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Ministerin von der Leyen räumt Fehler ein

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Verteidigungsministerin bei Moorbrand auf Bundeswehr-Testgelände
Ursula von der Leyen (CDU), Bundesverteidigungsministerin, und Stephan Weil (SPD, M), Ministerpräsident von Niedersachsen, machen sich ein Bild vom Moorbrand auf dem Bundeswehr-Testgelände. © dpa

Meppen - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist am Samstagvormittag im Emsland eingetroffen. Sie hatte angekündigt, sich auf dem Bundeswehr-Testgelände bei Meppen ein Bild von dem verheerenden Moorbrand und der Lage vor Ort zu machen.

Update, 15.45 Uhr:

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat beim Besuch der Moorbrand-Region im Emsland Bundeswehr-Pannen eingeräumt. Ein Fehler sei etwa gewesen, dass nicht schnell genug die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden zur Hilfe gerufen wurden. „Dann hätten wir wahrscheinlich Schlimmeres verhindern können“, sagte die Ministerin am Samstag in Meppen.

„Es ist sicherlich die Frage zu stellen, ob diese Tests zu dieser Jahreszeit mit dem sehr, sehr trockenen Sommer, den wir gehabt haben, so hätten stattfinden müssen. Aber ich bin mir auch darüber im Klaren, dass die Information dann anschließend holperig war, dass wir dort auch deutlich besser werden müssen“, sagte die Ministerin.

Von der Leyen betonte, die Bundeswehr wolle den Fall aufarbeiten und über die Ergebnisse auch mit den Menschen im Emsland sprechen. Sie dankte noch einmal den Einsatzkräften. Die Bundeswehr unterstütze die Rettungskräfte nun mit aller Kraft.

Update, 13.20 Uhr:

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich bei einem Vor-Ort-Besuch wegen des Moorbrandes im Emsland nochmals persönlich bei den Bürgern entschuldigt. „Wir haben hier wirklich eine Scharte auszuwetzen“, sagte sie am Samstag im Gespräch mit Bürgern und Helfern in der Ortsmitte von Stavern.

Update, 13.15 Uhr:

In der Nacht zu Samstag ist beim Katastrophenschutzmeldekopf bei der Feuerwehr Bremen der Antrag auf Unterstützung zur Bekämpfung des Moorbrandes eingegangen. Konkret wurde das bei der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Lehesterdeich stationierte Wasserfördersystem mit Bedienpersonal angefordert. Das Wasserfördersystem, bestehend aus einem Abrollbehälter mit einem Schlauchcontainer und einem separat absetzbaren hydraulisch angetriebenen Pumpenaggregat, ist in der Lage, Wassermengen bis zu 8.000 Liter pro Minute zu fördern. 

15 Einsatzkräfte aus Bremen sind um 11.16 Uhr im Einsatzgebiet eingetroffen. Aktuell laufen die Personalplanungen für diesen Einsatz, der voraussichtlich bis zum 30. September laufen soll.

Update, 12.30 Uhr:

Die Bundeswehr will den schwelenden Moorbrand mit Transportflugzeugen und Tornado-Jets bekämpfen. Die Tornados sollten ab Samstagnachmittag zum Einsatz kommen, sagte Oberst Thomas Groeters bei einer Lagebesprechung vor Ort.

Die Jets sollen Fotos und Wärmebildaufnahmen des Moorgebietes machen, um Glutnester im Boden zu sichten, die sonst nur schwer zu entdecken sind, berichteten „Neue Osnabrücker Zeitung“ und „Ostfriesen-Zeitung“. Vorher fliegt die Luftwaffe mit Hubschraubern Löscheinsätze über dem Gebiet.

Seit über zwei Wochen schwelt auf einem Bundeswehr-Testgelände bei Meppen ein Moorbrand - nun fährt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ins Emsland. Sie wolle sich am Samstag vor Ort ein Bild von der Lage machen und den rund 1.000 Einsatzkräften danken, teilte das Ministerium mit. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Stellvertreter Bernd Althusmann kommen (CDU) nach Meppen.

Am Freitag entschuldigte sich von der Leyen bereits bei den Anwohnern. Der Brand sei „ein sehr ernster Vorfall, der so nicht passieren darf“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das Feuer war Anfang September bei Raketentests auf dem Bundeswehr-Gelände ausgebrochen. Mittlerweile brennen dort 800 Hektar Torf. Sturmböen drohten am Freitag den Brand weiter anzufachen. Der Landkreis Emsland rief den Katastrophenfall aus und erwog die Evakuierung benachbarter Dörfer.

„Vorgehen der Bundeswehr ist ein Skandal“

Von der Leyens Truppe steht in der Kritik: „Ich erwarte von der Bundeswehr, dass sie erklärt, warum überhaupt bei der extremen Trockenheit mit Raketen geübt wurde und ob alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden“, sagte der niedersächsische CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer.

„Das Vorgehen der Bundeswehr ist ein Skandal“, teilte die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Anja Piel, mit. Erst nach elf Tagen seien die örtlichen Feuerwehren informiert worden, das niedersächsische Innenministerium sei noch später offiziell informiert worden.

Die Kritik sei berechtigt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Mittlerweile würden die Behörden jeden Morgen umfassend unterrichtet. Zudem sei ein Bürgertelefon eingerichtet worden. Von der Leyen kündigte zudem Aufklärung darüber an, ob die Munitionstests in dem ausgetrockneten Moor „nötig und verantwortbar“ waren.

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