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Klares „Nein“ zur Landarztquote in Niedersachsen weicht auf

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Landarztpraxis
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) schließt eine Landarztquote nicht mehr aus. © dpa/Holger Hollemann

Kommt in Niedersachsen die Landarztquote? Die klare Ablehnung von Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) scheint aufzuweichen. Einige Landkreise sind schon viel weiter.

Hannover - Im Streit um die Einführung einer Landarztquote in Niedersachsen ist Wissenschaftsminister Björn Thümler von seinem klaren Nein abgerückt. „Wir müssen ein Paket daraus machen, und dann will ich nicht ausschließen, dass es möglicherweise auch zu einer Quotierung kommen kann“, sagte der CDU-Politiker im Interview der „Nordwest-Zeitung“ (Mittwoch). 

Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) hat vor kurzem erneut eine Landarztquote gefordert, für die sich Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bereits im Landtagswahlkampf eingesetzt hatte. In der Vergangenheit war Björn Thümler vehement gegen eine Quote für Landärzte

Landarztquote in Niedersachsen: Thümler plädiert für Stipendien

Bei einer Landarztquote vergibt das Land einen Teil der Medizinstudienplätze an Bewerber, die sich zu einer späteren Niederlassung als Hausarzt in einem unterversorgten ländlichen Gebiet verpflichten. Die Rede war von bis zu zehn Prozent der Studienplätze. 

Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben so eine Quote schon eingeführt. Thümler plädierte dafür, das Ganze mit einem Stipendiensystem zu flankieren, welches höher liege als die aktuell 400 Euro monatlich für zukünftige Landärzte. 

Landkreise in Niedersachsen werben selbst um Arzt-Nachwuchs

Zum Vorstoß seiner Kabinettskollegin Reimann für die Landarztquote in Niedersachsen sagte der Wissenschaftsminister: „Ich hätte mir gewünscht, dass man das erstmal intern bespricht und dann gemeinsam zu Lösungsansätzen kommt.“

Einige Landkreise in Niedersachsen werben eigenständig um Arzt-Nachwuchs. So haben die Landkreise Diepholz und Nienburg die Initiative „Ärztlich willkommen!“ ins Leben gerufen. So werden Ärzten, die sich niederlassen wollen, unter anderem Investitionskostenzuschüsse gezahlt, berichtet kreiszeitung.de*.

dpa/jdw

*kreiszeitung.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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