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Lager leer - Land sucht neue Aufgaben für Friedland

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Nur 950 Aussiedler sind im ersten Halbjahr im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen.
Nur 950 Aussiedler sind im ersten Halbjahr im Grenzdurchgangslager Friedland eingetroffen. © dpa

Friedland - Das Land Niedersachsen sucht nach neuen Verwendungsmöglichkeiten für das Grenzdurchgangslager Friedland. Der Grund: In der bundesweit einzigen Aufnahmeeinrichtung für deutschstämmige Spätaussiedler im Landkreis Göttingen wird es immer leerer.

Die Zahl der Ankömmlinge sei im ersten Halbjahr 2010 auf einen historischen Tiefstand gesunken, sagte Leiter Heinrich Hörnschemeyer am Mittwoch.

Von Januar bis Juni sind nur noch rund 950 Aussiedler in Friedland eingetroffen. Weitere 200 seien im Juli gekommen, sagte Hörnschemeyer. Für das gesamte Jahr 2010 rechne er allenfalls noch mit gut 2000 Aussiedlern aus der früheren Sowjetunion. Den bisherigen Minusrekord hatte es im vergangenen Jahr mit etwa 3400 Aussiedlern gegeben. Da zudem auch die letzten irakischen Kontingent-Flüchtlinge die Aufnahmeeinrichtung demnächst verlassen werden, gehe im Lager langsam die Arbeit aus, berichtete Hörnschemeyer.

Das niedersächsische Landeskabinett habe angesichts der Entwicklung in Friedland bereits bei seiner jüngsten Klausurtagung den Auftrag erteilt, Verwendungsmöglichkeiten für das Grenzdurchgangslager zu prüfen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Klaus Engemann. Eine Entscheidung darüber, ob zum Beispiel weitere Flüchtlinge in der Einrichtung aufgenommen werden sollen, sei allerdings noch nicht gefallen.

Seit dem Frühjahr 2009 waren in Friedland neben den Spätaussiedlern nach und nach auch 2500 aus dem Irak geflohene Menschen aufgenommen und zumTeil in Integrationskursen auf das Leben in Deutschland vorbereitet worden. Die letzten dieser zumeist christlichen Iraker werden Friedland in den kommenden Woche verlassen und in die ihnen zugewiesenen Bundesländer reisen.

dpa

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