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Niedersächsische Unis rechnen mit bis zu 45 Prozent mehr Studenten

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Symbolbild © dpa

Hannover/Göttingen - Studienanfänger in Niedersachsen haben trotz des doppelten Abiturjahrgangs in diesem Jahr gute Chancen, einen Studienplatz zu finden. Allerdings werden sie nicht unbedingt ihr Wunschfach studieren können.

Die Universitäten im Land rechnen mit einem Anstieg der Studenten um bis zu 45 Prozent, wie eine dpa-Umfrage ergab. Die Aussetzung der Wehrpflicht wird den Ansturm auf die Hochschulen noch erhöhen, außerdem machen jetzt geburtenstärkere Jahrgänge Abitur.

Die Unis Hannover und Göttingen können zum Wintersemester 2011/2012 jeweils über 1000 Erstsemester mehr aufnehmen als im Vorjahr. Freie Plätze gibt es in Chemie, Physik und Elektrotechnik, aber auch im Bau- und Umweltingenieurwesen. „Jeder Studieninteressierte wird an der Leibniz Universität studieren können“, betonte Hannovers Unipräsident Prof. Erich Barke.

Zum kommenden Wintersemester bietet die Leibniz Uni insgesamt mehr als 5000 Studienplätze an. Aufgestockt werde vor allem beim Bachelor Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieur, bei den Juristen sowie in der Lehrerausbildung. In Hannover rechnet man mit etwa 25 bis 35 Prozent mehr Anfängern durch den doppelten Abijahrgang, hinzu kommen 10 bis 20 Prozent mehr durch die Aussetzung der Wehrpflicht.

Landesweit werden laut Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) in diesem Jahr 6000 neue Studienplätze geschaffen. An der Universität Göttingen wird es zusätzliche Kapazitäten unter anderem in den stark nachgefragten Fächern BWL, Biologie und Agrarwissenschaften geben. „Darüber hinaus haben wir unser Studienangebot um neue Studiengänge erweitert beziehungsweise werden diese noch einrichten, zum Beispiel Ökosystemmanagement und Biochemie“, sagte Sprecher Bernd Ebeling.

Gute Chancen hätten Anfänger in Chemie, Materialwissenschaft sowie allen nicht zulassungsbeschränkten Fächern. Die Technische Universität Braunschweig schafft 650 zusätzliche Plätze, vor allem im Maschinenbau, Wirtschafts- und Umweltingenieurwesen. Die Konkurrenz unter den Studienanfängern werde größer, hieß es. „Erst im Sommer können wir absehen, wie viele Studierende sich wirklich einschreiben werden“, sagte TU-Präsident Prof. Jürgen Hesselbach. „Wir wollen gewährleisten, dass sie nicht nur ein Studium bei uns beginnen, sondern es auch erfolgreich abschließen können.“

Die Uni Osnabrück will mindestens 377 zusätzliche Studienplätze in stark nachgefragten Studiengängen einrichten. „In Schulen und der Zentralen Studienberatung werden verschiedenste Informationsveranstaltungen angeboten, um offene Fragen zu beantworten und den Schülern und ihren Eltern Ängste zu nehmen“, erläuterte Präsident Prof. Claus Rollinger.

An der Stiftung Universität Hildesheim werden 2011 vor allem weitere Plätze im Internationalen Informationsmanagement und in den Lehramtsfächern geschaffen. Deutsch, Englisch und Sport wird stark nachgefragt, während Musik, Technik und die Naturwissenschaften mehr Nachwuchs benötigen. „Wir sind zuversichtlich, das für zusätzliche Lehrveranstaltungen notwendige Personal rechtzeitig einstellen zu können“, sagte der Hildesheimer Uni-Präsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich.

Die Leuphana Universität in Lüneburg bietet 200 zusätzliche Plätze an, vor allem in Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsrecht und BWL, und erwartet insgesamt rund 1600 Erstsemester am College. „Die Studienanfänger 2011 werden in allen zulassungsbeschränkten Studiengängen eine größere Konkurrenz um die Plätze erleben“, sagte Sprecher Henning Zühlsdorff. Freie Plätze gebe es an der Leuphana nicht.

Etwa 650 neue Studienplätze gibt es an der Universität Oldenburg. „Wir sind auf die doppelten Abiturjahrgänge gut vorbereitet und mieten derzeit campusnahe Räumlichkeiten an“, sagte Sprecher Matthias Echterhagen. In Oldenburg sind Sozialwissenschaften und Germanistik am stärksten nachgefragt, in einigen Naturwissenschaften gibt es noch freie Plätze.

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