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Land will behinderte Kleinkinder besser integrieren

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Die Heilpädagogin Anke Meinecke arbeitet in einer integrativen Kindestagesstätte in Hannover in einer Krippengruppe mit Klangschalen.
Die Heilpädagogin Anke Meinecke arbeitet in einer integrativen Kindestagesstätte in Hannover in einer Krippengruppe mit Klangschalen. © dpa

Hannover (dpa) - Künftig sollen in Niedersachsen bereits Kleinkinder mit und ohne Behinderung gemeinsam erzogen werden. In einem zweieinhalbjährigen Modellprojekt werden ab Februar unter wissenschaftlicher Begleitung Erfahrungen gesammelt und ausgewertet, teilten das Sozial- und Kultusministerium heute mit.

Landesweit stehen 185 Plätze für behinderte Kinder unter drei Jahren zur Verfügung. Die Träger der Krippen und Kindertagesstätte können bei Bedarf Plätze für das Projekt beim Land beantragen.

Drei unterschiedliche Varianten sollen untersucht werden: Die Betreuung eines Kindes mit Behinderung in einer kleinen Kindertagesstätte, die Betreuung in einer Krippengruppe und die Betreuung von zwei oder drei Kindern in einer integrativen Krippengruppe. Die Gruppengröße ist auf maximal 15 Betreuungsplätze begrenzt. Werden Kleinkinder mit Behinderung in Einrichtungen aufgenommen, wird die Gruppengröße reduziert - bei zwei Behinderten auf zwölf Kinder ohne und bei drei Behinderten auf zehn. Eine Heilpädagoge soll die Kinder mit Behinderung in der Gruppe betreuen.

„Wir setzen auf die gemeinsame Erziehung von Anfang an. Wir werden mit dem landesweiten Modellversuch wichtige Hinweise für eine kindgerechte und dem individuellen Bedarf angemessene Förderung erhalten“, sagte Elisabeth Heister-Neumann (CDU). Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) meinte:„Je früher die Förderung von Kindern mit Behinderungen einsetzt, desto mehr Aussicht auf Erfolg hat sie."

Das Kultusministerium finanziert das Projekt mit 1,05 Millionen Euro. Das Sozialministerium stellt jährlich rund 3 Millionen Euro aus Sozialhilfemitteln des Landes bereit. Die übrigen 35 Prozent zahlen die Kommunen.

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