftlich: „Wer nichtmenschliche Tiere wirklich respektiert, besucht keinen Zirkus, der sie hält und zur Schau stellt.“ Die Polizei löste die nicht angekündigte Demonstration auf. „Damit müssen wir leben“, sagte Zirkussprecher Sascha Grodotzki der Deutschen Presse-Agentur dpa. Charles Knie öffne seine Anlagen jedem, der sich von der artgerechten Haltung überzeugen möchte. Zudem werde das Unternehmen in jeder Stadt von Veterinärbehörden überprüft.

Die Meister der Lüfte waren die „Flying Mendonca“ aus Brasilien, die am Flugtrapez unter anderem einen dreifachen Salto mortale zeigten und dabei die Höhe des Zeltes voll ausschöpften. Eindrucksvolle Bilder lieferten auch Dany und Denisa, als sie sich bei ihrer „Luftnummer“, in rote Tücher gewickelt, aus der Kuppel akrobatisch abseilten.

Starken Beifall ernteten zudem der erst kurz vor der Premiere verpflichtete Handstandartist Iurie Basiul, der sich aus dem Spagat ausschließlich mit der Kraft seiner Beine wieder in den Stand drückte, die rasanten Rollschuhfahrer „Skating Nistorov“ und die Hula-Hoop-Frau, die drei Feuerringe an ihrem Körper kreisen ließ. Für viel Gelächter gerade unter den jüngeren Zuschauern sorgten Bauchredner Kenneth Huesca aus Italien und der brasilianische Situationskomiker Versace.

dpa

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