Trotz des Stresses mache ihm der Job viel Freude. "Spaß machen muss es, sonst bekommt man in dem Beruf irgendwann ein Problem." Die erste Erwähnung der Traditions-Kirmes war 1298, damit ist der Stoppelmarkt eines der ältesten Volksfeste in Deutschland. "Der Tradition fühlen wir uns verpflichtet, aber eine Bürde ist es nicht."
Der Stoppelmarkt habe seine Traditionsgeschäfte, aber wandele sich
doch auch ständig. "Wir müssen auf dem Laufenden bleiben, was das Publikum sich wünscht", erzählt er. Gastronomisch sei auch beim Kirmes-Publikum der Trend zu fleischloser, vegetarischer oder veganer Ernährung angekommen. "Jemand, der drei Tage hierhin kommt, will ja nicht immer nur Bratwurst essen." Für ein anderes, größeres Volksfest zu arbeiten, etwa für das Oktoberfest in München, könne er sich im Moment nicht vorstellen. "Ich bin aus Vechta, der Stoppelmarkt ist meine Veranstaltung", sagt er bestimmt. Man müsse sich mit der Veranstaltung identifizieren.
Beim Thema Sicherheit wird Siemer ernst. "Wir sind auf alles vorbereitet", sagt er. Hundertprozentige Sicherheit aber könne es nicht geben. "Es gibt keinen Hinweis auf eine erhöhte Bedrohungslage." Das sieht auch die Polizei so. "Ein kleines Restrisiko bleibt für jeden, der das Haus verlässt", sagt Polizeisprecherin Maren Fokken. "Aber natürlich versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten, das Fest so sicher wie möglich zu machen." Jeder könne unbeschwert feiern gehen.
Er hoffe, dass auch Flüchtlinge das Volksfest besuchen, sagt Siemer. "Wo kann man besser Integration bieten als auf einem Volksfest?", fragt er. Das Fest koste keinen Eintritt, jeder könne sich frei bewegen und allen begegnen. "Wo könnte man nicht besser Vorurteile abbauen, wenn nicht hier?"
Abordnung aus der Samtgemeinde Barnstorf ist dabei:
„Hochprozentige Medizin“ für den Stoppelmarkt