Der Vize-Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Marion Renneberg, geht der Tod von gleich zwei an Covid-19 erkrankten Kollegen im Großraum Braunschweig nahe. Weitere Kollegen hätten sich „maximal geschützt“ und dennoch angesteckt. „Allen mit Patientenkontakt sollte so schnell wie möglich ein Impfangebot gemacht werden“, fordert die Allgemeinmedizinerin aus Ilsede im Landkreis Peine. „Wir wollen unsere Patienten nicht anstecken oder gar Multispreader werden.“
Erst nach massiven Protesten aus der Ärzteschaft lenkte das Land Niedersachsen kürzlich ein: Niedergelassene Ärzte und ihre Angestellten können sich jetzt doch sofort impfen lassen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In die erste Impfgruppe fallen Mediziner, die Patienten in Pflegeheimen versorgen oder Abstriche für Corona-Tests nehmen. Der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) geht das nicht weit genug. Alle Mediziner mit Patientenkontakt sollten vorrangig geimpft werden, fordert KVN-Sprecher Detlef Haffke. „Vorausgesetzt, es ist genügend Impfstoff vorhanden.“
Thomas Buck, Kinderarzt aus Hannover, steckte sich nach eigenen Angaben in diesem Jahr bei einem kleinen Patienten mit der britischen Virusvariante an, obwohl er in der Praxis stets eine FFP2-Maske getragen habe. „Alle Arztteams - egal ob Augen-, Zahn- oder Kinderarzt - müssen geimpft werden“, fordert er. „Andere Länder haben es vorgemacht: Helfen muss sicher sein!“ dpa
Neben der Impfung gehen das Coronavirus, gibt es noch weitere Impfungen wie Tetanus oder Masern. Welche Impfungen zu empfehlen sind, legt die „Ständige Impfkommission“ (STIKO) des RKI fest. (dpa, zusammengestellt von Andree Wächter)