Nach Verfolgungsjagd auf A27: Einbrecher wegen Mordversuchs gesucht
Cuxhaven/Bremervörde - Unbekannte brachen in ein Gartengeschäft in Cuxhaven ein und lieferten sich anschließend eine Verfolgungsjagd über die A27. Dabei kam es zu gefährlichen Szenen, die jetzt als Mordversuch gewertet werden.
In der Nacht zu Mittwoch, 22. Februar 2017, brachen unbekannte Täter in einen Raiffeisenmarkt in der Ortschaft Spieka im Landkreis Cuxhaven ein und entwendeten mehrere Gartengeräte, wie die Polizei am Mittwoch mitteilt.
Wegen eines Zeugenhinweises konnten Polizeibeamte den Fluchtwagen kurze Zeit später auf der A27 in Höhe der Anschlussstelle Debstedt erkennen. Das Fahrzeug war mit einem Kennzeichen aus Bremen unterwegs.
Die Täter warfen bei einem Tempo von teilweise mehr als 200 Stundenkilometern bei Dunkelheit und strömenden Regen mehrere Feldsteine und Diebesgut aus dem Wagen, um ihre Verfolger loszuwerden. Die Staatsanwaltschaft Stade wertet das Vorgehen der Täter als versuchten Mord an zwei Polizeibeamten. Noch in der Tatnacht wurden die Wurfgeschosse von Beamten sichergestellt. Diese werden derzeit neben weiteren Beweismitteln beim Niedersächsischen Landeskriminalamt untersucht.
Mehrköpfige Ermittlergruppe
"Wir gehen momentan mehr als 20 Hinweisen nach und konnten das Fluchtfahrzeug, das noch in der Tatnacht ausgebrannt im Kreis Rotenburg aufgefunden wurde, inzwischen zuordnen. Der Fahrer ist erfahren im Umgang mit hochmotorisierten Fahrzeugen und verfügt zudem über gute Ortskenntnisse entlang der B 74", sagt die Sprecherin der Polizei Cuxhaven. Aufgrund der Schwere der Tat hat die Inspektion eine mehrköpfige Ermittlergruppe eingerichtet, die sich ausschließlich mit der Aufklärung des Falles befasst.
Bei dem Fluchtwagen, der am 22. Februar 2017 ausgebrannt in einer Nebenstraße der B 74 bei Brillit im Kreis Rotenburg gefunden wurde, um einen Opel Insignia Turbo Sports Tourer Kombi. Der hochmotorisierte Wagen (etwa 260 PS) wurde nach bisherigen Ermittlungen in der Nacht zum den 29. Oktober 2015 vom Gelände eines Autohauses in Grasberg im Kreis Osterholz, etwa 30 Kilometer vom Auffindort entfernt, gestohlen.
Weitere Diebstähle
In der gleichen Tatnacht im Jahr 2015 wurden noch zwei weitere Fahrzeuge in Grasberg entwendet. Ein Opel Zafira, der noch in der Tatnacht in Tatortnähe wieder aufgefunden wurde, und ein grauer Mercedes Benz C 220 TCDI, der bis heute nicht wieder aufgetaucht ist.
Die Polizeidienststellen in Cuxhaven, Bremervörde und Osterholz arbeiten zusammen, um den versuchten Mord, die Auto-Diebstähle, mehrere Kennzeichen-Diebstähle aus den Zulassungsbezirken OHZ-, HB- und CUX- sowie den Einbruch in den Raiffeisenmarkt aufzuklären. "Es ist eine Frage der Zeit, wann wir die Täter überführen können", sagt die Polizeisprecherin.
Weitere Zeugen, die Angaben zu der Tat oder zu den Tätern machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei Cuxhaven unter der Telefonnummer 04721 / 5730 zu melden.