Anti-Terrorkampagnen in Frankreich und Belgien appellieren auch an Fahrgäste und Passanten, Verdächtiges zu melden, wie sieht es hierzulande aus?
Auch die Kampagne „Aufmerksam unterwegs!“ richtet sich, nachdem das Personal der Verkehrsbetriebe geschult ist, an Fahrgäste oder Besucher von Shoppingzentren. Denn um möglicherweise gefährliche Gegenstände schnell erkennen zu können, ist auch die Bevölkerung gefragt. Aus diesem Grund wurden Plakate entwickelt, die die Aufmerksamkeit der Bevölkerung erhöhen sollen und konkrete Verhaltenshinweise an die Hand geben. Diese Informationen sollen in stark frequentierten Bereichen des Nahverkehrs, in Einkaufszentren und in Fußgängerzonen sichtbar angebracht werden.
Und wie steht es um die Kameraüberwachung?
Die Deutsche Bahn hat in Niedersachsen gemeinsam mit der Bundespolizei in 50 Bahnhöfen rund 350 Kameras in Betrieb, Schwerpunkte sind Hannover und Umgebung. Auch die Hauptbahnhöfe in Bremen und Hamburg sind videoüberwacht. Beamte können hier das Geschehen beobachten und sofort handeln. Anders ist es bei den Videoaufzeichnungen, etwa in den Straßenbahnen und U-Bahnen in Hannover und Braunschweig. Hier wacht niemand vor einem Monitor über das Geschehen. Die Aufzeichnungen werden erst nach einer Straftat bei Bedarf gesichtet.
Kann moderne Technik künftig mehr Sicherheit bieten?
Im Berliner Bahnhof Südkreuz wird seit August getestet, ob Überwachungskameras gekoppelt an eine Computer-Software Gesichter von Menschen wiedererkennen können. Die Sicherheitsbehörden begründen ihr Vorhaben auch damit, dass mögliche Gefährder vor einem Anschlag erkannt und die Tat vereitelt werden könnte. Juristen aber haben noch rechtliche Zweifel an dem Projekt.
dpa