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Nach Entführung: Staatsanwalt will drei Jahre Haft für 91-Jährige

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Aurich - Wegen der Entführung eines Reeders aus dem ostfriesischen Leer sollen drei Männer und eine 91 Jahre alte Frau mehrjährige Haftstrafen verbüßen.

Das hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Aurich gefordert. Die 91-Jährige soll wegen Beihilfe zum erpresserischen Menschenraub für drei Jahre ins Gefängnis.

Drei weitere Angeklagte sollen wegen versuchter räuberischer Erpressung, erpresserischen Menschenraubes und Urkundenfälschung verurteilt werden. Dafür seien Freiheitsstrafen von drei Jahren und zehn Monaten bis zu acht Jahren beantragt worden, sagte ein Gerichtssprecher.

Ob die 91-Jährige im Fall einer Verurteilung tatsächlich in Haft muss, ist aber nicht sicher. Auch derzeit liegt zwar ein Haftbefehl gegen sie vor, der aber gegen Auflagen momentan nicht vollstreckt wird, wie Sprecher von Staatsanwaltschaft und Gericht sagten.

Eine Million Euro Lösegeld gefordert

Die Angeklagten sollen bei einer fingierten Polizeikontrolle im April einen Geschäftsmann auf dem Weg zur Arbeit entführt und eine Million Euro Lösegeld gefordert haben. Das Geld wurde zwar zunächst an die 91 Jahre alte Mutter eines Angeklagten überwiesen, von der Bank aber wieder zurückgebucht. Das Opfer war in der Zwischenzeit freigekommen.

Gegen einen weiteren Angeklagten ist das Verfahren abgetrennt. Vergangene Woche sei zudem ein dringend tatverdächtiger Mann in Polen festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Seine Auslieferung nach Deutschland werde erwartet. Zwei weitere Verdächtige sind flüchtig, sie sollen ebenfalls in die Entführung verstrickt sein. Der Prozess soll mit weiteren Plädoyers der Verteidigung am 30. Januar fortgesetzt werden.

dpa

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