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Mann beim Joggen mit Kindern in den Kopf geschossen - Jäger verliert Erlaubnis

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Ein Mann ist bei einer Jogging-Tour mit seinen Kindern von einem Geschoss am Kopf getroffen und verletzt worden. Der für den Schuss verantwortliche Jäger darf jetzt nicht mehr weiterjagen.

Update: Montag, 18. Februar, 16 Uhr: Hannover - Ein Jäger, der im vergangenen Sommer durch einen unabsichtlich ausgelösten Schuss einen Jogger am Kopf getroffen und verletzt hat, darf nicht weiter jagen. Das Verwaltungsgericht lehnte einen Eilantrag des Mannes gegen Ungültigkeitserklärung und Einziehung seines Jagdscheines ab, wie aus einem am Montag mitgeteilten Beschluss hervorging. 

Damit folgt das Gericht einer Entscheidung des Landkreises Schaumburg. Dieser hatte bereits Mitte Dezember den Jagdschein für ungültig erklärt und diesen eingezogen. Der Mann habe erwiesen, dass er nur unzuverlässig die Waffe handhaben könne, stellte das Gericht fest. 

Jäger leugnete den Schuss zuerst

Ein zukünftiger verantwortungsvoller Umgang mit Jagdwaffen sei nicht zu erwarten, weswegen der Mann auch zum Schutz der Allgemeinheit nicht weiter jagen dürfe. Ferner habe der Jäger zunächst den Schuss geleugnet und im weiteren Verlauf mehrfach abweichende und widersprüchliche Angaben zur Tat gemacht, hieß es. Gegen den Beschluss kann Beschwerde eingelegt werden. Vergangenen Juli hatte sich aus der Waffe des Mannes ein Schuss gelöst und einen rund 400 Meter entfernten Mann am Kopf getroffen. Das 31-jährige Opfer war zu diesem Zeitpunkt mit seinen drei Kindern unterwegs.

Ursprüngliche Meldung:

Lauenhagen - Der 31-jährige Jogger hatte bei dem Vorfall am Sonntagnachmittag auf einem Feldweg bei Lauenhagen (Landkreises Schaumburg) einen Schlag gegen den Kopf gespürt und war hingefallen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Seine drei Kinder waren in einem Croozer beziehungsweise mit einem kleinen Fahrrad dabei.

Bei der Behandlung der Verletzung entdeckten Ärzte, dass es sich um eine Schussverletzung handelte. Das Geschoss sei nicht durch die Schädeldecke eingedrungen und wieder ausgetreten, sagte ein Polizeisprecher. Teile davon seien gefunden worden. Dem Mann gehe es den Umständen entsprechend gut. Er sei am Sonntag ambulant behandelt worden und habe wieder nach Hause gekonnt, berichtete der Sprecher.

Im Gebiet wird gejagt

Laut den Ermittlern wurde mindestens mit einer Kleinkaliber-Feuerwaffe geschossen. Ob ein Knall zu hören war, wollte die Polizei nicht mitteilen. Von wem der Schuss auf den Mann aus Lauenhagen kam, sei unklar. In dem Gebiet werde auch gejagt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Kinder oder Jugendliche mit einer Waffe gespielt hätten. Die Polizei bat um Hinweise aus der Bevölkerung.

dpa

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