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Silvester: Mehr Polizisten im Einsatz und Böllerverbote

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4023dcf4-e878-47df-ae12-7e22a9026769.jpg © dpa-avis

Niedersachsen/Bremen - Die Silvesternacht soll friedlich bleiben. Die Polizei will verstärkt auftreten, damit sich auch sexuelle Übergriffe wie vor zwei Jahren in Köln nicht wiederholen. Zudem sind in vielen Innenstädten Raketen und Böller verboten.

Erhöhte Wachsamkeit gilt für die Polizei in Niedersachsen und Bremen zum Jahreswechsel: In der Silvesternacht wollen die Ordnungshüter verstärkt auftreten, um schnell auf mögliche Zwischenfälle zu reagieren. Hintergrund sind die massenhaften sexuellen Übergriffe vor zwei Jahren in Köln. Damals waren in der Silvesternacht zahlreiche Frauen bedrängt und teilweise beraubt worden, überwiegend von Gruppen alkoholisierter junger Männer aus Maghreb-Staaten. Die Vorfälle hatten weltweit für Entsetzen gesorgt und die Debatte über die Asylpolitik der Bundesregierung verschärft.

Hier gilt das Böllerverbot

In vielen niedersächsischen Städten müssen Feiernde an Silvester auf Böller und Raketen verzichten. Auch in der Bremer Innenstadt gibt es Einschränkungen. Die Verbote gelten wegen der Brandgefahr vor allem für Altstädte mit vielen Fachwerkhäusern. Unter anderem haben Lüneburg, Hildesheim, Bad Gandersheim und Hameln ihre Altstädte zu Verbotszonen für Feuerwerk erklärt. Grundsätzlich verboten sind Böller und Feuerwerk auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Daher appellieren Naturschützer in jedem Jahr an Bewohner und Gäste, auf Feuerwerke auch im Umfeld des Nationalparks zu verzichten.

In Osterode gilt das Böllerverbot seit 1999, weil zuvor einige Häuser in der Altstadt durch Feuerwerk abgebrannt waren. In Goslar sorgte 2006 eine Rakete für einen Brand, durch den mehrere Gebäude zerstört wurden. In der Altstadt herrscht ebenfalls absolutes Böllerverbot. Seit dem vergangenen Jahr darf in Göttingen in der kompletten Innenstadt kein Feuerwerk mehr gezündet werden. Trotzdem wird die Stadt aus Sorge vor Zuwiderhandlungen die Parkscheinautomaten abschalten und vor Böllern sichern. In allen Verbotszonen drohen Hobby-Pyrotechnikern hohe Geldstrafen, wenn sie trotzdem zündeln.

Generell darf in Niedersachsen seit 2009 direkt neben Altenheimen, Kinderheimen, Kirchen, Krankenhäusern, sowie Reet- und Fachwerkhäusern kein Feuerwerk gezündet werden

Mehr Einsatzkräfte der Polizei

Als Konsequenz aus den Übergriffen in Köln hatte die Polizei dort angekündigt, stärker als Schutzmacht aufzutreten. Nachts sollten Beamte mit Leuchtbekleidung sofort als Ansprechpartner erkennbar sein. Daher will die Polizei auch in Hannover zur Prävention mehr Präsenz zeigen, vor allem im Innenstadtbereich. "Oberste Priorität des Silvestereinsatzes hat das Verhindern von Straftaten und das konsequente Verfolgen von Straftaten", sagte Polizeisprecherin Martina Stein. Insbesondere sollte aber auch den friedlich feiernden Menschen ein Gefühl der Sicherheit vermittel werden. 

Die Polizeiinspektion Göttingen rechnet mit der "einsatzintensivsten Nacht des Jahres". Wegen der angespannten Sicherheitslage sollen neben eigenen Kräften auch Beamte der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen in der Göttinger Innenstadt unterwegs sein. Dort hatte sich in den vergangenen Jahren bis zu 1000 Menschen auf dem Marktplatz versammelt. Weil dabei vielfach Feuerwerkskörper nicht sachgemäß abgebrannt wurden, hat die Stadt dies im Innenstadtbereich verboten. Auch die Polizeidirektion Lüneburg hat sich auf die Silvesternacht eingestellt, um bei Bedarf einzugreifen. Die Bremer Polizei hat bestimmte neuralgische Punkte wie die Innenstadt und den Hauptbahnhof besonders im Blick und will dadurch rechtzeitig gefährliche Situationen durch größere Menschenansammlungen erkennen. 

Die Polizei rät außerdem: Wer sich bedroht oder körperlich bedrängt fühlt, sollte durch lautes Schreien auf sich aufmerksam machen und Unbeteiligte zur Hilfeleistung auffordern. Auch sollte über 110 ein Notruf an die Polizei gehen, auch bei verdächtigen Beobachtungen.

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