Update, 12.30 Uhr:
Die Bundeswehr will den schwelenden Moorbrand mit Transportflugzeugen und Tornado-Jets bekämpfen. Die Tornados sollten ab Samstagnachmittag zum Einsatz kommen, sagte Oberst Thomas Groeters bei einer Lagebesprechung vor Ort.
Die Jets sollen Fotos und Wärmebildaufnahmen des Moorgebietes machen, um Glutnester im Boden zu sichten, die sonst nur schwer zu entdecken sind, berichteten „Neue Osnabrücker Zeitung“ und „Ostfriesen-Zeitung“. Vorher fliegt die Luftwaffe mit Hubschraubern Löscheinsätze über dem Gebiet.
Seit über zwei Wochen schwelt auf einem Bundeswehr-Testgelände bei Meppen ein Moorbrand - nun fährt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ins Emsland. Sie wolle sich am Samstag vor Ort ein Bild von der Lage machen und den rund 1.000 Einsatzkräften danken, teilte das Ministerium mit. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Stellvertreter Bernd Althusmann kommen (CDU) nach Meppen.
Am Freitag entschuldigte sich von der Leyen bereits bei den Anwohnern. Der Brand sei „ein sehr ernster Vorfall, der so nicht passieren darf“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das Feuer war Anfang September bei Raketentests auf dem Bundeswehr-Gelände ausgebrochen. Mittlerweile brennen dort 800 Hektar Torf. Sturmböen drohten am Freitag den Brand weiter anzufachen. Der Landkreis Emsland rief den Katastrophenfall aus und erwog die Evakuierung benachbarter Dörfer.
Von der Leyens Truppe steht in der Kritik: „Ich erwarte von der Bundeswehr, dass sie erklärt, warum überhaupt bei der extremen Trockenheit mit Raketen geübt wurde und ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden“, sagte der niedersächsische CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer.
„Das Vorgehen der Bundeswehr ist ein Skandal“, teilte die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Anja Piel, mit. Erst nach elf Tagen seien die örtlichen Feuerwehren informiert worden, das niedersächsische Innenministerium sei noch später offiziell informiert worden.
Die Kritik sei berechtigt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Mittlerweile würden die Behörden jeden Morgen umfassend unterrichtet. Zudem sei ein Bürgertelefon eingerichtet worden. Von der Leyen kündigte zudem Aufklärung darüber an, ob die Munitionstests in dem ausgetrockneten Moor „nötig und verantwortbar“ waren.